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Der FC Bayern trauert um Ramiro Blacut, der im Alter von 80 Jahren in seiner bolivianischen Heimat gestorben ist. Blacut zählte von 1964 bis 1966 zum Münchner Kader, und obwohl er auch aufgrund eines Kreuzbandrisses lediglich Freundschaftsspiele und kein Pflichtspiel im Dress der „Roten“ bestritt, schrieb er als erster Spieler des FC Bayern aus Südamerika Geschichte. Der deutsche Rekordmeister ist in Trauer vereint mit Blacuts Angehörigen und Freunden.
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Der Bolivianer war seinerzeit zur Vorbereitung auf sein Studium für einen Sprachkurs im oberbayerischen Kochel, als sich der Kontakt zum FC Bayern ergab, der damals in der Regionalliga (heute Zweite Liga) spielte. Trainer Zlatko Cajkovski fand Gefallen an dem Außenstürmer, der an der Seite von Club-Legenden wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Gerd Müller dem Ball nachjagte. Über den ein Jahr jüngeren Beckenbauer schwärmte der frühere bolivianische Nationalspieler bei einem Besuch des FC Bayern-Mitgliedermagazins „51“ mal in höchsten Tönen: „Er hat nie gefoult. Nie! Ein ganz toller Mannschaftskamerad. Kämpferisch, zielstrebig und kollegial. Ein Gentleman – auf und neben dem Platz.“ Über seinen eigenen Stil sagte er: „Mein Fußball war fröhlich.“
Nach Ende seines Studiums 1967 blieb er in München. Danach spielte er in Peru und Bolivien bis 1975 erstklassig und blieb dem Fußball auch nach seiner aktiven Karriere verbunden. Er machte in Deutschland seinen Trainer-Lehrgang, übernahm unter anderem mehrfach den Posten als Nationaltrainer Boliviens und gilt als eine der wichtigsten Fußballpersönlichkeiten seines Landes. Den FC Bayern verfolgte er auch in seiner Heimat weiterhin.
© Headerfoto: Manuel Seoane