
Neben der fußballerischen und der schulischen Ausbildung gehört die Persönlichkeitsentwicklung zu einer von drei Säulen der Talente-Entwicklung am FC Bayern Campus. Und diese Persönlichkeitsentwicklung steht im Fokus der sozialen Projekte, die die Nachwuchs-Mannschaften des deutschen Rekordmeisters regelmäßig absolvieren. Darin sollen abseits des Fußballs neue Einblicke geschaffen und der Blick über den Tellerrand geschärft werden.

„Die Mannschaften des FC Bayern Campus durchlaufen in ihrer Karriere am Campus verschiedene Bereiche des Sozialen Engagements. Wir möchten unseren Jugendlichen durch die Projekte verschiedene Facetten des Lebens zeigen und sie zu verantwortlichen, umsichtigen, hilfsbereiten Menschen ausbilden. Es ist uns dabei ein besonderes Anliegen, dass unsere Spieler nicht nur sportlich auf dem Platz, sondern auch menschlich neben dem Platz wachsen“, betont Jochen Sauer, Direktor Nachwuchsentwicklung und Campus.
Für Dr. Eva Zier, Teamleiterin Pädagogik am Campus, haben die sozialen Projekte einen besonderen Stellenwert in der Nachwuchsförderung des FC Bayern: „Durch das soziale Engagement erfahren die Kinder und Jugendlichen unserer U-Mannschaften nicht nur den Stellenwert von Gemeinschaft, sondern auch, was es bedeutet über den Tellerrand zu blicken und Verantwortung für Mitmenschen und die Gesellschaft zu übernehmen.“ Wir geben Euch einen Überblick über die einzelnen Projekte.

U19: Reintegration
Ein Team-Ausflug der besonderen Art stand für die U19 auf dem Programm. Das Team besuchte gegen Ende der vergangenen Saison die JVA Neuburg an der Donau. Im Vorfeld wurde ein gemeinsames Ziel dafür ausgearbeitet: Einerseits den eigenen Alltag mitnehmen, andererseits sich mit gleichaltrigen verurteilten Straftätern über ihren Alltag auszutauschen. Einem gemeinsamen Training und Spiel mit gemischten Mannschaften folgte für die FCB-U19 eine Führung durch die JVA. Neben den unterschiedlichen Berufs- und Ausbildungsmodellen war insbesondere das Alltagsleben in der JVA ein spannendes Thema. Ob frühes Wecken um 06:00 Uhr morgens, kein Verlassen der Zelle ab 16:00 Uhr am Wochenende oder eine Zelle, welche nur ein Fünftel der Quadratmeter eines typischen Rondos beinhaltet, blieben den Spielern besonders im Gedächtnis. Den Schlusspunkt des regen Austausches setzte ein gemeinsames Abendessen.
„Danke, dass ihr heute hier wart. Solche Aktionen helfen uns motiviert zu bleiben, weil wir daran erinnert werden, dass das Leben draußen auf uns wartet“, lautete das Fazit eines JVA-Insassen. „Ich find's gut, dass wir auch solche Themen beim FC Bayern erleben können, weil das zeigt uns, wie sehr privilegiert wir sind und Fußball eben nicht alles ist“, stand stellvertretend für Spieler der U19.
U14: Integration
Die U14 hatte gleich mehrere Begegnungen an verschiedenen Münchner Standorten mit „buntkicktgut“. In diesem Straßenfußball-Projekt geht es um die interkulturelle Verständigung mit und durch die gemeinsame Leidenschaft für Fußball. Es hat sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen verschiedener kultureller und nationaler Herkunft eine sinnvolle und gesunde Freizeitbeschäftigung zu geben und Möglichkeiten von sozialem und kulturellem Lernen zu eröffnen. So fand unter anderem ein Mini-Turnier am Campus statt. Ein weiteres Highlight war ein Event am Münchner „Sugar Mountain“, der mit seiner auf Street-Sport getrimmten Außenanlage zum interdisziplinären Austausch im Basketball und Fußball anregte. Mit Isuf Hiseni spielt ein ehemaliger buntkicktgut-Akteur mittlerweile für den FC Bayern.
U12: Sensibilisierung fürs Tierwohl

Gleich zwei Besuche stattete die U12 dem Münchner Tierheim ab. An den beiden Tagen bekamen die Jungs eine Führung über das gesamte Gelände. Highlights waren das Hundehaus, das Kleintierhaus und das Katzenhaus. Die Jungs haben etwas über die jeweiligen Tierarten erfahren, mussten die Tiere selbst suchen, Quizfragen dazu beantworten und haben etwas zum praktischen Umgang mit der jeweiligen Tierart erfahren. In den zwei Wochen zwischen den Terminen sammelten die Jungs bei Turnieren, bei Freunden, Familien, in der Arbeit der Eltern, in ihrer Nachbarschaft und in der Schule Spenden für das Tierheim. Insgesamt kamen 1.200€ in nur 14 Tagen zusammen.
U11: Nachhaltigkeit
Für die U11 standen zum Thema Nachhaltigkeit insgesamt vier Besuche des ökologischen Bildungsprojektes „Almschule“ am Münchner Ostbahnhof an. Ziel des Projekts ist es, den jungen Spielern eine praxisnahe und spielerische Heranführung an das Thema Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Angeleitet werden die Besuche von Nikolas Fricke, dem Leiter der Almschule zu jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten, darunter Mensch und Umwelt, Klima- und Umweltschutz, Tiere und Handwerk.
So haben die Jugendmannschaften am Wochenende abgeschnitten:
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