Uli Hoeneß eröffnete seine Rede bei der Jahreshauptversammlung 2018 mit einer beeindruckenden Zahl: 291.000 Mitglieder sind derzeit beim FC Bayern registriert. „Damit sind wir nach wie vor der mitgliederstärkste Sportverein der Welt“, meinte der Präsident begeistert. „Der Klub lebt von den Mitgliedern, ihr seid die Seele des Vereins“, so der 66-Jährige zu Beginn seines Jahresrückblicks.
Dies war aber nicht die einzige erfreuliche Zahl, von der Hoeneß berichtete. Der FC Bayern Hilfe eV konnte im vergangenen Jahr Spenden-Einnahmen von 350.000 Euro verbuchen und damit 37 Einzelpersonen sowie 21 Einrichtungen unterstützen. „Darunter auch zwei Institutionen, die unser langjähriges, verstorbenes Mitglied und ehemaligen Trompeter, Manfred Rögelein, gepflegt und betreut haben“, hob Hoeneß hervor.
Neue Halle für Basketballer im Olympiapark – Audi Dome bleibt Heimat
Neben diesen beeindruckenden Zahlen konnte der Präsident auch auf ein äußerst erfolgreiches sportliches Jahr zurückblicken. Die „fantastische Saison“ der Basketballer, von denen die Leistungsträger Nihad Dedović, Danilo Barthel und Alex King im Audi Dome anwesend waren, wurde 2017/18 mit dem Double gekrönt – erstmals in der Vereinsgeschichte. Und die Zukunftsaussichten sehen ebenfalls blendend für die Korbjäger aus. „In ca. drei Jahren wird es im Olympiapark eine neue Halle geben“, verriet Hoeneß und nannte weitere Details. Red Bull werde Eigentümer – der FC Bayern Untermieter – der ca. 11.000 Plätze fassenden Halle auf der Fläche des ehemaligen Radstadions sein, die Namensrechte sicherte sich jedoch der FCB und gab diese an Partner SAP weiter. Die Basketballer werden dort ca. 20 bis 25 Spiele pro Saison absolvieren „Die Heimat wird aber der Audi Dome bleiben“, bekräftigte Hoeneß noch einmal, ehe er sich dem Fußball widmete.

„Vieles wäre um einiges einfacher gewesen, wenn wir diese Versammlung Ende September gehabt hätten“, fing der ehemalige Weltklasse-Stürmer diesen Teil an. Damals spielte der FC Bayern begeisternden Fußball, „aber seit acht Wochen ist der Wurm drin“. Der anvisierte Umbruch stelle die Münchner seitdem vor Probleme, doch diese sollen in den kommenden Wochen „mit harter Arbeit“ gelöst werden. Und das mit dem Trainer Niko Kovac, dem Hoeneß den Rücken stärkte.
„„Die Messe ist noch nicht gesungen“”
Uli Hoeneß
„Wir haben einen sehr, sehr guten, jungen Trainer, der eine Chance verdient hat und dem wir alle unsere Unterstützung geben sollten“, erklärte er und erntete dafür lauten und zustimmenden Beifall der anwesenden Mitglieder. „Es wird ein schweres Jahr, obwohl die Messe noch nicht gesungen ist. Ich bin überzeugt, dass diese Saison noch eine ganz gute werden kann“, meinte er zuversichtlich.
Der Grund für diesen Optimismus ist zum einen die wahrscheinliche Rückkehr der lange verletzten Kingsley Coman und Thiago am Wochenende in Bremen und zum anderen ein „Schulterschluss zwischen Mannschaft, Trainer und Verantwortlichen in der vergangenen Woche“. Dieser war bereits am Dienstag beim Kantersieg über Benfica zu sehen. Mit dieser neuen Atmosphäre im Team soll es gelingen, dass die Bayern die Saison „gut abschneiden und dann mit voller Kraft in die Zukunft fahren“.
Investitionen im Sommer
Denn der Verein steht eben vor dem Umbruch – an mehreren Stellen. „Wir alle müssen die Weichen stellen, auch in der Führung“, blickte Hoeneß voraus und verriet, dass Karl-Heinz Rummenigge bis Weihnachten eine Entscheidung über seine Zukunft über das Vertragsende im Dezember 2019 hinaus treffen werde. Für die Zeit danach werden derzeit Lösungen besprochen und erarbeitet, bei denen „auch der Name Oliver Kahn eine große Rolle spielt“. Dieses Thema soll jedoch ab der nächsten Aufsichtsratssitzung im Februar intensiviert werden.
Dabei sollen alle Möglichkeiten abgewogen werden, um „für den Verein und die jeweilige Person die beste Lösung zu finden“. Nachhaltigkeit und das Gesicht des FC Bayern spielen dabei eine wichtige Rolle, bekräftigte er noch einmal und gab zum Schluss ein Versprechen ab: „Wir werden im nächsten Jahr in größerem Stile investieren und die Mannschaft so verstärken, dass sie den meisten Gegnern international Paroli bieten kann. Das muss der Anspruch des FC Bayern sein.“
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