
In vier Tagen macht sich der FC Bayern auf die Reise zur FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025 in den USA. fcbayern.com läutet den Countdown ein und bereitet Euch auf das fußballerische Großereignis in diesem Sommer vor – heute: Ein Rückblick auf die vier Siege des FC Bayern im Weltpokal bzw. bei der Klub-WM.
1976: Duell der Extreme gegen Belo Horizonte

Nachdem der FC Bayern 1974 noch aufgrund von Terminproblemen auf die Teilnahme am Weltpokal verzichtet hatte und der Wettbewerb im Jahr 1975 nicht ausgetragen worden war, war es 1976 endlich soweit: Der FCB trat nach seinem Titel-Hattrick im Pokal der Landesmeister zum ersten Mal im Weltpokal an und sicherte sich gegen Cruzeiro Belo Horizonte gleich den Titel! Damals wurde das Duell zwischen dem Europapokalsieger und dem Sieger der Copa Libertadores noch besonders reiseintensiv mit Hin- und Rückspiel ausgetragen – in zwei Partien, die damals von den äußeren Umständen her nicht unterschiedlicher hätten sein können. Vor der ersten Begegnung im November herrschte in der bayerischen Landeshauptstadt ein Schneechaos, das selbst den Ortsansässigen zu schaffen machte.
„Wir haben uns vorher ausgemalt, wie die Brasilianer dieses Klima wohl so finden würden – und dann blieb unser eigener Bus auf dem Weg im Schnee stecken“, erinnerte sich Jupp Kappelmann später im Gespräch mit dem FC Bayern-Magazin „51“ zurück. Die Brasilianer hätten ihm damals schon fast leidgetan: „Die haben auf dem Platz gebibbert und gezittert, die wussten gar nicht, wie ihnen geschieht. Die haben ihren Atem in der Luft in weißen Wolken gesehen – mit Sicherheit das erste Mal in ihrem Leben.“ Dies soll die Leistung der Bayern an diesem Tag allerdings nicht schmälern. Durch Tore von Gerd Müller und Kapellmann („Ich denke, das war mein wichtigster Treffer für die Bayern.“) in der 80. und 82. Minute gewannen die Hausherren mit 2:0 und sicherten sich so eine gute Ausgangslage fürs Rückspiel.

Das fand dann am 21. Dezember im Estádio Governador Magalhães Pinto – den deutschen Fans dürfte das Stadion nach dem WM-Halbfinale 2014 in bester Erinnerung sein – unter komplett anderen Bedingungen statt. Nach einem 28-Stunden-Flug, unter anderem saßen die Bayern länger bei einer Zwischenstopp in Paris fest, landete der FCB-Tross erst wenige Stunden vor Anpfiff im tropischen Klima von Belo Horizonte. „Wir waren völlig durchgerüttelt vom Flug“, so Kapellmann: „Im Stadion tanzten dann 114.000 Menschen auf den Rängen Samba – im strömenden Regen“ – und Cruzeiro wollte Revanche für das Hinspiel. Doch die FCB-Abwehr um ihren an diesem Tag einmal mehr bärenstark auftretenden Anführer Franz Beckenbauer hielt stand und die Bayern sicherten sich durch ein 0:0 erstmals den WM-Titel der Club-Mannschaften. „Wir haben Geschichte geschrieben“, urteilte Kappelmann.
2001: Kuffour beendet lange Wartezeit

Es sollte ein Vierteljahrhundert dauern, bis die Münchner die Trophäe ein weiteres Mal in die Höhe recken durften. Nach einem grandiosen Jahr, der dramatischen Meisterentscheidung in Hamburg und dem emotionalen Champions League-Triumph in Mailand gegen Valencia, krönte sich der FC Bayern am 27. November 2001 wieder zum Weltmeister. Dieses Mal brauchte es nur ein Spiel – der Austragungsort des Finales im Weltpokal war die japanische Metropole Tokio und der Gegner hieß: Boca Juniors aus Argentinien.
Während sich die Südamerikaner sechs Tage lang akribisch auf diese Partie vorbereiten konnten und zuvor vom argentinischen Verband von nationalen Pflichtaufgaben befreit worden waren, reisten die Bayern erst einen Tag zuvor an. Ähnlich lang brauchte das Team von Ottmar Hitzfeld dann auch, um Boca zu knacken. Erst in der Verlängerung, der bereits 109. Minute erlöste Samuel Kuffour die Bayern und ebnete mit dem Treffer zum 1:0 den Weg zum zweiten Weltpokal-Triumph nach 1976.

„Meine Erinnerungen an das Tor sind ganz klar: Es war eine Ecke von Ciri, Ciriaco Sforza, dann köpfte Thorsten Fink, Carsten Jancker setzte seinen Körper ein, so war die Bahn für mich frei. Ich musste dieses Tor machen“, erklärte der Ghanaer später gegenüber „51“. Mit dieser Partie machte sich Kuffour endgültig unsterblich in den Herzen der Bayern-Fans – doch es sollte sich nicht nur deshalb für den Verteidiger lohnen: „Als bester Spieler des Spiels bekam ich nach dem Abpfiff sogar noch ein Auto“, so Kuffour lachend: „Das habe ich meiner Mutter geschenkt. Das Auto von Japan nach Ghana zu bekommen, war ziemlich teuer – aber es war es wert.“
2013: Bayern krönen erstes Triple

Nachdem die Bayern im Sommer 2013 als erste deutsche Mannschaft das Triple gewonnen hatte, qualifizierten sie sich passenderweise zum dritten Mal für die Jagd nach der Weltmeisterkrone der Vereine. In Marokko (Afrika) trat der FCB bei der dritten Teilnahme erneut auf einem anderen Kontinent an, und zum dritten Mal erwartete die Münchner dabei ein neues Format. Mittlerweile spielten mehr Mannschaften um den Titel und das Team von Pep Guardiola musste sich im Halbfinale zunächst – recht souverän mit 3:0 – gegen den chinesischen Vertreter Guangzhou Evergrande durchsetzen.
Für das Endspiel qualifizierte sich dann neben den Bayern etwas überraschend Raja Casablanca aus dem Gastgeberland. Trotz der frenetischen Anfeuerungsrufe der einheimischen Zuschauer von Marrakesch wurde der FCB seiner Favoritenrolle allerdings gerecht. Dante (7.) und Neuzugang Thiago (22.) sorgten bereits früh für klare Verhältnisse – und letztlich für den Endstand. Denn spannend wurde es aufgrund der Kräfteverhältnisse auf dem Platz nicht mehr. Zu Beginn „ging es vielleicht ein bisschen zu einfach“, befand Philipp Lahm hinterher. „Wir haben ein bisschen nachgelassen Wenn der Gegner so unterlegen ist wie heute in den ersten 35 Minuten, ist das nicht einfach für uns Spieler.“

Egal wie, die Bayern krönten sich zum dritten Mal zum Klub-Weltmeister. „Ich würde sagen: Besser geht’s nicht! Einen besseren Titel kann man nicht finden“, sagte der damalige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge über ein „Jahr der Superlative“, in dem die Bayern zuvor nach dem Triple noch den europäischen Super Cup abgestaubt hatten. Das freute natürlich auch den Kapitän Lahm: „Am Ende eines solch genialen Jahres noch einmal einen Titel abzustauben und auch noch diesen – unglaublich!“
2021: Letztes Puzzlestück zum erfolgreichsten Jahr der Vereinsgeschichte

Der vierte WM-Titel der Bayern machte das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte perfekt, fiel jedoch in eine außergewöhnliche Zeit. Während die Corona-Pandemie das Weltgeschehen beherrschte fuhren die Münchner von 2020 bis 2021 ganze sechs Titel innerhalb eines Jahres ein - als zweite Mannschaft überhaupt nach dem FC Barcelona (2009). Den Schlusspunkt dieser unglaublichen Trophäenjagd setzte die Klub-Weltmeisterschaft im Februar 2021 in Katar. Wegen Corona konnte das Turnier nicht wie geplant 2020 stattfinden – und auch sonst waren die Auswirkungen zu spüren. Nach dem erfolgreichen Halbfinale gegen Al Ahly (2:0) musste Thomas Müller wegen eines positiven Tests frühzeitig abreisen, andere Spieler, wie Leon Goretzka oder Javi Martínez, konnten die Reise nach Katar aus demselben Grund erst gar nicht antreten.
Das Finale gegen den CONCACAF Champions League-Sieger UANL Tigres aus Mexiko fand dann vor gerade einmal 7.411 Zuschauern im Education City Stadion in Doha statt. In der lange ausgeglichenen Partie, in der die Münchner aber insgesamt mehr Torgefahr ausstrahlten, erzielte Benjamin Pavard in der 59. Minute den einzigen und somit alles entscheidenden Treffer zum Titelgewinn.

Bei all der Freude über das Erreichte schwangen danach auch immer noch ein bisschen die besonderen Umstände mit. „Wir haben das Ding für alle geholt, die heute nicht dabei sein konnten“, sagte Joshua Kimmich: „Es war ein hartes Stück Arbeit. Aber ich glaube, dass es verdient war und wir als verdienter Sieger vom Platz gegangen sind.“ So hatten die Münchner einmal mehr Geschichte geschrieben. „Glückwunsch an meine Mannschaft, sie hat sicherlich Historisches geschafft“, meinte Coach Hansi Flick: „Auch für den erfolgreichen FC Bayern ist es sicher die beste Saison, die sie gespielt haben.“
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