Bei einer der bittersten Niederlagen der Vereinsgeschichte gewann der FC Bayern sein Herz. Seit dem verlorenen Finale dahoam 2012 ist Juan Pernia Fan des deutschen Rekordmeisters. „Ich war damals noch ein Kind, aber ich habe etwas anderes gespürt, als ich diese Mannschaft spielen gesehen habe“, erzählt der gebürtige Venezueler, den wir am Morgen vor dem Klub-WM-Spiel gegen Boca Juniors in Miami treffen.
Venezuela, Denver, Miami
Juan lebt seit fünf Jahren mit seinem jüngeren Bruder Victor in Denver. Heute wird er seinen FC Bayern zum ersten Mal live erleben. „Für mich geht ein Lebenstraum in Erfüllung. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich darauf freue, mir kommen schon die Tränen, wenn ich nur daran denke. Es ist natürlich schade, dass es nicht in der Allianz Arena ist, aber das wird auch noch kommen“, sagt er bei einem Event des FC Bayern in Wynwood, dem Künstlerviertel in Miami.
FC Bayern-Event in Wynwood
Hier, wo zahlreiche Murals (Wandgemälde) das Straßenbild prägen, ist auch der FC Bayern auf einer Hausfassade verewigt. Der Künstler Bagnasco hat in Zusammenarbeit mit FCB-Partner Paulaner Harry Kane, Thomas Müller und Jamal Musiala an die Wand gesprayt. Am Freitagmorgen schaut FC Bayern-Legende Claudio Pizarro vorbei und signiert das Mural stilsicher mit der Spraydose.
Ein unvergesslicher Tag für Juan
Für Juan ist die Begegnung mit dem ehemaligen Weltklasse-Stürmer ein erstes Highlight an diesem ganz besonderen Tag. „Er hat früher viele Tore gegen Venezuela geschossen. Das war nicht so schön“, sagt Juan und lacht. „Ihn hier treffen zu dürfen, ist etwas Außergewöhnliches für mich, er ist ein Idol.“ Direkt um die Ecke des Murals findet ein Event des FC Bayern in Zusammenarbeit mit Classic Football Shirts statt. Im Store macht Juan noch ein Erinnerungsfoto mit Pizarro und der Meisterschale. Das Funkeln in seinen Augen spricht Bände.
In seiner Heimat in Südamerika haben viele Fußballfans neben ihrem heimischen Lieblingsverein auch einen Favoriten in Europa. In Venezuela sind insbesondere Real Madrid und der FC Barcelona sehr beliebt. Doch für Juan gibt es nur einen Verein: „Das ist Bayern München, das ist die richtige Mannschaft für mich.“ Zu Beginn begeisterten ihn vor allem Arjen Robben und Bastian Schweinsteiger. Ganz besonders hat es ihm aber Thomas Müller angetan. „Er ist für mich die größte Legende“, sagt Juan. Das Trikot mit der Nummer 25 hat er heute seinem Bruder Victor geliehen, der mit ihm nach Miami gereist ist. Victors Herz schlägt eigentlich für Barça, aber mit dem einzigartigen Erlebnis in Miami will Juan ihn überzeugen, künftig den Bayern die Daumen zu drücken.
FC Bayern-Community in den USA wächst
Zuhause in Denver spielt Juan regelmäßig Fußball mit anderen Leuten aus Venezuela. „Wir haben teilweise festgestellt, dass auch sie den FC Bayern intensiv verfolgen. Der Club hat eine große Bedeutung in Venezuela“, erzählt er. In den USA bemerkt Juan ein steigendes Interesse am Fußball und auch am FC Bayern. „Am Flughafen und auf dem Flug hierher habe ich viele Leute mit Bayern-Trikots gesehen. In Denver findet auch eine Watchparty für das Spiel gegen Boca Juniors statt. Ich glaube, dass die Community wächst“, berichtet Juan.
Dafür, dass die Begeisterung für den FC Bayern in den USA weiterwächst, sorgen auch Events wie in Wynwood, wo zahlreiche FCB-Fans zusammenkommen und die Liebe zu ihrem Verein ausleben. So reihte sich beim Event im Classic Football Shirts Store unmittelbar nach der Eröffnung eine lange Schlange von Bayern-Anhängern vor dem Laden. Das Meet&Greet mit Claudio Pizarro und die Retro-Trikots sowie die speziellen T-Shirts des FC Bayern zum Event sorgten für beste Stimmung unter den Fans. Dass spontan dann auch noch Lukas Podolski vorbeischaute, rundete die gelungene Veranstaltung ab.
Sieg gegen Boca Juniors als Höhepunkt
Für Juan folgte der absolute Höhepunkt des Tages aber am Abend, als er seine Bayern im Hard Rock Stadium in Miami zum ersten Mal live vor Ort spielen sah. Der 2:1-Erfolg gegen die Boca Juniors löste bei ihm Jubelstürme aus. Ein Tag, den Juan nie vergessen wird.
Beim ersten Klub-WM-Gruppenspiel des FCB gegen Auckland haben wir Keith und Jeff getroffen:
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