Rot und weiß – nicht nur die Vereinsfarben von Olympiakos Piräus sind die gleichen, wie die des FC Bayern. Auch was den nationalen Erfolg anbelangt, steht der kommende Champions-League-Gruppengegner den Münchnern in nichts nach. Im dritten Gruppenspiel erwartet die Bayern am Dienstagabend (Anstoß 21:00 Uhr) der griechische Rekordmeister.
Viermal standen sich die beiden Teams bereits gegenüber, und die Bilanz in diesen Duellen könnte mit vier Siegen, bei 14:2 Toren für die Münchner, nicht eindeutiger sein. Zuletzt kreuzten sich die Wege in der Champions-League-Gruppenphase 2015/16. Douglas Costa, Robert Lewandowski, Thomas Müller und Kingsley Coman waren die Torschützen beim 4:0-Heimerfolg, beim Hinspiel in der Hafenstadt trug Müller einen Doppelpack zum 3:0-Triumph bei, außerdem traf Mario Götze. fcbayern.com stellt den nächsten Gegner der Münchner vor.
Historie
Olympiakos wurde im Jahr 1925 neu gegründet, nachdem die beiden Vereine „Piräus Sport- und Fußballverein“ und „Fußball Fan Club von Piräus“ zuvor aufgelöst worden waren. Wegen Unstimmigkeiten mit dem griechischen Fußballverband fand die erste Meisterschaft 1927/28 ohne die Hafenstädter statt, drei Jahre später konnte jedoch der erste Meistertitel eingefahren werden. Fünf weitere Titelgewinne in den folgenden sieben Jahren begründeten die bis heute anhaltende Dominanz der Rot-Weißen in Griechenland. Insgesamt sicherte sich Olympiakos 44 Meisterschaften und 27 Pokalsiege und holte dabei 17 Mal das Double. Aber nicht nur im Fußball ist der Verein überaus erfolgreich. Auch die Basketballer gehören zu den europäischen Top-Klubs und gewannen zwei Mal die Euroleague (2012, 2013).
CL-Bilanz
Olympiakos war 1959 die erste griechische Fußballmannschaft, die an einem europäischen Wettbewerb teilnahm. Die bislang international erfolgreichste Saison spielte der Klub 1998/99, als der Einzug in das Viertelfinale der Champions League gelang. Zuletzt qualifizierten sich die Griechen 2013/14 für die K.o.-Runde, schieden aber im Achtelfinale gegen Manchester United aus. Insgesamt nimmt Olympiakos bereits zum 19. Mal an der Königsklasse teil und belegt in der ewigen Tabelle mit 136 Zählern einen beachtlichen 18. Rang. Damit verweisen sie namhafte Vereine wie Manchester City oder die AS Rom auf hintere Plätze.
In der diesjährigen Saison startete die Mannschaft von Pedro Martins als Vizemeister bereits in der zweiten Qualifikationsrunde und überstand die Vorausscheidung ohne Niederlage. Nach Erfolgen gegen Viktoria Pilsen (0:0 auswärts, 4:0 zuhause) und Istanbul Başakşehir FK (1:0 auswärts, 2:0 zuhause) wurde FK Krasnodar in der Play-off-Runde bezwungen (4:0 zuhause, 2:1 auswärts).
Am ersten Spieltag bahnte sich dann jedoch ein Fehlstart an, als Olympiakos gegen Tottenham Hotspur mit 0:2 in Rückstand geriet. Die Griechen kämpften sich aber zurück und retteten ein 2:2-Remis. In der zweiten Partie gab der Klub aus Piräus selbst eine Führung aus der Hand und musste sich bei Roter Stern Belgrad mit 1:3 geschlagen geben.
Stadion
Seine Heimspiele trägt Olympiakos im Georgios-Karaiskakis-Stadion aus. Die Arena liegt in unmittelbarer Hafennähe und war ursprünglich eine Radrennbahn, die anlässlich der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 gebaut wurde. Später wurde sie zur sportlichen Heimat von Olympiakos und bietet seit dem Neubau im Jahr 2004 knapp 33.300 Zuschauern Platz. International erwies sich das Stadion, das nach einem griechischen Freiheitskämpfer benannt wurde, in den letzten Jahren als Festung. Saisonübergreifend ist Olympiakos seit zehn Europapokal-Heimspielen ungeschlagen (sieben Siege, drei Unentschieden). Die letzte Pleite auf eigenem Platz gab es am sechsten Spieltag der UEFA Champions League 2017/18 (0:2 gegen Juventus Turin).
Trainer
Seit Juli 2018 leitet der Portugiese Pedro Martins (49), der bereits beim FC Porto als Co-Trainer fungierte, die sportlichen Geschicke des Vereins. Der ehemalige Profi, der seine gesamte aktive Karriere in Portugal verbrachte und ein Länderspiel absolvierte, stellt seine Mannschaft bevorzugt in einer 4-2-3-1-Formation auf.
Schlüsselspieler
Einmal mehr fand bei Olympiakos vor der Saison ein großer personeller Umbruch statt, im Kader befinden sich weitestgehend Legionäre. Toptorjäger ist ein 32-Jähriger Marokkaner: Youssef El Arabi kam im Sommer ablösefrei aus Katar mit der Empfehlung von 90 Toren in 78 Pflichtspielen. In elf Partien für die Griechen erzielte der Stürmer bereits sechs Tore und bereitete zwei weitere vor. In der Champions League wartet er jedoch noch auf seinen ersten Treffer. Der namhafteste Neuzugang ist der Franzose Mathieu Valbuena (34), der von Fenerbahçe Istanbul kam.
Aktuelle sportliche Situation
Olympiakos grüßt in der griechischen Liga vom ersten Tabellenplatz und blieb dabei an den ersten sieben Spieltagen ungeschlagen, lediglich ein Unentschieden mussten die Hafenstädter hinnehmen. Am vergangenen Wochenende gelang gegen OFI Kreta ein 2:1-Heimsieg, der Algerier El Arbi Hillel Soudani erzielte einen Doppelpack. Trainer Martins schonte dabei einige Leistungsträger wie Valbuena oder Top-Torjäger El Arabi.
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