Die Amateure des FC Bayern bleiben in der 3. Liga ungeschlagen, haben am siebten Spieltag aber die ersten Punkte vor heimischem Publikum abgeben müssen. Vor 1200 Zuschauer im Grünwalder Stadion kam das Team von Hermann Gerland gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen einen Tag vor dem Duell der Profiteams beider Klubs nicht über ein 1:1 hinaus. Mehmet Ekici mit seinem vierten Saisontreffer erzielte erst in der 85. Minute den verdienten Ausgleich, Torsten Oehrl hatte Werder bereits in der vierten Minute per verwandelten Foulelfmeter in Führung gebracht.
„Meine Mannschaft hat Moral bewiesen. In den ersten 30 Minuten hat nur Werder gespielt, nach der Pause hatten wir einige gute Chance. Ich denke, dass Ergebnis geht in Ordnung“, lautete Gerlands Fazit nach dem Schlusspfiff. Werder-Coach Thomas Wolter meinte: „Beide Teams haben bewiesen, dass sie zurecht in der 3. Liga spielen. Es war ein tolles Spiel.“
Kraft wieder im Tor
Kontinuität ist bei FCB II in dieser Saison angesagt in Sachen Aufstellung. Gegenüber dem letzten Spiel änderte Gerland seine Mannschaft nur auf einer Position. Stammkeeper Thomas Kraft kehrte nach einem grippalen Infekt ins Tor zurück für Max Grün, der ihn beim 0:0 letzten Samstag in Aalen bestens vertreten hatte.
Bei den „kleinen“ Bayern war mit Marco Stier auch ein ehemaliger Bremer am Start. Dem 24-Jährigen brachte das Spiel gegen seinen Ex-Klub zunächst kein Glück. In der vierten Minute kreuzte er dem stark Abseits verdächtigen Marc Heider im eigenen Strafraum unglücklich den Weg, der ging zu Boden und erhielt zurecht einen Strafstoß zugesprochen. Diesen verwandelte Oehrl sicher zum 1:0. Vorausgegangen war dem Ganzen ein Freistoß der Bayern in der gegnerischen Hälfte, den Saba einem Bremer genau in die Füße spielte.
Bremen mit besserem Spiel
Durch den frühen Rückstand wirkte die Gerland-Truppe ziemlich verunsichert. Nach vorne lief zunächst gar nichts zusammen und auch in der Defensive waren sie nicht so sicher wie in den letzten Spielen gewohnt. Immer wieder taten sich Lücken auf, die Gäste aus der Hansestadt gewannen auch fast alle wichtigen Zweikämpfe im Mittelfeld. „Es sah aus, als hätten einige Valium geschluckt“, sagte Gerland später.
Zwischen der 23. und der 26. Minute boten sich den Bremer vier erstklassige Gelegenheiten zum zweiten Treffer. Zunächst klärte Saba im letzten Moment vor dem einschussbereiten Oehrl (23.), dann ging Timo Perthels Schlenzer vom linken Strafraumeck haarscharf am rechten Pfosten vorbei (24,), Artmanns 20-Meter-Schuss zischte knapp über das Tor (25.) und schließlich traf Heider nach einem perfekten Konter der Bremer aus acht Metern nur das Außennetz (26.). Mittendrin war Gerland das erste Mal laut schimpfend an die Seitenlinie gestanden.
Yilmaz zwei Mal an den Pfosten
Dass es seine Jungs viel besser können, zeigten sie in der 30. Minute. Nach einer tollen Kombination über Holger Badstuber und Mehmet Ekici scheiterte Deniz Yilmaz nur am Pfosten. Es war der Weckruf für die Gerland-Schützlinge, die das Spiel bis zur Pause nun klar dominierten. In der 32. Minute traf Yilmaz mit der Hacke ins Netz, stand dabei aber im Abseits. Zwei Minuten darauf hatte der Türke erneut Pech im Abschluss, als er sich im Strafraum geschickt durchsetzte, sein Schuss aus halblinker Position aber am Außenpfosten landete. So blieb es beim 0:1 bis zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel brauchten die Bayern eine gute Viertelstunde, um an das druckvolle Spiel gegen Ende der ersten Hälfte anzuschließen. Daniel Sikorski gab in der 59. Minute den ersten Warnschuss ab, sechs Minuten darauf strich Ekicis 22-Meter-Knaller knapp übers Bremer Tor. Noch enger war es bei Müllers Aktion in der 67. Minute. Nach Rückpass von Yilmaz klatschte sein Schuss an die Querlatte.
Kraft rettet Remis
Die Bayern ließen sich vom dritten Aluminiumtreffer nicht runterziehen und machten weiter Dampf. In der 80. Minute scheiterte Stier mit einem strammen Schuss am Bremer Schlussmann Sebastian Mielitz, der seine beste Aktion fünf Minute später hatte, als er einen Sikorski-Kopfball aus dem Winkel fischte. Wenige Sekunden darauf musste er dennoch hinter sich greifen, als Ekici vom linken Strafraumeck den längst fälligen und auch hoch verdienten Ausgleich erzielte (85.).
Dass sich die Bayern immerhin über einen Punkt freuen konnten, hatten sie auch Kraft zu verdanken. Nach einer verunglückten Kopfballrückgabe von Saba lief der eingewechselte Granskov Hansen alleine aufs Bayern-Tor zu, fand aber seinen Meister im Münchner Schlussmann (90.). Auf der Gegenseite vergab Badstuber in der Nachspielzeit die letzte Chance des Spiels.
Für fcbayern.de im Grünwalder Stadion: Dirk Hauser

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