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Oliver Kahn als neues Vorstandsmitglied des FC Bayern vorgestellt

Er ist wieder da! Elfeinhalb Jahre nach dem Ende seiner Profi-Karriere ist Oliver Kahn zum FC Bayern zurückgekehrt. Seit dem 1. Januar ist der langjährige Kapitän des deutschen Rekordmeisters Mitglied des Vorstandes der FC Bayern München AG. Am Dienstag wurde Kahn in der Allianz Arena in seiner neuen Rolle als Funktionär offiziell vorgestellt.

Vorgesehen ist, dass der 50-Jährige in den nächsten zwei Jahren an der Seite von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge alle Abläufe an der Spitze des FC Bayern kennenlernt. Mit Ablauf von Rummenigges Vertrag am 31. Dezember 2021 soll der dreimalige Welttorhüter dann das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernehmen. fcbayern.com fasst die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz zusammen.

Oliver Kahn über…

…seine Rückkehr zum FC Bayern: „Ich habe 14 Jahre für den FC Bayern München gespielt. Die DNA dieses Vereins steckt so tief in einem drin, dass man diesen Verein nach so einer langen Zeit im Grunde nie verlassen kann. Es hat sich zwar einiges verändert, aber die DNA des Vereins ist die gleiche geblieben. Im Grunde musste ich nicht lange überlegen. Diese Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben, so erfolgreich zu bleiben und vielleicht auch noch eine Schippe draufzulegen, das ist etwas, das sehr meinem Charakter entspricht und eine große Herausforderung für mich darstellt.“

…seinen ersten Tag als Vorstandsmitglied: „Das war schon ein ganz, ganz besonderer Moment für mich, nicht nur heute Morgen, sondern in den letzten Tagen. Das ist für mich schon eine Herzensangelegenheit. Da ist sehr viel Herzblut dabei, dementsprechend emotional waren auch die letzten Tage.“

…seine Vorbereitungen auf den Job: „Ich habe in den letzten Wochen und Monaten viele Gespräche geführt, um einen Einblick zu bekommen. Aber ich wollte es auch nicht übertreiben, weil ich glaube, dass es sehr wichtig ist, völlig unvoreingenommen an die ganzen Themen, die den FC Bayern München beschäftigen, heranzugehen. Das bedeutet aber: ab dem heutigen Tag beginnt hundert Prozent FC Bayern München. Wir haben einen sehr dezidierten, klaren Prozess für die nächsten Monate aufgesetzt, der mir die Möglichkeit gibt, einen bestmöglichen Überblick über die Aktivitäten und Themenbereiche des Vereins zu bekommen. Es geht ja nicht nur um den sportlichen Bereich, sondern ich muss auch einen Blick haben für das große Ganze. Deswegen ist es entscheidend, in alle Bereiche Einblick zu bekommen.“

…seine wirtschaftliche Kompetenz: „Das Wirtschaftliche ist das, was mich nicht nur seit meinem Karriereende, sondern auch schon während meiner aktiven Zeit immer sehr, sehr stark interessiert hat. Ich habe nach 2008 schnell mit einem Studium angefangen und versucht, mich in anderen Bereichen weiterzuentwickeln. Die Praxis ist ganz entscheidend. Ich habe in den letzten Jahren das eine oder andere Unternehmen ins Leben gerufen, viele Erfahrungen mitgenommen. Das sind alles Dinge, die kann man auf keiner Universität lernen. Die muss man spüren, die muss man erfahren. Ich glaube, dieses Paket gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“

 

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…seine Ziele beim FC Bayern: „Wenn man sich die Entwicklung dieses Vereins in den letzten Jahren anschaut, ist klar: Überall, wo wir dabei sind, wollen wir die Nummer eins sein. Eines steht dabei immer im Vordergrund: Wir tun die Dinge, um unseren Anhängern einen exzellenten Fußball anbieten zu können - hochklassiger, absoluter Weltklasse-Fußball und der Anspruch, in allen anderen Bereichen, in denen wir aktiv sind, die Nummer eins zu sein. Das ist das, was nicht nur mir vorschwebt, sondern allen, die hier beim FC Bayern beteiligt sind. Das ist der Anspruch dieses Vereins.“

…die Veränderungsansätze: „Nur was sich weiterentwickelt und was sich verändert, bleibt letztendlich lebendig. Ich muss mir jetzt erstmal einen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche verschaffen, um dann wirklich sinnvolle Aussagen darüber machen zu können, was man verändern kann. Eines der wichtigsten Themen beim FC Bayern ist der Nachwuchsbereich. Auch hier haben wir uns zum Ziel gesetzt, in Zukunft absolute Spitze zu werden und man sieht erste Ansätze, dass es gelingt, jüngere Spieler an die Profi-Mannschaft heranzuführen. Der sportliche Bereich ist da auf einem sehr, sehr guten Weg.“

…den Druck in der neuen Position: „Beim FC Bayern ist das nun mal so. Ich war ja 14 Jahre hier – ich kenne das. Ich weiß, wie hoch die Erwartungen sind. Insofern ist das etwas, was mir nicht so viel ausmacht. Ein großer Trainer des FC Bayern München hat mal gesagt: 'Wer bei Bayern einen Vertrag unterschreibt, der muss wissen, was er getan hat.' Ich glaube, das bringt es ziemlich gut auf den Punkt.“

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…seine Rolle bei Transfers: „Der sportliche Bereich ist die Verantwortung von Hasan Salihamidžić. Ich bin ein Freund davon, als absoluter Teamplayer zu agieren. Ich glaube, dass es beim FC Bayern München sehr, sehr viel Wissen gibt, das man in so einen Entscheidungsprozess einbringen kann. Alle haben zu solchen Entscheidungen etwas beizutragen. Es geht darum, dieses Wissen und diese sportliche Kompetenz zusammenzubringen, um dann Entscheidungen zu treffen, die den Kader oder andere Dinge anbelangen.“

…die Reise ins Trainingslager nach Doha: „Natürlich ist der sportliche Bereich der absolute Kern in diesem Verein, die Mannschaft ist das Entscheidende. Ich möchte dort die Gelegenheit nutzen, mir auch hier einen ersten Einblick zu verschaffen. In die Atmosphäre, wie ist die Stimmung, wie sind die unterschiedlichen Spieler im Moment drauf.“

…die sportlichen Ziele für diese Saison: „Die Zielsetzung beim FC Bayern ist relativ klar: Wir wollen es uns nicht erlauben, dieses Jahr die Meisterschaft abzugeben. Natürlich ist diese Serie, sieben Mal in Folge Deutscher Meister zu sein, unglaublich. Das ist etwas, was die Spieler noch nicht realisieren, aber das ist im Grunde etwas für die Ewigkeit. Acht Mal allerdings auch. Insofern denke ich, dass da jeder sehr hohe Motivation mitbringt, auch diese Saison Deutscher Meister zu werden. Und in der Champions League waren die Leistungen in der Gruppenphase überragend. Mit diesen Gedanken sollte die Mannschaft die Rückrunde angehen, dass - wie immer beim FC Bayern München - alles möglich ist.“

…die Verpflichtung von Alexander Nübel: „Es war eine sehr, sehr kluge, strategische Entscheidung, so einen großartigen Torwart zu verpflichten. Er hat sich ja relativ klar geäußert, dass er bereit ist, sich hintenanzustellen und bereit ist, von Manuel Neuer, über dessen Qualitäten als absoluter Welttorhüter wir nicht diskutieren müssen, zu lernen. Wenn man wie ich neu dazukommt, kann man ganz entspannt auf die Dinge zugehen und mit den beteiligten Personen sprechen. Und dann werden wir in aller Ruhe sehen, wie wir das Thema handhaben. Im Moment spielt es noch keine Rolle. Im Moment geht es vor allem darum, dass die Konzentration voll und ganz auf der Rückrunde liegt.“

„Ich werde nicht durch den Meeting-Raum grätschen.“

Oliver Kahn zum Thema Emotionalität

…emotionale Ausbrüche wie zu seiner Zeit als Profi: „Ich denke, Emotionalität ist sehr, sehr wichtig. Das war für mich als Spieler auf dem Platz ein wichtiger Bestandteil und die ist bei Bayern München auch auf der Tribüne angesagt. Allerdings habe ich viele andere Dinge in der Vergangenheit gemacht, da ist Emotionalität nicht unbedingt so hilfreich. Ich werde nicht durch den Meeting-Raum grätschen.“

Herbert Hainer über…

… die Wahl von Oliver Kahn: „Wir haben im Aufsichtsrat ein Profil für den idealen Kandidaten als Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge erstellt und drei Kriterien herausgearbeitet: Er soll absolute Fußballfachkompetenz haben, er soll das Bayern-Gen haben und er soll wirtschaftliche Kompetenz mitbringen. Wir haben uns viele Kandidaten angeguckt und sind bei Oliver Kahn sehr schnell zu dem Schluss gekommen, dass er all diese Dinge ideal vereint. Er lebt und verkörpert den FC Bayern wie kein anderer. Er ist der richtige Mann für diesen Job.“

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