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Wriedt: „Das i-Tüpfelchen einer grandiosen Saison“

Otschi Wriedt lässt seinem Gegenspieler mit einer blitzschnellen Drehung keine Chance, umdribbelt den Torhüter und schiebt ein. Der Stürmer der Amateure des FC Bayern macht auch im Trainingslager in Oberstaufen das, was er am liebsten tut – Tore schießen. Der 23-Jährige kann auf eine außergewöhnlich letzte Saison zurückblicken. Als Toptorjäger der Reserve des Rekordmeisters (21 Tore) schaffte er auch den Sprung zu den Profis. Ende Oktober feierte Wriedt sein Debüt im DFB-Pokal gegen RB Leipzig, einen Monat später durfte er in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach ran.

Im Mai folgte der nächste Höhepunkt: Wriedt wurde erstmals für die Nationalmannschaft Ghanas nominiert. In den Testspielen gegen Japan (2:0) und Island (2:2) wurde der Angreifer jeweils eingewechselt. Im Interview mit fcbayern.com spricht Wriedt über die Vorbereitung mit den Amateuren, seine tänzerischen Fähigkeiten und seine Sommerpause, die keine war.

Das Interview mit Otschi Wriedt

fcbayern.com: Otschi, ihr seid mit den Amateuren aktuell im Trainingslager in Oberstaufen. Wie schwer sind die Beine?
Wriedt: „Schon sehr schwer. Wir trainieren hier täglich dreimal, morgens im Kraftbereich und dann zweimal auf dem Platz. Das Trainerteam fordert uns, sowohl läuferisch als auch taktisch. Daher ist es auch ein Stück weit anstrengend für den Kopf. Es ist schon intensiv, aber das gehört zur Vorbereitung dazu.“

fcbayern.com: Wie läuft die Vorbereitung bislang?
Wriedt: „Sehr gut. Wir arbeiten viel im physischen Bereich, aktuell aber auch vermehrt an unserer Taktik, dem Anlaufverhalten und der Formation. Man merkt, dass wir als Team, mit den vielen Neuzugängen, immer mehr zusammenwachsen, was auch ein großer Vorteil des Trainingslagers ist.“

fcbayern.com: Die abgelaufene Saison war für dich eine ganz besondere. Nach deinem Profidebüt bei Bayern wurdest du im Mai erstmals für die ghanaische Nationalmannschaft nominiert. Wie war es, als du davon erfahren hast?
Wriedt: „Da ist ein riesiger Traum in Erfüllung gegangen. Für die Nationalmannschaft meines Heimatlandes nominiert zu werden, war das i-Tüpfelchen einer grandiosen Saison.“

fcbayern.com: Wie hast du die knapp zwei Wochen im Kreise der Nationalmannschaft wahrgenommen?
Wriedt: „Es sind sehr viele neue Erfahrungen auf mich eingeprasselt. Ich habe versucht, alles aufzusaugen und mitzunehmen. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen, so konnte ich mich sehr gut einfinden. Auch die Stimmung war top, es war eine rundum gelungene Zeit.“

fcbayern.com: Gegen Japan hast du dann dein Debüt gefeiert. Was ging dabei in dir vor?
Wriedt: „Das war ein sehr besonderer Moment. Das Ganze dann auch noch vor so vielen Zuschauern (64.520) und das Spiel gewonnen zu haben - es war einfach unbeschreiblich.“

fcbayern.com: Inwiefern haben sich die Abläufe in der Kabine von denen bei den Bayern Amateuren unterschieden?
Wriedt: „Von der Mentalität ist es natürlich sehr verschieden. Die Abläufe sind komplett anders. Beispielsweise wird bei der Nationalmannschaft vor und nach jedem Training gebetet, da wir sehr religiös sind. Vor den Spielen wird dann sehr viel gesungen und getanzt, was im deutschen Fußball ja eher nicht so üblich ist (lacht). Es ist sehr schön, von beiden Kulturen etwas mitzubekommen.“

fcbayern.com: Bei den Amateuren müssen die Neuzugänge singen - musstest du bei Ghana auch ein Ritual abhalten?
Wriedt: „Die Spieler, die zum ersten Mal nominiert werden, müssen vor der Mannschaft tanzen. Das Tanzen fällt mir ein bisschen leichter als das Singen (lacht). Es war sehr lustig, die Jungs haben mich angefeuert und ich glaube, dass ich es auch nicht so schlecht gemacht habe.“

fcbayern.com: Gab es einen weiteren besonderen Moment für dich?
Wriedt: „Es waren sehr viele schöne Momente dabei. Für mich war alles ein Stück weit neu. Ich war lange Zeit nicht mehr in Ghana und habe daher in den letzten Jahren nicht viel von der Kultur mitbekommen. Es war einfach toll, alles so mitmachen zu können, neue Freunde kennengelernt und neue Eindrücke gesammelt zu haben. Auch vom Spielstil war es bei Ghana anders als bei Bayern, so konnte ich mich auch in diesem Bereich weiterentwickeln.“

fcbayern.com: Aufgrund der Nominierung hattest du fast keine Sommerpause. Inwieweit wirkt sich das aus?
Wriedt: „Die Erfahrungen, die ich bei der Nationalmannschaft sammeln konnte, habe ich gerne gegen meinen geplanten Urlaub eingetauscht. Solange ich Fußballspielen kann und gesund bin, ist alles gut. Ich bin gerne auf dem Platz und freue mich jetzt einfach auf die neue Saison.

fcbayern.com: In gut zwei Wochen startet die neue Spielzeit. Wie groß ist bei dir die Vorfreude?
Wriedt: „Ich kann es kaum noch abwarten! Die ganze Mannschaft ist heiß auf den Saisonstart. Wir wollen ganz oben angreifen und von Spieltag eins an unserer Favoritenrolle gerecht werden.“

fcbayern.com: Ihr konntet bislang alle drei Testspiele deutlich gewinnen. Inwiefern sind solche Siege wichtig für das Team?
Wriedt: „Das ist schon wichtig, besonders für das Selbstvertrauen. Gerade wenn man die intensive Belastung der Vorbereitung merkt, tut es gut, die Spiele erfolgreich zu gestalten. Wir haben auch gegen keine schlechten Gegner gespielt und konnten immer souverän gewinnen. Je mehr Spiele man positiv bestreiten kann, desto besser ist die Stimmung in der Mannschaft. Das wollen wir dann auch auf den Saisonstart übertragen.“

fcbayern.com: Welche Ziele hast du für die neue Saison?
Wriedt: „Letzte Jahr haben wir in der Hinrunde zu viele Punkte liegen gelassen. Die Rückrunde war dann sehr gut, wir konnten auch beide Derbys gewinnen. Für uns gilt es, an die gute zweite Saisonhälfte anzuknüpfen und im Vergleich zum letzten Jahr, von Anfang an Gas zu geben und so viele Punkte wie möglich zu holen.“

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