Im deutschen Nachwuchsfußball wurden insgesamt 21 Jahre lang bei den A- beziehungsweise 17 Jahre bei den B-Junioren Spiele in der Junioren-Bundesliga durchgeführt. Letztmals in der jüngst beendeten Saison 2023/24, denn zur neuen Spielzeit wird dieses Ligen-Format nun im Rahmen des vom Deutschen Fußball Bunds (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) initiierten „Projekt Zukunft“ verändert und neu strukturiert. fcbayern.com beantwortet dazu die wichtigsten Fragen.
Wie waren die Ligen bislang organisiert?
Bislang haben die B- und A-Junioren deutschlandweit in drei Staffeln á 14 Team gespielt: Nord/Nordost, Süd/Südwest und West. Die jeweiligen Staffel-Meister sowie ein Vize-Champion haben anschließend den deutschen Meister unter sich ermittelt. In diesem Frühjahr hießen diese TSG 1899 Hoffenheim (U19) und Borussia Dortmund (U17). Aus jeder Staffel sind jede Saison drei Teams abgestiegen und die Meister aus den neun zweithöchsten Spielklassen aufgestiegen.
Was wird zur neuen Saison verändert?
Ab der neuen Saison 2024/25 werden aus den drei 14er-Ligen zunächst acht regionale Staffeln mit je acht Teams, die eine komplette Hin- und Rückrunde mit insgesamt 14 Partien durchspielen. Die Gegner der FCB-U19 lauten hier: FC Augsburg, FC Ingolstadt 04, SpVgg Greuther Fürth, SpVgg Unterhaching, SSV Jahn Regensburg, SSV Ulm und TSV 1860 München. Die U17 hat nahezu die gleichen Gegner, trifft allerdings nicht auf Fürth, sondern den 1. FC Heidenheim.
Für die zweite Saisonhälfte wird in Liga A und B aufgeteilt. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Vorrundengruppe sowie die besten Gruppendritten qualifizieren sich für Liga A. Insgesamt 24 Klubs werden darin erneut auf vier Gruppen à sechs Teams verteilt. Nach weiteren zehn Spieltagen ziehen die vier besten Mannschaften jeder Gruppe in die K.o.-Runde um die Deutsche Meisterschaft ein, die mit dem Achtelfinale beginnt. In der B-Liga werden die Teams auf 8er-Gruppen aufgeteilt, so dass jede Mannschaft am Ende auch auf 14 Spiele kommt.
Welche Mannschaften sind spielberechtigt?
Alle Vereine in den 58 Nachwuchsleistungszentren nehmen an der neuen Liga teil. Dazu kommen alle Vereine ohne NLZ, denen in der vergangenen Saison 2023/24 der A- und B-Junioren-Bundesliga der sportliche Klassenverbleib geglückt ist. Ergänzt wird das Teilnehmerfeld durch alle Vereine ohne NLZ, denen der sportliche Aufstieg aus den zweithöchsten Spielklassen gelang.
Was sind die Gründe für die Änderungen?
Die Talententwicklung soll mit der neuen Ligen-Struktur verstärkt werden. Dadurch, dass NLZ-Teams nicht absteigen können, fällt der Ergebnisdruck ein stückweit weg und die Trainer können ihre Teams noch mehr nach Talent und nicht nur nach physischen Gesichtspunkten aufstellen. Da auch im Bereich Einwechslungen eine Erhöhung von 5 auf 7 Spielern vollzogen wird, können theoretisch alle Spieler im 18-Mann-Spieltagskader zum Einsatz kommen. In der ersten Saisonhälfte liegt das Hauptaugenmerk auf kurzen Fahrstrecken, in der zweiten Hälfte auf überregionale Duelle auf ähnlichem Leistungsniveau.
Sauer: „Wird die Entwicklung weiter vorantreiben“
Das sagt Jochen Sauer, Direktor Nachwuchsentwicklung beim FC Bayern: „Als der DFB vor gut fünfeinhalb Jahren das neue Modell diskutiert hat, haben wir es in der Kommission der Nachwuchsleistungszentren direkt unterstützt und dann an den Details für die neuen Spielrunden intensiv mitgearbeitet. Ich bin überzeugt, dass sich das neue Liga-Format positiv auf die Entwicklung der Spieler im Übergangsbereich auswirken wird und alle Vereine davon profitieren werden. Die Trainer können noch individueller die besten Talente fördern und müssen nicht beispielsweise wegen eines drohenden Abstiegs auf die physisch stärksten Spieler setzen. Und durch die überregionalen Vergleiche im zweiten Saisonabschnitt werden die Spieler vor neue Herausforderungen gestellt, weil sie nicht jedes Jahr in jeder Altersstufe gegen die gleichen Gegner spielen. All das wird die individuelle Entwicklung unserer Talente in Deutschland vorantreiben.“
Der FC Bayern hat kürzlich das niederländische Talent Chivano Wijk unter Vertrag genommen:
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