Alle hatten sich fein gemacht. In Anzug und Krawatte, in Kleidern und auf hohen Schuhen hatten sie sich im Bayerischen Innenministerium, nur einen Steinwurf vom Gründungsort des FC Bayern in der Münchner Innenstadt versammelt, um ihn zu ehren: Karl Hopfner. Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann überreichte dem ehemaligen Präsidenten und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern am Dienstagabend das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte dem 65-Jährigen zuvor diese Auszeichnung verliehen, „in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“, wie es auf der Verleihungsurkunde heißt.
„Ihr Engagement verdient größten Respekt und höchste Anerkennung. Sie haben Großes geleistet“, würdigte Herrmann Hopfners jahrzehntelangen Einsatz „für den deutschen und internationalen Fußball und damit auch für die Landeshauptstadt München, den Freistaat Bayern und das Gemeinwohl. In meiner Kindheit war das Berühmteste in München über die Landesgrenzen hinaus das Oktoberfest. Inzwischen ist es der FC Bayern.“ Aber auch Hopfners soziales Engagement als Gründungsmitglied des FC Bayern Hilfe eV sei „ein wesentlicher Aspekt dieser Auszeichnung“.
„„Es ist eine große Ehre.“”
Karl Hopfner
In feierlich-familiärer Atmosphäre und vor den Augen seiner Ehefrau Anne, von Karl-Heinz Rummenigge (FCB-Vorstandsvorsitzender), Dr. Edmund Stoiber (Vorsitzender des FCB-Verwaltungsbeirats und Bayerischer Ministerpräsident a.D.), Bernd Rauch (FCB-Ehrenvizepräsident) und Benjamin Folkmann (FCB-Clubsekretär) heftete Herrmann Hopfner das Verdienstkreuz ans Revers. Es handelt sich um eine der höchsten Auszeichnungen, die in Deutschland vergeben werden.
Hopfner bedankte sich für die „große Ehre. Alle, die hier sitzen, haben dazu beigetragen, dass ich jetzt dieses Kreuz bekomme.“ Einen besonderen Dank richtete der Münchner an „meine liebe Frau, die immer an meiner Seite stand. Auch wenn ich mal sieben Tage in der Woche gearbeitet habe. Der größere Teil dieses Kreuzes gehört dir.“
Geschäftsführer, Vorstand, Präsident
Hopfner hatte 1983 als Geschäftsführer an der Säbener Straße angefangen, wurde nach der Umstrukturierung in die AG 2002 Vorstandsmitglied und 2009 stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Nach seinem Rückzug aus dem Vorstand 2012 wurde er zum Vizepräsidenten des FC Bayern München eV gewählt und gehörte dem Aufsichtsrat der AG an. Als Präsident Uli Hoeneß zwischenzeitlich sein Amt nicht ausüben konnte, war es für Karl Hopfner Ehrensache, dass er sich von 2014 bis 2016 zur Verfügung stellte und sowohl das Amt des Präsidenten als auch das des Vorsitzenden des Aufsichtsrates ausübte. Noch heute ist er Vorstand des FC Bayern Hilfe eV, der mit großem Engagement unschuldig in Not geratene Personen unterstützt.
Ob als Geschäftsführer oder als Vorstand mit den Bereichen Finanzen und Controlling, Ticket- und Mitgliederservice, Organisation, Interne Dienste, Recht, Personal und die gesellschaftliche Vertretung in den Beteiligungen der FC Bayern München AG, ob als Mitglied des DFL-Ligaverbandes, des DFB-Vorstandes oder als erster Vize-Vorstand der UEFA-Klubkommission – Karl Hopfner hat stets seine Arbeit in den Vordergrund gestellt, nie sich selbst.
33 Jahre, unzählige Titel
Großen Anteil hatte der gelernte Betriebswirt auch am Bau der Allianz Arena, die in den Jahren 2002 bis 2005 errichtet wurde und heute als eines der modernsten und schönsten Stadien der Welt gilt. Trotz der Kosten in Höhe von 340 Millionen Euro befindet sich die Allianz Arena mittlerweile komplett im Besitz des FC Bayern. Auch zeichnete der heute 65-jährige Hobby-Golfer als einer der treibenden Kräfte bei der Realisierung des neuen Nachwuchsleistungszentrums an der Ingolstädter Straße verantwortlich.
Karl Hopfner war in seinen 33 Jahren beim FC Bayern an über 40 nationalen und internationalen Titeln beteiligt war. Darunter 2001 und 2013 der Gewinn der UEFA Champions League und des FIFA Weltpokals, des europäischen Supercups 2013, des UEFA-Pokals 1996 sowie 12 Deutscher Meisterschaften und 19 DFB-Pokalsiegen.
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