Mit dem zweiten Heimerfolg innerhalb von vier Tagen haben die „kleinen“ Bayern einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Gegen den Tabellen-15. Wuppertaler SV feierte der FCB II am Mittwochabend in einem Nachholspiel vom 21. Spieltag einen 2:0 (0:0)-Arbeitssieg und kletterten vom achten auf den sechsten Rang der Dritten Liga.
600 Zuschauer im Grünwalder Stadion sahen eine zerfahrene Partie ohne Höhepunkte und mit vielen Fehlpässen auf beiden Seiten. Erst ein Eigentor des Wuppertalers Dirk Heinzmann neun Minuten vor dem Ende brachte die Bayern auf die Siegerstraße. Wenig später erhöhte Thomas Müller mit seinem 14. Saisontreffer sogar noch auf 2:0 (84.).
'Eine enttäuschende Leistung'
„Mit den drei Punkten sind wir zufrieden“, sagte Bayern-Trainer Hermann Gerland nach dem Schlusspfiff, attestierte seiner Mannschaft aber auch „eine enttäuschende Leistung. Das hat mit Fußball nicht viel zu tun gehabt. Wenn man sich in 90 Minuten nur eine Torchance erarbeitet, ist das zu wenig für unsere Ansprüche.“ Wuppertals Trainer Uwe Fuchs ärgerte sich vor allem über das Eigentor zum 0:1. „Das war sehr unglücklich. Aufgrund der Feldüberlegenheit der Bayern in der zweiten Halbzeit geht das Ergebnis aber in Ordnung.“
Der Abend begann für Gerland mit einer guten Nachricht: Der zuletzt grippekranke Thomas Müller konnte spielen. Der FCB-Trainer musste daher im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Sandhausen drei Tage zuvor nur den verletzten Deniz Yilmaz (Oberschenkel) ersetzen. Für ihn begann Yannick Kakoko im Sturm. Zudem entschied sich Gerland für eine Rochade innerhalb der Mannschaft: Thomas Müller rutschte vom rechten Flügel in den Angriff, Sikorski dafür ins linke Mittelfeld, von wo Stephan Fürstner auf Müllers ursprüngliche rechte Seite wechselte.
Kakoko scheitert an Maly
Auf holprigem Geläuf erwiesen sich die abstiegsbedrohten Wuppertaler als ein unangenehmer Gegner. Die Gäste waren in der Anfangsphase lauf- und zweikampfstark, störten die Münchner früh im Spielaufbau und erarbeiteten sich schnell ein leichtes Übergewicht. Distanzschüsse von Victor-Hugo Lorenzon (6., 17.) und Tim Jerat (14.) stellten aber keine Gefahr dar für das von Thomas Kraft gehütete FCB-Tor.
Die Bayern, die lange Zeit nur reagierten, statt selbst die Initiative zu übernehmen, wurden nach etwa 20 Minuten aktiver und erhöhten das Tempo. Mehmet Ekici per Freistoß (23.) und Tom Schütz mit einem Kopfball (30.) hatten erste kleinere Möglichkeiten. Die beste Chance des ersten Durchgangs hatte allerdings Kakoko, dessen abgefälschten 18-Meter-Schuss Wuppertals Keeper Christian Maly gerade noch zur Ecke klärte (34.). Danach passierte bis zum Pausenpfiff nicht mehr viel.
Kopfball ins eigene Tor
In der Halbzeit wechselte Gerland zweimal aus. Stefan Rieß und Manuel Duhnke ersetzten Kakoko und Ekici. Das führte zu einem Positionswechsel: Sikorski rückte als zweite Sturmspitze nach vorne, Rieß spielte dafür im linken Mittelfeld. Am Spielgeschehen änderte sich aber zunächst nichts. Zwar erarbeiteten sich die Münchner eine leichte Überlegenheit, jedoch ohne daraus Kapital schlagen zu können.
Fernschüsse von Rieß (55.) und Thomas Müller (58.) auf der einen und ein Kopfball von Jerat (61.) auf der anderen Seite blieben lange die einzig nennenswerten Szenen. Ein Tor lag nie wirklich in der Luft - bis zur 81. Minute und einem langen Einwurf des FC Bayern, den der eingewechselte Heinzmann ins eigene Tor köpfte: 1:0!
Müller per Flugkopfball
Nur drei Minuten nach der glücklichen Führung trafen die Bayern dann auch selbst. Rieß flankte und in der Mitte vollstreckte Müller per Flugkopfball zum 2:0 (84.). Damit war die Partie entschieden. Müller (85.) und Sikorski (86.) hätten danach das Ergebnis sogar noch höher schrauben können. Es blieb aber beim 2:0.
Für fcbayern.de im Grünwalder Stadion: Nikolaus Heindl
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