Weltmeister, Triple-Sieger, Fußballgott – das fußballerische Lebenswerk von Bastian Schweinsteiger liest sich beeindruckend. Einen Tag bevor er sich mit seinem heutigen Club Chicago Fire von den Bayern-Fans in der Allianz Arena verabschieden wird, wurden die Leistungen und das Handeln des langjährigen Bayern-Profis auf und abseits des Platzes gewürdigt. Vormittags in der bayerischen Staatskanzlei, nachmittags in der FC Bayern Erlebniswelt: Schweinsteiger erlebte einen Tag im Zeichen seiner Heimat und seines Heimatvereins. Nachdem er den bayerischen Verdienstorden verliehen bekommen hatte, wurde der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler als 18. Mitglied in die Hall of Fame des deutschen Rekordmeisters aufgenommen.
Damit gehört der Spielgestalter, der über Jahre die Fäden im Mittelfeld der Bayern zog, zum erlesenen Kreis der Vereinslegenden wie Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Sepp Maier, Lothar Matthäus oder Philipp Lahm – eine Auszeichnung, die also nur den ganz Großen in der Geschichte des Rekordmeisters zuteil wird. „Es ist natürlich eine große Ehre, bei einem so großen Verein der Hall of Fame mit all den anderen großen Persönlichkeiten beizutreten“, sagte Schweinsteiger, dem man den Stolz und die Freude darüber sichtlich ansah.
„„Bastian war immer Mister Bayern.“”
Karl-Heinz Rummenigge
An seinem großen Tag wollte der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft daher auch nicht mit leeren Händen im Vereinsmuseum seines Herzensclub erscheinen und brachte ein ganz besonderes Präsent mit – ab sofort ist seine WM-Medaille, die er 2014 im Finale von Rio gewann, nahe seines Sterns in der Erlebniswelt ausgestellt.
Vom Jugendspieler zur Vereinslegende – Bastian Schweinsteiger hat eine lange Karriere beim FC Bayern hinter sich. Der gebürtige Kolbermoorer wechselte bereits mit 13 Jahren in die Jugend der Münchner, von 2002 bis 2015 spielte er für die Profis – und das so erfolgreich wie kaum ein anderer in der über 118-jährigen Historie des Klubs. In 500 Pflichtspielen für die Bayern erzielte er 68 Tore und gewann sage und schreibe 22 Titel. Kein Spieler wurde häufiger Deutscher Meister als er oder feierte mehr Titel im DFB-Pokal.
„Bastian ist in jeder Beziehung Rekordhalter“, geriet Karl-Heinz Rummenigge bei der Aufzählung von Schweinsteigers beachtlicher Titelsammlung ins Schwärmen. „Er hat alles gewonnen, was die Fußballwelt zu bieten hat“, so Bayerns Vorstandschef weiter.
500 Pflichtspiele, 68 Tore und 22 Titel mit Bayern
Während seiner Laufbahn begleitet hatte Schweinsteiger auch immer Uli Hoeneß. „Basti war immer ein Lausbub und dazu gehören auch immer die großen und kleinen Fehler, die ein Lausbub so macht“, blickte der heutige Vereinspräsident mit väterlicher Nachsicht zurück. „Wenn man ihn auf dem Platz gebraucht hat, war er aber da! Das ist eben der wahre Charakter eines Spielers,“ erklärte der 66-Jährige.
Große Worte über einen großen Spieler von großen Wegbegleitern - doch wer wie Schweinsteiger eine solche Karriere vorweisen kann, dem gebührt auch zurecht Ehre. Und noch soll damit auch noch nicht Schluss sein: Nach seinem Abschiedsspiel am Dienstagabend zwischen seiner „alten Liebe“ FC Bayern und Chicago Fire soll der 34-Jährige erneut von 75.000 Fans in der ausverkauften Allianz Arena geehrt werden.
Träger des bayerischen Verdienstordens – ein exklusiver Kreis
Vor seiner Rückkehr in die Allianz Arena wurde Schweinsteiger bereits der bayerische Verdienstorden verliehen. „Ehre wem Ehre gebührt“, begann Markus Söder seine Laudatio auf den Weltmeister von 2014 am Morgen im Prinz-Carl-Palais in der Staatskanzlei. Als Grund für die Auszeichnung nannte der bayerische Ministerpräsident, dass der 121-fache deutsche Nationalspieler stets ein „Vorbild“ gewesen sei, der „die deutschen Fußball-Tugenden so sehr geprägt“ habe wie kaum ein anderer.
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