
Mit großer Trauer hat der FC Bayern erfahren, dass Egon Coordes im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Der Fußballlehrer, der zuletzt in Buxheim bei Memmingen gewohnt hat, ist in den 1990er-Jahren als Assistenztrainer zunächst von Cheftrainer Udo Lattek und später von Jupp Heynckes eine prägende Figur für das Team des deutschen Rekordmeisters im Hintergrund gewesen. Er wird den Fans als engagierter Fachmann und integrer Charakter in Erinnerung bleiben.
Herbert Hainer, Präsident des FC Bayern: „Der FC Bayern hat Egon Coordes sehr viel zu verdanken: Er stand nie in der ersten Reihe und hatte dennoch einen großen Einfluss und seinen Anteil an den Erfolgen in den 90er Jahren. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie. Egon Coordes wird beim FC Bayern immer einen besonderen Platz in unseren Erinnerungen haben.“

Der im heutigen Bremerhaven geborene Egon Coordes absolvierte als Abwehrspieler von Werder Bremen und des VfB Stuttgart rund 200 Spiele im deutschen Profifußball. Nach seiner aktiven Karriere entschied er sich, im Trainerbereich zu arbeiten. Als Chefcoach war er unter anderem beim VfB Stuttgart, dem Hamburger SV und Hannover 96 sowie im Ausland bei Al-Ahli (Dubai), Austria Wien, dem FC Luzern, der iranischen Olympiaauswahl und Al-Khaleej in Saudi-Arabien tätig.
Bei Austria Wien feierte er den Intertoto-Cup, aber mit dem FC Bayern hatte er seine erfolgreichste Zeit: In den 90ern gewann er mit dem Club vier Deutsche Meisterschaften, den DFB-Pokal und den Ligacup. Später wurde er als Chefanalytiker integriert, zählte 2011/12 als Spielbeobachter nochmals zum Trainerstab von Rückkehrer Heynckes. In dieser Zeit sicherte sich der FCB drei weitere Meisterschaften, die Champions League, den UEFA-Supercup, den Titel bei der Klub-WM sowie erneut den DFB-Pokal und den deutschen Supercup.
Sein Wirken beim FC Bayern steht exemplarisch für seinen gesamten Werdegang: geradlinig, aufrichtig und mit einem tiefen Verständnis für das Spiel. Die körperliche Fitness war für ihn stets ein essentieller Baustein für den Erfolg. Der FC Bayern trauert um einen Fußball-Lehrer im besten Sinne – und um einen Menschen mit klarer Haltung.