Es war bei allen Spielern auf dem Platz, den Trainern und Zuschauern zu spüren, dass der Fußball an diesem Samstagabend nicht das Wichtigste war. Ganz Landshut hatte sich riesig auf das Testspiel gegen den FC Bayern gefreut, der Schock über das schreckliche Attentat von München vom Vorabend aber saß noch immer tief. Mit einer Schweigeminute vor dem Anpfiff gedachten beide Teams der Opfer, zudem trugen die Spieler Trauerflor. Für den FC Bayern war der 3:0 (2:0)-Sieg im dritten Spiel unter Carlo Ancelotti ein erfolgreicher Test, schlussendlich angesichts der vorangegangen Ereignisse aber nur zweitrangig.
Die Tore für den Rekordmeister beim niederbayerischen Landesligisten erzielten Franck Ribéry (34.), David Alaba (39.) und Daniel Hägler (79.). Bayern trat auch diesmal wieder mit zahlreichen Jugendspielern an, da ein Großteil der EM-Fahrer noch fehlte. Xabi Alonso und Rafinha wurden zudem geschont. Für Thiago, der bereits wieder das Training aufgenommen hat, kam die Partie einen Tick zu früh. Auch Holger Badstuber stand noch nicht im Kader.
Ancelotti wechselt kräftig durch
Die Landshuter wehrten sich über weite Teile der ersten Halbzeit tapfer. Vor allem Torhüter Johannes Huber erwischte einen Sahne-Tag und zeigte vor rund 7.500 Zuschauern zahlreiche Glanzparaden. Da auch Julian Green (25.) nur die Latte traf, stand lange die Null - bis Ribéry nach einem Abwehrfehler der Gastgeber ein schönes Solo eiskalt vollendete. Wenig später legte Alaba, der wie schon gegen ManCity mit Ribéry bestens harmonierte, per Traumtor nach.
Zur zweiten Halbzeit nahm Ancelotti bis auf Alaba und Keeper Starke alle Profis vom Platz - Belastungsteuerung, denn das letzte Testspiel lag schließlich erst drei Tage zurück. Und so wurden die Höhepunkte auf dem Rasen weniger, Landshut gestaltete die Partie etwas ausgeglichener. Einmal durften die FCB-Fans aber noch jubeln: Nach einem Freistoßtrick von Niklas Tarnat schoss Hägler mit links zum 3:0-Endstand ein.
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