Der FC Bayern steht zum 16. Mal im Endspiel um den DFB-Pokal. Im Halbfinale setzte sich der deutsche Rekordpokalsieger am Mittwochabend mit 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg durch und kann nun am 19. April im Berliner Olympiastadion gegen Borussia Dortmund den 14. Pokaltriumph der Vereinsgeschichte perfekt machen.
Ein Doppelschlag von Franck Ribéry (60.) und Miroslav Klose (66.) Mitte der zweiten Halbzeit entschied vor 62.000 Zuschauern in der Allianz Arena die Partie gegen harmlose Wolfsburger. Mit einer engagierten Mannschaftsleistung dominierten die Bayern nicht nur über 90 Minuten das Spiel, sondern revanchierten sich auch souverän für die zwei Niederlagen zuletzt.
Demichelis und Van Bommel zurück
Gegen die beste Rückrundenmannschaft der Bundesliga konnte Ottmar Hitzfeld fast in Bestbesetzung antreten. Zwar musste Luca Toni eine Gelb-Rot-Sperre aus dem Viertelfinale absitzen, dafür kehrten Mark van Bommel (nach Sperre) und Martin Demichelis (nach Suspendierung) in die erste Elf zurück. Lukas Podolski und Marcell Jansen standen im Vergleich zum 0:2 in Cottbus vier Tage zuvor ebenfalls neu in der Startformation des FCB. Neben Toni fehlten dafür auch Daniel van Buyten, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger.
Nach zwei Niederlagen in Folge war den Bayern von Beginn an keinerlei Verunsicherung anzumerken. Ganz im Gegenteil: Entschlossen suchten sie den Weg nach vorne und kamen schon nach 41 Sekunden zu einer ersten Gelegenheit. Klose konnte seinen Kopfball aber nicht genau genug platzieren. Kurz darauf fand eine Lell-Flanke Ribéry, der frei vor dem VfL-Tor knapp am Pfosten vorbeiköpfte (2.).
Benaglio rettet
Das war nur der Auftakt zu einer starken Anfangsphase der Gastgeber. Bei einem frechen Freistoß von Hamit Altintop zeigte erstmals Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio sein Können (7.), nach einem Kopfball von Klose (9.) sowie einem Flachschuss von Altintop (16.) musste der Schweizer Nationaltorhüter aber nicht eingreifen.
Die Wolfsburger kamen nur sporadisch aus der Defensive heraus. Zwei Freistöße von Marcelinho (5., 8.) waren eine sichere Beute für FCB-Keeper Oliver Kahn. Zwar konnte sich der VfL nach knapp einer Viertelstunde etwas vom Druck der Bayern befreien, diese Phase dauerte aber nur kurz. Mit zwei Eckbällen in der 22. Minute meldeten sich der FCB zurück. Zunächst fischte Benaglio Lucios Kopfball von der Torlinie, dann köpfte Klose knapp über das Tor.
Torlos in die Pause
Nur um Zentimeter verfehlte danach auch Ribéry mit einem Flachschuss aus 25 Metern das Tor (34.), Van Bommel fand mit einem Versuch von der Strafraumgrenze seinen Meister in Benaglio (45.). Auf der anderen Seite hatten die Bayern aber auch Glück, dass Gentner mit einer Direktabnahme aus halblinker Position im Strafraum sein Ziel knapp verfehlte (40.). Mit einem 0:0 ging es so in die Halbzeitpause.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte - sowohl personell als auch spielerisch. Die Bayern drängten auf das 1:0, dem VfL gelang es aber immer besser, die Münchner vom Tor fern zu halten. Erst in der 57. Minute tauchte der FCB wieder gefährlich vor Benaglio auf: Klose zwang den VfL-Keeper mit einem Kopfball vom Fünfmetereck zu einer Glanzparade.
Doppelschlag der Bayern
Nur wenig später war Benaglio aber schließlich geschlagen. Klose bediente perfekt Ribéry, der allein vor dem Wolfsburger Torwart eiskalt einnetzte - 1:0 (60.). Sechs Minuten später stellte Klose die Weichen endgültig auf Berlin. Nach Jansens Volley-Flanke schoss zunächst Podolski direkt aufs Tor, Benaglio konnte den Ball nur abklatschen und Klose staubte ab zum 2:0 (66.).
Geschlagen gaben sich die Gäste, die in der zweiten Halbzeit bis dahin nur durch einen ungefährlichen Kopfball von Ricardo Costa vor dem FCB-Tor in Erscheinung getreten waren (62.), aber noch lange nicht. VfL-Trainer Felix Magath setzte mit der Einwechslung von Edin Dzeko (68.) die Zeichen auf Offensive, doch die „Wölfe“ blieben gegen die aufmerksame FCB-Abwehr zahnlos. Ein 30-Meter-Schuss von Marcel Schäfer (76.) Richtung Mittelrang blieb die einzige Offensivaktion des VfL in der Schlussphase.
Podolski im Pech
Gefährlicher agierten weiterhin die Bayern, denen die offensivere Ausrichtung der Gäste mehr Platz in für eigene Angriffe bescherte. Nach Flanken von Ribéry und Zé Roberto hätte Podolski das Ergebnis auch beinahe weiter ausgebaut (80.). Am Ende hatten die Münchner keine Probleme, den Vorsprung über die Zeit zu bringen und sich die Finaltickets zu sichern.
Für fcbayern.de in der Allianz Arena: Nikolaus Heindl

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