Seit Ende März ist Thomas Tuchel Cheftrainer des FC Bayern. Neben Prof. Dr. Holger Broich (Wissenschaftlicher Leiter & Leiter Fitness) und Michael Rechner (Torwarttrainer) komplettieren Arno Michels, Zsolt Löw und Anthony Barry das Trainerteam. Wir stellen Euch die drei Co-Trainer von Thomas Tuchel genauer vor - in Teil 2: Zsolt Löw.
Das Engagement beim FC Bayern stellt für Zsolt Löw so etwas wie die Rückkehr in seine langjährige fußballerische Wahlheimat dar: In Budapest geboren, verbrachte der frühere ungarische Nationalspieler den Großteil seiner aktiven Laufbahn in Deutschland und kam dort auf 47 Bundesliga- sowie 100 Zweitliga-Spiele für Energie Cottbus, Hansa Rostock, die TSG Hoffenheim und den 1. FSV Mainz 05. Bei letztgenanntem Verein beendete der ehemalige Defensiv-Allrounder seine Spielerkarriere unter dem damals frischgebackenen Bundesliga-Trainer-Einsteiger Thomas Tuchel. Diese Begegnung vor knapp 14 Jahren sollte Löws weitere Laufbahn prägen.
„Enge Zusammenarbeit“ mit Thomas Tuchel
„Schon als ich 2009 in Mainz sein Spieler war, hat die Chemie zwischen uns gepasst. Wir sind auf der gleichen Wellenlänge“, erinnert sich der 44-Jährige an die gemeinsamen Anfänge mit dem heutigen Bayern-Cheftrainer zurück. Zwar gingen danach erst einmal die „Wege auseinander“, und Löw begann zunächst als Co-Trainer beim FC Liefering in Österreich zu arbeiten, ehe er später Adi Hütter bei RB Salzburg (2014/15) sowie Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl bei RB Leipzig (2015-2018) assistierte. Mit Tuchel sei Löw während dieser Zeit aber stets „in Kontakt geblieben“ – und als sich die Möglichkeit ergab, wechselte er in dessen Stab.
„Seit Paris arbeiten wir eng zusammen. Ich schätze sehr, wie er mich einbezieht – bei der Trainingsplanung, Matchplanung, Trainingsleitung, Taktik. Wir treffen viele Entscheidungen zusammen und arbeiten als Team“, beschreibt Löw die erfolgreiche Zusammenarbeit, die dem Trainergespann bei den bisherigen gemeinsamen Stationen bei Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea viele Titel beschert hatte – und auch weit über den Fußballplatz hinausgeht: „Wir verbringen mehr als 300 Tage im Jahr zusammen und damit mehr Zeit als mit unseren Familien. Zwischen uns hat sich auch eine Freundschaft entwickelt.“
„Direkt zu Hause gefühlt“
Das ist aber nicht der einzige Grund, warum sich Löw beim deutschen Rekordmeister vom ersten Tag an „direkt zu Hause gefühlt“ hat, wie er verrät. Der FC Bayern sei einer der „Top-5-Vereine in der ganzen Welt. Ich habe sofort gesehen, dass hier alles sehr gut organisiert und strukturiert ist.“ Der frühere Verteidiger hebt auch die enge Zusammenarbeit im Trainerteam hervor: „Wir versuchen, die Stärken jedes Einzelnen zu nutzen und uns gegenseitig zu unterstützen. Wir sind als Team unterwegs.“
Spitzname „Jogi“
Daran, dass sich die Mitglieder von Tuchels Staff auf Augenhöhe begegnen, ändert übrigens auch Löws prominenter Spitzname nichts. Diesen bekam der Ungar bei seiner ersten Station in Deutschland von seinen Mitspielern verpasst: „Als ich 2002 nach Cottbus gekommen bin, konnte niemand meinen Vornamen Zsolt richtig aussprechen, deshalb wurde ich nach dem späteren Bundestrainer benannt. Jeder hat mich bei all meinen Stationen so genannt“, erklärt der Assistenzcoach mit einem Lächeln. Es muss sich also niemand wundern, wenn auf dem Trainingsplatz an der Säbener Straße auch „Jogi“ die Kommandos gibt.
Co-Trainer Arno Michels im Porträt:
Themen dieses Artikels