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Phonsiala im Doppelinterview: „Jede Bayern-Generation hat ihre Möglichkeiten“

Sie sind praktisch Familie, sagen sie über sich selbst: Alphonso Davies und Jamal Musiala erklären in diesem Interview, was ihnen an Freundschaft wichtig ist, welche Eigenschaft des anderen sie gerne hätten – und was sie sich als Bayerns „Next Gen“ vorgenommen haben.

Das Interview mit Alphonso Davies und Jamal Musiala

Alphonso, Jamal – wie lauten eure Ziele für 2023?
Alphonso Davies: Mit dem Team möchte ich jeden Titel holen, der möglich ist: Die elfte Meisterschaft in Serie natürlich, den DFB-Pokal – und auch die Champions League haben wir immer im Blick. Beim FC Bayern ist es in der DNA, jeden Wettbewerb gewinnen zu wollen, an dem wir teilnehmen. Jedes Mal, wenn wir das Spielfeld betreten, zählt nur der Sieg. Das gefällt mir, das treibt mich an. Persönlich wünsche ich mir, dass ich von Verletzungen verschont bleibe und der Mannschaft helfen kann. Über ein, zwei Tore würde ich mich freuen, und meine Assistzahl würde ich auch gerne erhöhen.

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Jamal Musiala: Ich kann das alles nur unterstreichen – und ich denke, dass wir den Kader und die Qualität in unserem Team haben, um auch die höchsten Ziele zu erreichen. Wir dürfen nicht aufhören, uns immer weiter verbessern zu wollen. Das betrifft das gesamte Team wie mich: Ich möchte immer mehr. Mehr Tore schießen, mehr Assists geben. Ich möchte mich einbringen, damit wir gemeinsam unsere Ziele erreichen.

Was bedeutet Freundschaft für euch, ganz allgemein?
AD: Füreinander da zu sein, das ist für mich am wichtigsten. Dass man sich auf den anderen verlassen kann. Zwischen Jamal und mir stimmt die Chemie, auf dem Spielfeld und außerhalb. Da ist ein tiefes gegenseitiges Verständnis. Und wir können gemeinsam Spaß haben – auch das ist wichtig, wenn man viel Zeit zusammen verbringt.

JM: Mit Phonzy kann man wunderbar lachen. Ich denke, mit ihm an deiner Seite hast du einfach immer Spaß. Das ist sein Naturell. Mir ist in einer Freundschaft außerdem wichtig, dass man über alles reden kann. Bei Phonzy fühlt es sich so an, als wäre er praktisch Familie.

Alphonso: Was ist cool an Jamal?
AD (überlegt): Boah, was antworte ich da jetzt …? Es ist seine ganze Persönlichkeit, die einen mitreißt, wenn man in seiner Nähe ist. Jamal sprüht immer vor guter Energie.

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Ob im Trainingslager, an der Säbener Straße oder auf Reisen - die beiden Freunde sind ein eingespieltes Duo.

Jamal, gibt es irgendeine Eigenschaft, die du gerne von Alphonso hättest? Er ist zum Beispiel ziemlich schnell
JM: Ist das eine charakteristische Eigenschaft? Ich würde gerne etwas tiefer gehen, ich muss nur kurz nachdenken … Es ist einfach seine Offenheit. Phonzy ist immer entspannt. Ich denke, es fällt ihm durch seine besondere Art leicht, sich von Druck oder negativen Gedanken zu befreien. Er lässt nichts an sich heran, was ihn stören könnte. Man kann mit ihm immer Spaß haben, aber er weiß auch, wann man hart arbeiten muss. Seine Offenheit für das Leben – ich würde das gerne auch so in mir drin haben. Ich hätte gerne diese Eigenschaft von ihm.

AD: Okay, ich dachte immer, genau diese Eigenschaft habe ich von dir übernommen (lächelt). Lasst mich kurz nachdenken: Ich denke, von Jamal hätte ich gerne sein Selbstvertrauen. Alles, was er macht, macht er mit dem tiefen Bewusstsein, es gut zu machen. Egal, ob er Fußball spielt oder es einfach um irgendwelche Dinge im Alltag geht. Das ist sehr beeindruckend, zumal in seinem Alter. Ich war nicht annähernd so weit wie er damals.

Als Jamal im vergangenen Herbst nicht die Kopa-Trophäe für den besten Nachwuchsspieler erhielt, schriebst du auf Social Media, man habe ihm jetzt zwar diesen Titel verwehrt, könne ihm aber in Zukunft nicht den Gewinn des Ballon d’Or verwehren…
AD: Ja, das war mir ein Anliegen, weil das einfach meine feste Überzeugung ist. Ich meine: Schaut euch diesen Jungen an! In meinen Augen ist er schon jetzt in seiner Altersklasse einer der besten oder vielleicht sogar der beste Spieler der Welt. Bei allem Respekt für die anderen hätte er die Kopa-Trophäe auch verdient gehabt. Und wenn ich sein unfassbares Talent, seinen Ehrgeiz und seinen ganzen Tatendrang sehe, sehe ich ihn eines Tages mit dem Ballon d’Or in der Hand. Wenn Jamal genauso weitermacht wie in den vergangenen Monaten, ist allein der Himmel die Grenze für ihn.

Jedes Lob ist für mich ein Ansporn und eine Motivation, weiter an mir zu arbeiten und mich zu verbessern. Niemand auf dieser Welt hat große Ziele erreicht, nur weil andere schöne Sachen über ihn gesagt haben.

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Was ist das für ein Gefühl, wenn ein Teamkollege so etwas sagt?
JM (lächelt): Da möchte ich ihn am liebsten einfach kurz umarmen. Es ist natürlich schön, so was zu hören. Aber ich bin erst am Anfang und darf mich keine Sekunde ausruhen. Jedes Lob ist für mich ein Ansporn und eine Motivation, weiter an mir zu arbeiten und mich zu verbessern. Niemand auf dieser Welt hat große Ziele erreicht, nur weil andere schöne Sachen über ihn gesagt haben. Wenn Phonzy sagt, der Himmel ist die Grenze, trifft er es super: Man sollte sich keine Limits setzen, sondern an sich glauben und jeden Tag für seine Ziele alles geben. Dann wird man eines Tages auch belohnt.

Du sagtest ja schon mal neulich in einem Interview, dass du das Ziel hast, einer der besten Spieler der Welt zu werden. Das ist gelebtes „Mia san mia“…
JM: Beim FC Bayern wird dir vermittelt, immer an dich zu glauben und dich immer am Maximum zu orientieren. Diese Identität gefällt mir sehr, denn genauso denke ich auch: Wenn du nicht daran glaubst, dass du der Beste sein kannst, ist das in meinen Augen die falsche Herangehensweise. Ich habe von klein auf immer das Ziel gehabt, die nächste Stufe zu nehmen, und über jeden Schritt nach vorne wächst auch dein Selbstvertrauen. Für mein Spiel muss ich an mich glauben, dass ich Tore schießen kann, dass ich dribbeln kann, dass ich mir alles zutrauen kann. Ich werde nicht nachlassen.

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Jamal Musiala und Alphonso Davies haben auf und neben dem Platz Spaß zusammen - wissen aber auch, dass sie erst am Anfang ihrer Entwicklung stehen.

Ihr seid beide junge Sympathieträger und bei den Fans beliebt. Was bedeutet das für euch, besonders bei dem Gedanken, dass ihr für Kinder große Vorbilder seid?
AD: Das bedeutet mir persönlich sehr viel, und ich denke, Jamal geht es genauso: Es ist bei uns beiden noch nicht so lang her, dass wir selbst noch als Kids zu anderen aufgeschaut haben, daher wissen wir nur zu gut, was für eine große Verantwortung wir jetzt haben. Ich möchte gerade jungen Menschen vermitteln, dass man bei allem, was man macht, immer man selbst sein sollte. Genieße jeden einzelnen Moment, den du in deinem Leben hast, vor allem mit deiner Familie und deinen Freunden. Und nutze deine Chancen, egal ob im Fußball oder darüber hinaus: Das Entscheidende ist in meinen Augen immer, dass man bei sich ist, dass man genießt, was man macht – und dass man Spaß dabei hat. Ich versuche immer, ein Lächeln im Gesicht zu haben. So kann man auch anderen Freude vermitteln. Ich bin unglaublich dankbar für alles, was mir das Leben bisher ermöglicht hat.

JM: Spaß an dem zu haben, was man macht, ist die Basis dafür, dass man es gut machen kann. Ich finde es außerdem wichtig, den Kopf immer oben zu haben: Wovon träumst du, was sind deine Ziele, wie kannst du es schaffen? Ich möchte die Menschen inspirieren. Sie sollen Spaß haben, wenn sie uns zuschauen – und vor allem die Kids sollen spüren können, dass alles möglich ist, wenn man immer alles gibt. Es gibt dann im Fußball wie im Leben keine Limits.

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Wir haben vorher über die Identität des FC Bayern gesprochen. Manuel Neuer, Thomas Müller prägen den Club seit einem Jahrzehnt, dann kamen Joshua Kimmich und Leon Goretzka – und dann ihr beide. Seid ihr die nächste Generation, die das „Mia san mia“ lebt und weitergibt?
AD: Bayerns „Next Gen“ zu sein, ist immer das Ziel. Wir sind noch immer sehr jung, machen unsere Erfahrungen und sehen es als Privileg, von Manu, Thomas, Jo, Leon und den anderen lernen zu können. Sie standen früher auch einmal am Anfang und haben von Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry oder Arjen Robben viel mitgenommen. Diese Spieler schnüren jeden Tag ihre Schuhe und gehen auf den Platz, um nicht einmal ein Trainingsspiel zu verlieren. Es ist unsere Aufgabe, diesen Spirit aufzunehmen, zu leben und weiterzutragen.

JM: Wir sind die Jungen, die mit dem FC Bayern ganz oben ankommen wollen. Ich lerne jeden Tag von meinen Teamkollegen, und am Ende geht es darum, gemeinsam Titel zu gewinnen. Beim FC Bayern hat jede Generation ihre Möglichkeiten.

Das ausführliche Interview gibt es in der Februar-Ausgabe des FC Bayern Mitgliedermagazins „51“: