FC Bayern München gegen Paris Saint-Germain: Der Königsklassen-Kracher, auf den ganz Fußball-Europa blickt, steht am Mittwoch (21 Uhr) in der Allianz Arena bevor. FCB-Trainer Julian Nagelsmann gewährt im Interview mit fcbayern.com Einblicke in die Spielvorbereitung, erklärt, wie die FCB-Defensive Kylian Mbappé & Co. erneut stoppen kann und warum der FC Bayern ins Viertelfinale einziehen wird.
Das Interview mit Cheftrainer Nagelsmann
Servus, Julian! Wie ist der Ablauf innerhalb der Mannschaft an einem Spieltag – wie vor dem Duell mit PSG?
Nagelsmann: „Der Tag startet mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem man schon ein Gespür entwickeln kann, wie die Jungs drauf sind. Danach gibt es eine Besprechung zu den Standardsituationen, gefolgt von der sogenannten ‚Aktivierung‘ - früher hat man dazu ‚Anschwitzen‘ gesagt. Nach dem Mittagessen teile ich den Spielern dann die Mannschaftsaufstellung mit und führe noch Einzelgespräche. Nach einer Ruhephase gibt es noch einen Nachmittagssnack und eine letzte kurze Besprechung mit unterschiedlichen Inhalten, entweder zum Matchplan oder einfach nur als Motivation. Danach fahren wir ins Stadion und haben hoffentlich ein gutes und erfolgreiches Spiel.“
Wie läuft die Kommunikation mit deinen Co-Trainern während des Spiels ab?
„Meine Co-Trainer Xaver Zembrod, der neben mir auf der Bank sitzt, und Benjamin Glück, der oben auf einer Analyse-Position sitzt, sind mit einem Headset verbunden. Ich bin unten am Spielfeldrand stark im Situations-Coaching, in den tatsächlichen Aktionen. Benji hat von oben einen besseren Blick auf die gesamte Fläche und eine andere Perspektive auf die Grundordnung der beiden Teams sowie auf unsere Raumbesetzung. Dazu tauschen wir uns ständig aus und gleichen unsere Eindrücke ab. Gegen Ende der ersten Halbzeit besprechen wir uns kurz, welche Szenen wir in der Halbzeitpause zeigen möchten. Dabei geht es eigentlich nie um eine Fehleranalyse, sondern immer darum, was wir im zweiten Abschnitt anders, besser machen können oder fortführen wollen. Damit das alles gut funktioniert, ist es ganz wichtig, dass meine Co-Trainer verstehen, wie ich Fußball denke.“
PSG ist nach der Heimniederlage im Rückspiel unter Zugzwang. Wie erwartest Du die Franzosen in München?
„Sie brauchen mindestens ein Tor, um auszugleichen. Ich gehe davon aus, dass sie von Anfang an viel Druck machen werden. In der Ligue 1 verteidigen sie häufig tief und spielen auf Konter. Ihre Spielausrichtung hängt auch davon ab, welches Personal fit ist und spielen kann. Im Hinspiel mussten sie in der Startelf auf Kylian Mbappé verzichten, was ihren Matchplan schon ein bisschen beeinflusst hat. Als er reinkam, haben sie eine andere Art und Weise ihres Spiels gezeigt. Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass es deutlich offensiver und offener wird als in Paris.“
Im Hinspiel haben Benjamin Pavard, Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt überragend verteidigt und zusammen mit Yann Sommer die Null gehalten. Wie wollt ihr die PSG-Offensive dieses Mal stoppen?
„Sowohl wir als auch PSG haben offensiv ein enormes Tempo. Wir wollen sie schon bei der Ballannahme stören und von der ersten Minute an körperlich voll präsent sein. Das ist ein Mittel, das wir im Rückspiel brauchen, um den Speed, den sie haben, nicht aufs Spielfeld kommen zu lassen. Wenn du den Offensivspielern zu viel Platz gibst und sie ihre fußballerischen Qualitäten ausspielen können, wird es unglaublich schwer, das zu verteidigen.“
Der FC Bayern gewinnt auch das Rückspiel und zieht ins Viertelfinale der Königsklasse ein, weil…
„…wir ein sehr gutes Mannschaftsgefüge haben. Wir wollen alle sehr weit kommen in der Champions League. Bei solchen Schwergewichten wie dem FC Bayern und PSG entscheidet am Ende aber auch immer die Tagesform. Beide Teams sind auf einem ähnlichen Niveau, was die Einzelspieler angeht. Beide haben Topstars in ihren Reihen. Unsere Gruppe hat aber ein sehr gutes Gespür dafür, füreinander da zu sein und alles reinzuhauen.“
Die Fakten zum Achtelfinal-Rückspiel gegen PSG:
Themen dieses Artikels