Die zweite Mannschaft des FC Bayern bleibt in der 3. Liga seit drei Spielen unbesiegt. Nach zuletzt zwei Siegen in Folge trennte sich das Team von Trainer Mehmet Scholl am Sonntag in seinem Heimspiel mit 0:0 vom SVW Wiesbaden und verbesserte sich in der Tabelle um einen Rang auf Platz 14. 950 Zuschauer im Stadion an der Grünwalder Straße sahen über weite Strecken ein schwaches Spiel, „das keinen Sieger verdient gehabt hätte“, wie Scholl hinterher feststellte.
Seine Mannschaft habe den Schwung vom 4:2-Sieg beim VfB Stuttgart II „von der ersten Minute nicht mitnehmen können“, so der frühere Nationalspieler weiter, der „mit dem Ergebnis am Ende gut leben“ konnte, nicht aber mit der Art und Weise, wie seine Mannschaft gespielt hat. „Wir sind im Auftreten viel, viel zu brav, uns fehlt der Killerinstinkt“, bemängelte Scholl fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor.
Ekici wieder fit
Gegenüber der siegreichen Partie in Stuttgart musste Scholl zwei weitere Ausfälle kompensieren. Neben David Alaba und Deniz Yilmaz (beide U21-Nationalmannschft) fehlten auch Björn Kopplin (Trainingslager U20-Nationalmannschaft) und der gesperrte Stefan Rieß. Für ihn rückte Mehmet Ekici nach überstandener Knieprellung wieder in die Startelf, Stefan Schürf ersetzte Kopplin in der Viererabwehrkette. Torhüter Thomas Kraft war erneut einzige Verstärkung aus dem Profi-Kader.
Die Scholl-Elf übernahm vom Anpfiff weg die Initiative und versuchte, die Hessen unter Druck zu setzen. Allerdings unterbanden die einsatzfreudigen und kampfstarken Wiesbadener jegliches Kombinationsspiel schon im Ansatz. Dadurch waren die Bayern gezwungen, zu oft mit langen Bällen, was die keinesfalls sattelfeste Defensive der Gäste aber kaum einmal vor Probleme stellte.
Pfosten rettet FCB II
So dauerte es bis zur 18. Minute, ehe die Münchner die erste Torchance verzeichneten. Nach Kopfballvorlage von Sene tauchte Sikorski, in Stuttgart noch dreifacher Torschütze, frei vor dem Wiesbadener Schlussmann auf, vergab aber überhastet aus 16 Metern. Wenig später traf Saba (27.) nach einem Eckball per Kopf nur das Außennetz. Kurz vor der Halbzeitpause bediente Sene erneut Sikorski, doch der Angreifer zielte abermals über das Tor (45.).
Die mit sechs Punkten aus sieben Spielen enttäuschend in die Saison gestarteten Gäste beschränkten sich in der ersten Halbzeit weitgehend auf die Defensive. Einer der wenigen Angriffe hätte aber fast zum Erfolg geführt. Nach Doppelpass mit Marcel Ziemer scheiterte Aykut Öztürk aus 14 Metern zunächst am Innenpfosten und zielte im Nachsetzen neben das Tor. So blieb es nach zur Halbzeit beim torlosen Remis.
SVW gefährlicher
Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Wiesbadener ihre spärlichen Offensiv-Bemühungen, bis auf zwei Schüsse von Björn Ziegenbein (57., 59.) sprang zunächst aber nichts Zählbares heraus. Die Bayern hatten auch weiterhin die größeren Spielanteile, ließen aber vor dem Tor der Hessen die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Daran änderte auch die Einwechslung von Dominik Rohracker und Nazif Hajdarovic nichts, die Mitte der zweiten Halbzeit Duhnke und Sene ablösten.
Auf der Gegenseite sorgte vor allem Ziegenbein für etwas Torgefahr. Zunächst verpasste der frühere „Löwen“-Spieler aus 30 Metern knapp das Ziel (69.), kurz darauf verhinderte Saba Schlimmeres, als er ein Solo Ziegenbeins im letzten Moment stoppte (76.). Die beste Wiesbadener Chance ließ aber der kurz zuvor eingewechselte Bohl (80.) ungenutzt, als er freistehend vor Kraft über das Tor schoss und einen möglichen Sieg vergab.
Rohracker vergibt Sieg
Einen möglichen Bayern-Sieg hatten in der Schlussphase Sikorski und Rohracker auf dem Fuß, doch beide behinderten sich beim Torabschluss gegenseitig während der Ball am Tor vorbeitrudelte (87.). So blieb es am Ende beim Unentschieden. Das nächste Spiel der FCB-Reserve steigt am kommenden Samstag bei Spitzenreiter SV Sandhausen.
Für fcbayern.de im Grünwalder Stadion: Carsten Zimmermann
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