Der FC Bayern ist dem Gewinn der deutschen Meisterschaft einen wichtigen Schritt näher gekommen. Am 25. Spieltag gewann die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Bayer Leverkusen hochverdient mit 2:1 (1:0) und konnte damit die Führung an der Tabellenspitze sogar weiter ausbauen. Der Hamburger SV kam zeitgleich beim VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 hinaus und liegt damit nun sieben Punkte hinter den Münchnern.
Vor 69.000 Zuschauer in der abermals restlos ausverkauften Allianz Arena avancierte Luca Toni zum großen Matchwinner. Mit einem Doppelpack (17., 59.) sorgte er dafür, dass Leverkusen auch im 19. Jahr in Münchne sieglos blieb und gleichzeitig auf neun Punkte distanziert wurde. Dmitry Bulykins Anschlusstreffer in der 83. Minute änderte daran nichts mehr.
Zwei Änderungen gegenüber Wolfsburg
Die Zeiten der Rotation sind beim FC Bayern vorerst beendet. Was Hitzfeld am Freitag noch mal bekräftigte, machte sich auch an der Startaufstellung gegen Leverkusen bemerkbar. Gegenüber dem siegreichen Pokalhalbfinale am Mittwoch gegen Wolfsbugr änderte der Bayern-Coach seine Startelf nur auf zwei Positionen. Wie erwartet kehrte Luca Toni in die Anfangsformation zurück, für ihn musste Lukas Podolski weichen. Und für den gelb-gesperrten Christian Lell begann Philipp Lahm auf der Rechtsverteidiger-Position.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine gutklassige Partie mit einem über weite Strecken Spiel bestimmenden FCB. Schon in der 5. Minute hatten die 69.000 das erste Mal den Torjubel auf den Lippen, als Tonis Kopfball im Netz landete. Der Italiener stand beim Freistoß von Mark van Bommel aber knapp im Abseits. Acht Minuten später verhinderte René Adler die Münchner Führung gegen einen abgefälschten Schuss von Zé Roberto aus halblinker Position.
Tonis 15. Saisonstreich
In der 17. Minute war dann aber auch der Bayer-Schlussmann machtlos. Nach Traumkombination über Lucio und Franck Ribéry legte Miroslav Klose mustergültig auf für Toni, der aus sechs Metern eiskalt zum 1:0 einschob. Es war bereits der 15. Saisontreffer des italienischen Goalgetters. Eine ähnliche Situation sechs Minuten später, doch diesmal konnte Hans Sarpei das Zuspiel von Zé Roberto auf den einschussbereiten Toni unterbinden.
Aber auch die Leverkusener nutzten jede sich bietende Möglichkeit, nach vorne zu spielen. Noch vor Tonis Führungstreffer hatten sie Pech, als Lucio eine Hereingabe von Kießling knapp am eigenen Tor vorbeispitzelte. In der 38. Minute verhinderte Oliver Kahn mit einem Weltklassereflex gegen Sergej Barbarez den Ausgleich. Besonders Nationalstürmer Kießling versuchte immer wieder, seine Nebenleute geschickt in Szene zu setzen.
Toni schnürt den Doppelpack
Insgesamt hatten aber die Hausherren die klar besseren Chancen. Bis zur Pause bot sich Klose noch drei Mal die Gelegenheit, die Führung auszubauen. In der 39. und 40. Minute scheiterte er jeweils per Kopfball, zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit war es Sarpei, der mit letztem Einsatz Kloses Schuss blockte. So blieb es beim knappen, aber verdienten 1:0 für den Rekordmeister.
Bayer-Coach Michael Skibbe wechselte mit Wiederanpfiff zwei Mal aus, brachte Arturo Vidal und Paul Freier für Theofanis Gekas und Barbarez, am Spielverlauf änderte sich aber nur wenig. Bayer agierte zwar nun offensiver, dadurch ergaben sich für die Hausherren aber mehr Räume zum Kontern. So wie in der 58. Minute, als Van Bommel den Ball für Lahm in den Strafraum spielte und der direkt in die Mitte auf Toni flankte. Der köpfte am langen Pfosten überlegt zum 2:0 ein - Tonis 16. Saisontreffer!
Bulykin macht es spannend
Das Spiel war damit eigentlich entschieden, zumal die Bayern weiter flott nach vorne spielten. Nach einem Konter über Ribéry vergab Toni in der 66. Minute frei vor Adler das mögliche 3:0. Auch der kurz zuvor für Klose eingewechselte Lukas Podolski hätte sich noch in die Torschützenliste eintragen können. Gleich zwei Mal vergab er ganz frei vor Adler beste Möglichkeiten (78., 79.) und damit die endgültige Entscheidung.
Dass das Spiel in der Schlussphase noch mal spannend wurde, dafür sorgte Bayers Joker Dmitry Bulykin. In der 83. Minute nutzte er frei vor Kahn die Gelegenheit, auf 1:2 zu verkürzen. Dabei blieb es dann aber auch. Leverkusen warf in den Schlussminuten zwar noch mal alles nach vorne, die letzte Chance des Spiels hatten aber die Bayern durch den eingewechselten Schweinsteiger (88.).
Für fcbayern.de in der Allianz Arena: Dirk Hauser

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