
Für den FC Bayern laufen Spielerinnen und Spieler aus über 20 Nationen auf. Was wird bei ihnen zu Hause in der Vorweihnachtszeit genascht? Sechs Rezepte für meisterlichen Genuss jenseits von Gebäck-Klassikern wie Zimtsternen und Lebkuchen.
Serge Ibaka (Kongo)
„Als ich zum ersten Mal in die USA kam, sprachen alle darüber, wie es ist, wenn man am Weihnachtsmorgen aufwacht und den Baum sieht und die vielen Geschenke darunter. Ich dachte mir: Was ist das? Bei uns gab es kein Weihnachten, keine Geschenke. Aber ich war trotzdem ein glückliches Kind, spielte jeden Tag Basketball. Das war mein Leben. Wir wachsen alle unter unterschiedlichen Bedingungen auf. Aber wir sind, wer wir sind. Am Ende geht es darum, seine Lieben um sich zu haben.“

Mikaté (Zutaten für ca. 50 Stück)
- 250 g Mehl
- 70 g brauner Zucker
- 140 ml Wasser
- 80 ml Milch
- Prise Salz
- 10 g Hefe
- 550 ml Rapsöl zum Frittieren
Zubereitung: Alle Zutaten zu einem zähflüssigen Teig verarbeiten und abgedeckt etwa eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. Rapsöl in einem hohen Topf erhitzen. Hand befeuchten, walnussgroße runde Teigstücke formen und ins Öl geben. Sobald sie goldgelb sind, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Mit Puderzucker bestäuben und am besten lauwarm genießen. Edáda eléla!
Fun-Fact: Mikaté sind in vielen afrikanischen Ländern verbreitet, teilweise unter anderen Namen. In Nigeria etwa werden die Teigbällchen Puff-Puff und in Ghana Bofrot genannt.
Kingsley Coman (Frankreich)
„Weihnachten ist für mich: ein Familienfest, an dem man zu Hause eine schöne Zeit verbringt, die Kinder beschenkt und Spezialitäten isst. Backen spielt bei uns eine große Rolle.“

Mendiants au chocolat (Zutaten für ca. 20 Stück)
- 200 g Zartbitter-Kuvertüre
- jeweils etwa eine Handvoll Haselnüsse, Feigen, Mandeln und Rosinen
Zubereitung: Haselnüsse, Mandeln und Feigen zerkleinern. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen und kurz abkühlen lassen. Wenn sie leicht angedickt ist, mit einem Esslöffel flache runde Kleckse auf einem Backblech mit Backpapier verteilen. Kurz warten und dann auf jedem Taler eine Mischung der Fruchtteile drapieren. Weiter abkühlen lassen, bis sie hart sind – und bon appétit.
Fun-Fact: Die vier Toppings stehen für die vier großen katholischen Orden – die Haselnüsse für die Augustiner, die Feigen für die Franziskaner, die Mandeln für die Karmeliten und die Rosinen für die Dominikaner.
Katharina Naschenweng (Österreich)
„Das Plätzchenbacken mit Mama war als Kind immer ein Highlight. Und ich helfe bis heute gerne mit. Die Schoko-Busserl haben einen Stammplatz in unserer Plätzchenschüssel.“

Schoko-Nuss-Busserl (Zutaten für ca. 30 Stück)
- Eiweiß von 3 Eiern
- 150 g Zucker
- 150 g geschmolzene Schokolade
- 300 g gemahlene Nüsse
Zubereitung: Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gut miteinander verrühren, bis eine zähe Teigmasse entsteht. Den Ofen vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Dann mit einem Löffel kleine Teigmengen aus der Schüssel entnehmen und 30 runde Taler formen. Anschließend bei 150 Grad etwa 30 Minuten backen. An Guadn!
Fun-Fact: Die Tradition des Plätzchenbackens in Österreich geht auf Prinzessin Henriette von Nassau-Weilburg zurück (1797–1829), die aus Bayreuth stammte.
Devin Booker (USA)
„Ganz ehrlich: Bevor ich meine Frau traf, habe ich Weihnachten nicht groß gefeiert. Aber jetzt ist alles anders. Denn sie ist ein riesengroßer Weihnachtsfan. Wir haben die Tradition, dass wir Cookies backen und dann am Heiligabend für Santa Claus bereitstellen, wenn er in der Nacht die Geschenke bringt. Bescherung ist bei uns ja morgens am 25.12. Ich freue mich immer sehr, wenn Santa ein paar Cookies für mich übrig lässt.“

Peanut Butter Thumbprints (Zutaten für ca. 40 Stück)
- 100 g brauner Zucker
- 1 Pck. Vanillezucker
- 100 g weiche Butter
- 120 g Erdnussmus
- 200 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 2 Prisen Salz
- 150 g Erdbeerkonfitüre
Zubereitung: Zucker, Vanillezucker und Ei schaumig verrühren. Die Butter zerstückeln und mit dem Erdnussmus unterrühren. Mehl mit Backpulver und Salz mischen und zügig unter die Eiermischung rühren. Teig zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie ca. 30 Minuten kaltstellen. Teig vierteln und jedes Viertel in zehn Portionen teilen und diese zu Kugeln formen. Auf ein Backblech mit Backpapier legen und mit einem Kochlöffelstiel und den Fingern eine Mulde in jede Kugel formen. Konfitüre einfüllen. Bei 180 Grad in 12 bis 15 Minuten goldgelb backen.
Fun-Fact: Am 22. Dezember wird in den USA der „National Cookie Exchange Day“ gefeiert, an dem man zusammenkommt, um selbst gebackene Kekse auszutauschen.
Minjae Kim (Südkorea)
„Weihnachten ist bei uns in Südkorea ein riesiger Event mit viel Dekoration und Süßkram. Fast wie Halloween. Aber natürlich mit mehr Ruhe und Raum für die Familie.“

Sangtu Gwaja (Zutaten für ca. 50 Stück)
- 300 g rote Bohnenpaste (in Asia-Shops erhältlich)
- 80 g fein geriebene Mandeln
- 1 Eigelb
- 10 ml Milch
- 1/2 TL gemahlene Vanille
Zubereitung: Alle Zutaten in einer Schüssel verrühren. Die Bohnenmasse in einen Spritzbeutel mit Sterntülle (11 mm) füllen und kleine Häufchen auf ein Backblech mit Backpapier aufspritzen. Die Bohnenplätzchen bei 175 Grad für etwa 8 bis 12 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
Fun-Fact: Als Sangtu wurde in Südkorea früher eine Art Dutt bezeichnet, der nur von verheirateten Männern getragen wurde.
Tuva Hansen (Norwegen)
„Weihnachten hat für uns in Norwegen eine große Bedeutung. Es ist eine schöne Zeit, in der man seine ganze Familie und Freunde sehen kann. Bei uns zu Hause ist es zum Beispiel Tradition, am Tag vor Heiligabend Pfefferkuchen zu backen. Das ist ein großer Spaß für Jung und Alt – und außerdem sehr lecker.“

Pepperkaker (Zutaten für ca. 60 Stück)
- 125 g Zucker
- 100 g Rübensirup
- 1 TL Zimt
- 1 Messerspitze Ingwer (gemahlen)
- 1 Messerspitze Gewürznelken (gemahlen)
- 1 TL Natron
- 125 g Butter
- 1 Ei
- 350 g Mehl
- 50 g Puderzucker
- 1 TL Zitronensaft
- 50 g Zuckerperlen
Zubereitung: Zucker und Rübensirup in einem Topf erhitzen. Zimt, Ingwer und Nelken, dann Natron unterrühren. Butter würfeln und mit der Zuckermasse verrühren, bis eine glatte Masse entsteht. Abkühlen lassen, dann ein Ei und portionsweise das Mehl unterrühren. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht kaltstellen. Am nächsten Tag auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 3 mm dünn ausrollen. Mit bevorzugten Formen Kekse ausstechen, aufs Backblech legen und bei 200 Grad Ober-/Unterhitze 7 bis 9 Minuten hellbraun backen. Puderzucker und Zitronensaft glattrühren, auf den Keksen verteilen und mit Zuckerperlen verzieren.
Fun-Fact: In der Nähe von Oslo, in Drøbak, gibt es mit dem Tregaardens Julehus ein Weihnachtsdekogeschäft, das ganzjährig geöffnet hat.
Der Text erschien in der aktuellen Dezember-Ausgabe des Magazins „51“:
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