Die Fans hielt es nicht auf den Sitzen. Am Samstagabend wurde es plötzlich laut. Sehr laut. Handys wurden in die Höhe gehalten, der Moment auf Video festgehalten. Im Fokus: Harry Kane. Der englische Stürmer, unsere neue Nummer 9, der Neuzugang von Tottenham Hotspur, wurde in der 64. Minute beim Stand von 0:2 im DFL-Supercup gegen RB Leipzig eingewechselt und war damit endgültig ein echter Teil des FC Bayern. Durch die Allianz Arena hallte trotz des Rückstands ein Jubelsturm. Yes!
Auch wenn die 0:3-Niederlage im am Ende weniger zu Begeisterung führte, die Euphorie für Harry Kane war groß in der Allianz Arena.
Turbulenter Start in München
Es war ohnehin ein turbulenter Start für den 30-Jährigen gewesen. Am Samstagmorgen wurde der Transfer des Angreifers verkündet, kurze Zeit später traf er erstmals auf seine neuen Teamkollegen und absolvierte direkt seine erste Einheit mit der Mannschaft. Nun hat er sogar schon die ersten Spielminuten auf dem Konto.
„Der FC Bayern ist einer der größten Clubs der Welt, und ich habe immer gesagt, dass ich mich in meiner Karriere immer verbessern und das Optimum erreichen will. Ich denke, dass es der richtige Schritt in meiner Karriere ist, um mich auf dem höchsten Level zu bewegen und beweisen möchte. Darum bin ich hier“, betonte er.
Kane am Ende ohne Chance
Kane ist ein Sympathieträger, smart und selbstverständlich torgefährlich. Als er am Samstag zunächst auf der Bank zwischen Minjae Kim und Aleksandar Pavlovic Platz nahm, erwartete ihn dort eine Traube von Fotografen und Filmteams. Seine Daumen gingen hoch, die Mundwinkel ebenso. Er wirkte glücklich.
Während des Spiels fieberte Kane mit, kurz vor seiner Einwechslung raufte er sich noch einmal die Haare, als Jamal Musiala eine Chance auf den Anschlusstreffer verpasste, um sogleich aufmunternd in die Hände zu klatschen.
Nach seiner Einwechslung für Mathys Tel konnte aber auch Kane das Ruder für den FC Bayern nicht mehr herumreißen. Der Rückstand wurde durch den verwandelten Handelfmeter des dreifachen Torschützen Dani Olmo (68.) unaufholbar. In der 76. Minute bekam Kane den Ball im Strafraum, ein Raunen ging durch die Arena, doch sein Versuch, den Ball aufs Tor zu ziehen, wurde wie so einiges an diesem Abend von der Leipziger Defensive abgeblockt.
Seine Qualität sucht ihresgleichen
Die Qualität des Kapitäns der englischen Nationalmannschaft steht außer Frage. Allein seine physische Präsenz, seine klar definierte Rolle als echter Mittelstürmer und die damit einhergehende Torquote in der Premier League sprechen für sich. „Er ist ein Musterprofi, total fokussiert und professionell“, sagte Trainer Thomas Tuchel. „Er hat das gewisse Etwas, und das wird er hoffentlich unter Beweis stellen.“
Besondere Momente
Wie euphorisiert die Fans nach Kanes Verpflichtung sind, wurde am Samstag deutlich. Der ganze Empfang in München war von Herzlichkeit gegenüber dem Neuzugang geprägt. Es waren besondere Momente für einen besonderen Spieler und Menschen.
„Für mich ist es der erste Wechsel in meiner Karriere. Die Fans, am Flughafen, am Krankenhaus und am Trainingsgelände zu sehen, war neu für mich. Es war ein tolles Gefühl. Ich kann es kaum erwarten, vor ihnen zu spielen und ihnen meine Qualitäten auf dem Rasen zu zeigen. Ich will viele Tore schießen, um sie glücklich zu machen“, hatte Kane angekündigt.
Nun hatte er erstmals die Gelegenheit, die Atmosphäre in der Arena aufzusaugen und mitzunehmen. Am Sonntag wird er noch offiziell vorgestellt. Und am kommenden Freitag, beim Bundesliga-Auftakt auswärts gegen Werder Bremen, wird er die nächste Möglichkeit bekommen, auch sein erstes Tor für den FCB zu erzielen. Pack ma's!
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