Endlich ist der Knoten geplatzt! Im fünften Saisonspiel - es handelte sich um ein Nachholspiel vom vierten Spieltag - hat die zweite Mannschaft des FC Bayern ihren ersten Sieg eingefahren. Am Mittwochabend gewann das Team von Trainer Hermann Gerland gegen Eintracht Braunschweig mit 1:0 (1:0) und kletterte in der Tabelle vom 18. auf den 13. Platz.
Vor 1.500 Zuschauern im Grünwalder Stadion dominerte der FCB II in der ersten Halbzeit die Partie und ging in der 15. Spielminute durch Boy Deul verdient in Führung. Nach dem Seitenwechsel bot der Tabellenfünfte aus Braunschweig den bis dato sieglosen Münchnern mehr Paroli. Es entwickelte sich eine intensive und bis zum Schlusspfiff offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Am Ende brachten die „kleinen“ Bayern ihren knappen Vorsprung auch dank Torhüter Thomas Kraft über die Zeit und wahrten ihre Heimserie. Seit elf Monaten sind sie vor eigenem Publikum unbesiegt.
„Es war ein verdienter Sieg für die Bayern“, stellte Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht nach dem Schlusspfiff fest, „vor allem in der ersten Halbzeit haben sie gezeigt, dass sie technisch hochklassigen Fußball bieten können.“ Gerland war natürlich „zufrieden, auch wenn wir in der Endphase etwas Glück hatten.“ Der FCB-Coach bemängelte lediglich, dass seine Mannschaft es verpasst hatte, mit dem 2:0 eine Vorentscheidung zu erzwingen.
Debüt für Kraft
In der Startaufstellung des FCB II gab es zwei Änderungen im Vergleich zum 1:1 in Jena vom vergangenen Samstag. Im Tor des FC Bayern II feierte Kraft, die Nummer zwei der Profis, sein Saisondebüt. Zudem kehrte der zuletzt kranke Deniz Mujic in die erste Elf zurück. Für die beiden rutschten Ferdinand Oswald und Mario Erb auf die Ersatzbank.
Auf nassem Rasen entwickelte sich vom Anpfiff weg eine temporeiche Partie, in der die „kleinen“ Bayern schnell das Heft in die Hand nahmen. Ball- und kombinationssicher bestimmten sie das Spiel und hatten schon nach einer Viertelstunde Grund zum Jubeln: Deul ließ zwei Gegenspieler stehen und schoss den Ball aus 16 Metern flach vom Innenpfosten ins Tor (15.). Gleich mit dem ersten Torschuss der Partie ging der FCB in Führung.
Braunschweig stellt um
Auch danach waren die Münchner die aktivere Mannschaft, hatten aber Mühe, sich gegen die mit allen Mann verteidigenden „Löwen“ weitere Chancen zu erarbeiten. Zwei Freistöße von David Alaba (19., 28.) blieben bis zur Pause die einzigen Torversuche der Bayern. Auf der Gegenseite verzeichnete das auf Konter ausgerichtete Braunschweig in der ersten Halbzeit einzig durch Karim Bellarabi einen Torschuss (35.), den Kraft parierte.
Nach der Pause bekamen es die Bayern mit mutigeren Gästen zu tun. Lieberknecht hatte seine Mannschaft umgestellt. Statt im 4-4-2 agierte die Eintracht jetzt im 4-2-3-1 und versuchte, Druck auf den FCB aufzubauen. Doch die Gastgeber hielten sich die „Löwen“ lange Zeit vom Leibe. Erst in der 74. Minute wurde es gefährlich im Bayern-Strafraum: Ein Drehschuss von Dennis Kruppke wurde gerade noch abgeblockt.
Chancen hüben wie drüben
In der Schlussviertelstunde nahm die Partie wieder Fahrt auf, beiden Teams boten sich zum Teil gute Einschusschancen - zunächst den Bayern: Einen Schuss des eingewechselten Nicola Sansone parierte Eintracht-Keeper Marjan Petkovic (77.), ein Versuch des ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Nazif Hajdarovic nach einem Eckball wurde von der Torlinie geschlagen (78.) und Deul schoss völlig allein vor Petkovic knapp am Tor vorbei (82.).
Aber auch die Braunschweiger drängten weiter Richtung gegnerisches Tor und hatten sieben Minuten vor Spielende ihre bis dato größte Möglichkeit: Einen Kopfball von Mathias Fetsch kratzte Thomas Kurz gerade noch akrobatisch von der Torlinie. Dann waren wieder die Bayern am Zug: Yilmaz (85.), Sansone (86.) und Danny Schwarz (86.) zielten aber nicht genau genug. In der Nachspielzeit sicherte schließlich Kraft mit einer Glanzparade gegen Domi Kumbela den ersten Dreier der Saison.
Für fcbayern.de im Grünwalder Stadion: Nikolaus Heindl
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