Nach Schlusspfiff ging es gleich zu den Fans. Gerade hatten die Amateure des FC Bayern bei der SpVgg Bayreuth ihren vierten Sieg im fünften Spiel der neuen Regionalligasaison eingefahren. Mit einem standesgemäßen Humba Täterä feierten die Spieler und ihre Anhänger die nächsten drei Punkte. In der Spielertraube mit dabei: Tom Starke.
Nach der Verletzung von Andreas Rössl und der Rotsperre gegen Leo Weinkauf stand der Routinier aus dem Profikader zuletzt zweimal im Tor der Reserve des Rekordmeisters. Beide Partien, beim TSV Buchbach und der SpVgg Bayreuth, gewann der FCB mit 3:1. Im Interview mit fcbayern.com spricht Starke über „zwei hochverdiente Siege“, wie er junge Spieler unterstützen kann und eine Alternative nach der aktiven Karriere.
Das Interview mit Tom Starke
fcbayern.com: Hallo Tom, die Amateure hatten zuletzt einen personellen Engpass auf der Torwartposition. Wie ist es zu Stande gekommen, dass du in den vergangenen beiden Partien zwischen den Pfosten standst?
Starke: „Nach den Ausfällen von Andi Rössl und Leo Weinkauf und der Situation, dass die U19 zur gleichen Zeit wie die Amateuren gespielt hat, sind Heiko Vogel und Hermann Gerland auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich aushelfen könnte. Das war für mich überhaupt keine Frage und ich habe gleich zugesagt. Die beiden Spiele mit dem Team haben mir großen Spaß gemacht.“
fcbayern.com: Wie schwierig ist es, sich auf eine Mannschaft einzustellen, mit der man ansonsten nicht trainiert?
Starke: „Das ging relativ schnell, weil ich viele Spieler aus der Mannschaft kenne. Die Jungs trainieren ja immer wieder bei den Profis mit und einige waren zuletzt auch mit auf der USA-Reise. Darüber hinaus bringe ich eine gewisse Erfahrung mit und weiß, wie der Trainer spielen lässt. Es geht darum, dass sich die Jungs auf mich verlassen können und ich ihnen so eine gewisse Sicherheit gebe.“
fcbayern.com: Inwieweit kannst du die überwiegend jungen Spieler bei solchen Spielen mit deiner Erfahrung unterstützen?
Starke: „Das meiste passiert natürlich während des Spiels. Ich versuche, die Jungs verbal zu unterstützen, gerade was den Spielaufbau betrifft. Technisch sind sie einfach sehr gut. Das sollen sie auch zeigen und den Ball nicht nur nach vorne bolzen. Als Torhüter habe ich von hinten die beste Übersicht. Wenn mir Dinge auffallen, spreche ich sie an und versuche der Mannschaft so zu helfen. Ich bin sowieso einer, der immer viel erzählt. Im Vorfeld und nach den Spielen rede ich mit den Jungs über Kleinigkeiten, die mir auffallen.“
fcbayern.com: Die beiden Spiele, in denen du ausgeholfen hast, waren sehr erfolgreich, zwei 3:1-Siege. Was hat dir bei den Auftritten besonders gut gefallen?
Starke: „Es waren zwei hochverdiente Siege. In beiden Partien haben wir sehr dominant gespielt und uns zahlreiche Chancen erarbeitet. In Bayreuth haben wir gegenüber dem Buchbach-Spiel sogar noch einen draufgesetzt und hätten auch viel deutlicher gewinnen können. Wie wir uns die Chancen herausgespielt und das Spiel kontrolliert haben, war richtig gut.“
fcbayern.com: Woran muss das Team noch arbeiten?
Starke: „Was entscheidend für den nächsten Entwicklungsschritt der Jungs ist, ist die letzte Konsequenz im Torabschluss, das Tor unbedingt machen zu wollen. Bayreuth hatte zehn Minuten vor Schluss beim Stand von 2:1 eine gute Chance per Freistoß. Vorher hätten wir schon deutlicher führen können. Wie der Fußball manchmal ist, bekommst du dann völlig unverdient den Ausgleich und stehst mit nur einem Punkt da. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Jungs in dem Bereich der letzten Konsequenz vor dem Tor weiterentwickeln. Aber der Schritt ist ja der deutlich einfachere, wenn du spielerisch überzeugst, präsent und dominant auftrittst und dir die Chancen erarbeitest. Wenn du die Chancen gar nicht erst hast, müsste man den Hebel erst einmal ganz wo anders ansetzen.“
fcbayern.com: Du bist bereits im junior team aktiv, trainierst die Torhüter der U14. Ist der Trainerjob eine interessante Alternative für dich nach deiner aktiven Karriere?
Starke: „Eine Alternative ist es natürlich. Jetzt geht es mir erst einmal darum, Erfahrungen zu sammeln. Es macht mir sehr viel Spaß und ist eine tolle Sache, man sieht den Fußball auch ganz anders. Wo der Weg dann letztendlich hinführt? - Schauen wir mal.“
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