Am Montag wird Bundestrainer Jogi Löw sein endgültiges 23er-Aufgebot für die Weltmeisterschafts-Endrunde in Russland (14.06-15.07.2018) bekanntgeben - aus den 27 Spielern, die im Trainingslager in Südtirol mit dabei waren, muss der 58-Jährige demnach noch vier Kandidaten streichen. Bis es soweit ist, steht für die DFB-Auswahl aber am Samstagabend in Klagenfurt ein letzter Härtetest beim Nachbarn Österreich an (18 Uhr). Insbesondere für Manuel Neuer hat das Länderspiel wegweisende Bedeutung.
„Wenn alles okay ist, dann wird er morgen von Anfang an im Tor stehen“, sagte Löw am Freitag auf der DFB-Pressekonferenz in Eppan über Neuers Einsatzchancen. Zwar sei noch nicht klar, ob Neuer am Samstag die kompletten 90 Minuten bestreiten könne, der Keeper mache aber den Eindruck, dass er rechtzeitig zum Turnierbeginn wieder bei hundertprozentiger Fitness sein werde und damit als Nummer eins nach Russland fahren könne. Auch Niklas Süle, Sebastian Rudy und Joshua Kimmich sollen in der Partie noch einmal die Möglichkeit bekommen, den Bundestrainer von sich zu überzeugen. „Es ist ein Test, wo sich jeder zeigen und letztlich auf den WM-Zug aufspringen will“, hatte Süle bereits am Mittwoch in Eppan erklärt.
Nicht mit nach Klagenfurt reisen werden dagegen laut Löw die drei Weltmeister Mats Hummels, Thomas Müller und Jérôme Boateng. „Sie haben viele Spiele gemacht, bei denen weiß ich, was sie können. Da ist es auch mal gut, wenn sie den Kopf frei bekommen“, begründete Löw die Pause für Hummels und Müller. Für Boateng, der nach einer Oberschenkelverletzung noch im Aufbautraining ist, komme das Testspiel hingegen noch zu früh.
Alaba wohl gegen die Teamkollegen dabei
Beim Gegner Österreich sieht die Personalsituation vor dem Test entspannter aus. „Alle sind fit, alle sind einsatzbereit, alle freuen sich auf das Länderspiel“, sagte Nationaltrainer Franco Foda am Freitag auf der ÖFB-Pressekonferenz. Damit steht auch einem internen Bayern-Duell nichts im Wege. „Ich würde mich freuen, wenn ich gegen meinen Kumpel David Alaba spielen könnte“, hatte Süle angekündigt. Der österreichische Nationalspieler des FCB hatte zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen, gab aber beim 1:0-Erfolg über Russland am Mittwochabend sein Comeback als Einwechselspieler.
„Ich werde es mit David in Ruhe vor dem Spiel besprechen“, sagte Foda über den möglichen Einsatz des 25-Jährigen und fand zudem noch lobende Worte über seinen Schützling. „David ist für uns ein extrem wichtiger Spieler. Er hat hohe Qualität, unabhängig davon, auf welcher Position er spielt. Man hat auch gesehen, dass er in den letzten 35 Minuten, in denen er reinkam, noch einmal was bewegen wollte.“
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