Auf dem Weg zur 21. deutschen Meisterschaft hat der FC Bayern einen Rückschlag hinnehmen müssen. Am 24. Spieltag unterlag die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld überraschend beim Tabellenletzten Energie Cottbus mit 0:2 (0:2) und kassierte damit die erste Niederlage seit dem 10. November 2007.
Vor 22.743 Zuschauern im erstmals in dieser Saison ausverkauften „Stadion der Freundschaft“ besiegelte ein Doppelpack von Branko Jelic in der 18. und 38. Minute die zweite Saisonniederlage des Rekordmeisters, dessen Vorsprung von sieben auf vorerst fünf Punkte gegenüber den Hamburger SV geschmolzen ist.
Hitzfeld nimmt acht Änderungen vor
Erwartungsgemäß nahm Hitzfeld gegenüber dem Anderlecht-Spiel vor drei Tagen wieder mehrere Änderungen vor. Oliver Kahn, Christian Lell, Daniel van Buyten, Hamit Altintop, Zé Roberto, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und Luca Toni rückten wieder in die Startelf, Michael Rensing, Willy Sagnol, Breno, José Sosa, Toni Kroos, Andreas Ottl, Lukas Podolski und der ohnehin gesperrte Mark van Bommel blieben dafür draußen. Zudem fehlte der suspendierte Martin Demichelis.
Ein frühes Tor hatte Miroslav Klose, im Hinspiel noch dreifacher Torschütze, vom FCB gefordert, um das Spiel schnell in die richtigen Bahnen zu lenken. Doch der Tabellenführer tat sich von Beginn an schwer gegen die aggressiv zu Werke gehenden Gastgeber, die sich vier Tage nach der 0:1-Niederlage gegen den VfB Stuttgart wie ausgewechselt präsentierten.
Ribéry verschießt Foulelfmeter
Schon nach vier Minuten vergab Jelic eine große Chance zur Führung, als er per Hackentrick aus drei Metern den Ball knapp vorbei schob. Besser machte es der Serbe in der 18. Minute, als er nach feiner Vorarbeit von Ervin Skela aus kurzer Distanz unbedrängt zum 1:0 einschoss. Auch in der Folgezeit überzeugte Cottbus mit der größeren Lauf- und Einsatzbereitschaft und sorgte vor allem über die linke Abwehrseite des FCB immer wieder für Gefahr. So wie in der 25. Minute, als Angelov mit einem Schuss aus 14 Metern an Kahn scheiterte.
Vom FC Bayern war bis dahin kaum etwas zu sehen. Zwar hatte der Rekordmeister mehr Spielanteile, für etwas Torgefahr sorgte allerdings nur der Cottbusser Cvitanovic mit einer gewagten Rückgabe auf Torwart Gerhard Tremmel (16.). Das änderte sich in der 28. Minute, als Radeljic Toni im Strafraum zu Fall brachte und es folgerichtig Foulelfmeter gab. Ribéry vergab jedoch leichtfertig die Ausgleichschance, er scheiterte an Tremmel.
Jelic zum zweiten
Mit mehr Zug zum Tor agierten weiterhin die Gastgeber, die in der 38. Minute sogar auf 2:0 erhöhten. Rivic hatte Jelic geschickt in Szene gesetzt, und der Stürmer ließ Kahn bei seinem zweiten Treffer keine Chance. 2:0 für Energie! Auch nach dem zweiten Gegentor blieben die Münchner zu passiv, Torchancen gab es, wenn überhaupt, nur nach Standardsituationen. So wie in der 40. Minute, als Ribérys Freistoß aus 17 Metern über das Tor ging. Die letzte Chance vor der Halbzeit hatten erneut die Gastgeber durch Rivic (44.), dessen Schuss aber Kahn parieren konnte.
Mit Sosa und Jansen für Schweinsteiger und Lahm nahm der FCB die zweite Halbzeit auf und agierte nun deutlich aktiver und engagierter als in den vorangegangenen 45 Minuten. Doch trotz größerer Spielanteile fehlte weiterhin die letzte Konsequenz im Spiel nach vorne, zu ideenlos wurden die Angriffe vorgetragen.
Verdiente Niederlage
Daran änderte auch die Einwechslung von Podolski nichts. Cottbus beschränkte sich darauf, den Vorsprung zu verteidigen und zu Kontern. Angelov (54.) und der eingewechselte Shao (76.) hatten noch weitere gute Chancen für Energie, Zé Roberto (60.) sorgte mit seinem Schlenzer von den Strafraumgrenez für die einzige nennenswerte Chance des FCB in der zweiten Halbzeit. Damit blieb es am Ende bei der letztlich verdienten Niederlage für die Bayern.

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