Die zweite Mannschaft des FC Bayern hat den dritten Saisonsieg eingefahren. Am 12. Spieltag der Regionalliga Süd gewannen die Münchner ihr Heimspiel gegen KSV Hessen Kassel mit 4:0 (2:0) und verkürzten damit in der Tabelle den Abstand auf Platz zehn auf einen Zähler.
„Wichtig ist, dass wir nach dem letzten Spieltag mindestens Zehnter und einer der zwei besten zweiten Mannschaften sind“, sagte ein zufriedener FCB-Coach Hermann Gerland nach dem Schlusspfiff vor 500 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße.
Kroos wieder dabei
Mit der laut Co-Trainer Gerd Müller aktuell „besten Mannschaft“ gingen die Bayern in das Richtung weisende Spiel gegen den Tabellen-Siebten aus Nordhessen. So konnte Gerland auf die Unterstützung von Nachwuchshoffnung Toni Kroos setzten. Der 17-Jährige wurde bei den zeitgleich spielenden Profis in Bochum nicht benötigt und kam so zu seinem vierten Saisoneinsatz in der Regionalliga. Im Sturmzentrum rückte Vitus Nagorny wieder in die Anfangself.
Beide Hereinnahmen sollte sich aus Sicht der Bayern lohnen. Kassel erwischte zwar den besseren Start, Celozzi klärte schon nach 40 Sekunden eine von Nagorny abgelenkte Ecke auf der Torlinie. Knapp sechs Minuten später kam Serdar Bayrak aus zehn Metern halbrechter Position frei zum Schuss, fand aber seinen Meister im glänzend reagierenden FCB-Keeper Thomas Kraft. Danach aber fanden die Bayern immer besser ins Spiel.
Nagorny köpft die Führung
Dreh- und Angelpunkt war Kroos, der versuchte, seine Mitspieler immer wieder geschickt in Szene zu setzen. Dass er auch ein Meister der Standards ist, zeigte er in der 13. Minute. Nachdem er kurz zuvor mit einem Direktversuch noch an der Kasseler Mauer gescheitert war, zirkelte er diesmal den Ball genau auf den Kopf von Nagory, der aus sechs Metern unhaltbar für KSV-Schlussmann Oliver Adler in die Maschen traf.
Auch beim nächsten Tor kam die Vorarbeit von Kroos, der am Mittelkreis drei Mann abschüttelte und dann Hummels genau in die Gasse spielte. Der Defensivmann blieb vor Adler eiskalt und schob aus 18 Metern überlegt ins rechte Eck ein - das 2:0 nach 20 Minuten. Das Mitwirken von Kroos hatte sich also schon früh doppelt bezahlt gemacht.
Fürstner mit dem Volley-Versuch
Seltsamerweise erlangten die Hausherren ob der klaren Führung im Rücken nicht die nötige Sicherheit in ihren Aktionen. Immer wieder kam es zu leichtsinnigen Ballverlusten und unnötigen Abspielfehlern, was zu der einen oder anderen brenzligen Situation vor dem eigenen Tor führte. So wie in der 28. Minute, als Hummels einen Kopfball von KSV-Torjäger Thorsten Bauer auf der Torlinie klärte. Vorausgegangen war ein Fehlpass von Saba vor dem eigenen Strafraum.
Die Bayern hatten bis zur Paus noch eine gute Aktion zu verbuchen. Nach einer gut getimten Flanke versuchte sich Stephan Fürstner aus acht Metern mit einer Volley-Abnahme, traf den Ball aber nicht richtig. So blieb es beim 2:0.
Sikorski muss angeschlagen runter
Mit Michael Görlitz für den angeschlagenen Daniel Sikorski musste Gerland bei Wiederanpfiff den ersten Wechsel durchführen. Am Spielgeschehen änderte sich aber nichts. Die Gäste agierten in der Anfangsphase der zweiten Hälfte sehr druckvoll und hatten in der 52. Minute eine sehr gute Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Zunächst scheiterte Bauer aus kurzer Entfernung am Pfosten, seinen Nachschuss konnte dann Kraft mit einem tollen Reflex zur Ecke parieren.
Mehr Glück im Abschluss hatten die Bayern in der 62. Minute. Kroos führte einen Freistoß kurz auf Schwarz aus. Der zog aus spitzem Winkel direkt ab. Der mehrfach abgefälschte Schuss landete schließlich genau im langen Eck - das 3:0. „Drei Assists, mehr muss man nicht sagen. Toni hat ein tolles Spiel gemacht“, lobte Hummels seinen Mitspieler.
Joker Yilmaz sorgt für den Schlusspunkt
Das Spiel war mit dem dritten Bayern-Treffer entschieden. Kassel steckte zwar nicht auf, kam aber zu keiner nennenswerten Chance mehr. Der kurz zuvor eingewechselte Deniz Yilmaz erhöhte in der 84. Minute dafür sogar noch auf 4:0. „Wir waren nicht so schlecht und Bayern nicht so gut wie das Ergebnis es aussagt“, sagte Kassels Trainer und Ex-Bayer Matthias Hamann nach dem Spiel.
Gerland indes wars egal. MIt dem erst dritten Sieg in der laufenden Saison wahrte seine Mannschaft den Anschluss auf Platz zehn. Am kommenden Wochenende geht es bei der Reserve des Karslruher SC um den nächsten „Dreier“.
Für fcbayern.de im Grünwalder Stadion: Dirk Hauser
Themen dieses Artikels