Auch einen Tag nach der 1:3 (0:3)-Niederlage im Viertelfinale der UEFA Youth League überwiegt am FC Bayern Campus noch die Enttäuschung. Nichtsdestotrotz kann die U19 des Rekordmeisters auf eine historische Europapokal-Saison zurückblicken, in der sich die Junioren erstmals für die Runde der letzten Acht qualifizierten. Was die U19 in der Spielzeit ausgezeichnet hat, lest Ihr hier.
Moral und Leidenschaft
Im Turnierverlauf zeigte die U19 mehrmals ihre Comeback-Qualitäten und Moral. So konnte die Mannschaft aus den ersten drei Spielen zunächst nur eines gewinnen und war in der Rückrunde zum Siegen verdammt, um die Gruppenphase zu überstehen. Das gelang den FCB-Junioren mit Bravour. Zudem erzielten die Münchner ganze sechs Tore in der Schlussviertelstunde, drei davon sogar erst in der Nachspielzeit! In beiden Spielen gegen Manchester United (80. Minute/79.) und im Playoff-Duell beim FC Basel (90.+4) machten die Bayern mit den Treffern zum 2:0 jeweils alles klar, im Heimspiel gegen Galatasaray fiel der Siegtreffer in letzter Sekunde (90.+4). Einzig die starke Aufholjagd im zweiten Gruppenspiel in Kopenhagen (85./90.+2) blieb unbelohnt (2:3).
FCB-Toptorschütze Emirhan Demircan traf gegen Galatasaray in der Nachspielzeit zum Sieg.
Siegesserie
Nicht nur das Erreichen des Viertelfinals war historisch, auch der zwischenzeitliche Lauf der Mannschaft. Noch nie zuvor gewann eine FCB-U19 fünf Spiele in Folge in der UEFA Youth League! Zwischen Anfang November und Ende Februar feierten die Münchner ausschließlich Siege und trugen sich somit in die Geschichtsbücher ein.
Der Dauerbrenner
Javier Fernández war die Konstante im Team. Der Spanier, der seit Anfang 2023 im roten Trikot aufläuft, stand in jedem der neun Youth League-Spiele auf dem Platz und absolvierte stets die vollen 90 Minuten – teilweise auch als Kapitän. Mit drei Toren war er zudem zweitbester Torschütze der Mannschaft, knapp hinter Toptorjäger Emirhan Demircan (4 Tore).
Unglückliches Aus gegen Piräus
Nach Duellen gegen Manchester United, Galatasaray Istanbul, FC Kopenhagen, FC Basel und Feyenoord Rotterdam endete die Youth League-Reise schließlich mit der 1:3-Niederlage gegen Olympiakos Piräus. Acht Minuten reichten den Gästen, um mit 3:0 in Führung zu gehen, der Treffer von Robert Ramsak in der zweiten Halbzeit reichte am Ende nicht mehr.
Altintop: „Stolz auf unsere Jungs“
Halil Altintop, Sportlicher Leiter am FC Bayern Campus, blickt trotz der Niederlage auf eine gute Saison zurück. „Auf der einen Seite sind wir natürlich enttäuscht, dass wir den Sprung ins Final Four-Turnier verpasst haben. Nichtsdestotrotz überwiegt die Freude über die gebrachten Leistungen mit unserer jungen Mannschaft in der diesjährigen Youth League-Saison. Wir haben uns erstmals in der Campus-Geschichte für das Viertelfinale qualifiziert, was ein weiterer Beweis für die herausragende Nachwuchsarbeit aller Beteiligten in unserem Nachwuchsleistungszentrum ist. Wir sind stolz auf unsere Jungs, die dank der gemachten Erfahrungen einen weiteren Schritt in ihrer Entwicklung gegangen sind und werden sie weiter mit der gleichen Hingabe fördern, um sie langfristig im Profifußball zu etablieren“, so Altintop.
Marić: „Niederlagen sind Teil des Lernprozesses“
U19-Cheftrainer René Marić sah die Situation ähnlich: „Es war genau das Spiel, vor dem wir gewarnt hatten. Piräus hat voll auf Sieg gespielt und war auf den Moment da. Aus solchen Spielen müssen und werden wir lernen.” Die generelle Entwicklung sieht der 31-Jährige positiv: „Ich glaube, seit es den Campus gibt, ist hier sehr viel entstanden. Wir arbeiten jeden Tag daran, die Spieler besser zu machen, um weiter für großartige Geschichten zu sorgen.“
Freund: „Gute Saison gespielt“
Und auch Sportdirektor Christoph Freund hatte nach dem Spiel nur lobende Worte für die U19 übrig: „Die Mannschaft war zum ersten Mal im Viertelfinale und hat eine gute Saison gespielt, gefehlt hat nur die Krönung. Wir waren eines der jüngsten Teams im Wettbewerb, und hatten einige Jungs dabei, die sehr viel Potential haben“, so der Österreicher. Freund gibt - genau wie Altintop - gleich die Marschroute für die kommende Zeit vor: „Für uns gilt es jetzt, die Spieler weiter zu fördern und zu fordern, um sie weiter an die Bundesliga-Mannschaft heranzuführen.“
Der Spielbericht zum Viertelfinale gegen Piräus:
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