




Entspannt und zufrieden spazierte Karl-Heinz Rummenigge am Samstagabend in die Mixed Zone. „Das war vielleicht unsere beste Saisonleistung“, brachte es der Vorstandschef nach dem 2:0 gegen Borussia M’gladbach auf den Punkt: „Wir haben in der ersten Halbzeit großartig gespielt und in der zweiten das Spiel total unter Kontrolle gehabt.“ Arturo Vidal (16.) und der starke Douglas Costa (31.) hatten die klare Überlegenheit der Bayern in Tore umgemünzt.
Man blickte also in rundum glückliche Gesichter am Samstagabend. Vor nur einer Woche, nach dem 2:2 in Frankfurt, sah die Welt beim FC Bayern komplett anders aus. In Überzahl hatte die Mannschaft dort eine 2:1-Führung verspielt. Vor allem die Einstellung wurde anschließend von Trainer Carlo Ancelotti und Rummenigge kritisiert. Doch das Team reagierte, zeigte schon am Mittwoch in der Champions League gegen Eindhoven wieder sein wahres Gesicht und knüpfte daran nun gegen Gladbach nahtlos an.
„Man muss die Mannschaft manchmal auch ein bisschen kitzeln“, sagte Rummenigge, „wir haben so eine hohe Qualität. Wenn die abgerufen wird, wird’s schwer, gegen Bayern München zu gewinnen.“ Das bekamen auch die Borussia zu spüren, die eigentlich mit breiter Brust nach München gereist war. Vier Mal in Folge gegen den FC Bayern nicht verloren, dazu der Auswärtssieg bei Celtic Glasgow unter der Woche - doch der FCB ließ die Gladbacher von der ersten Minute an nicht zur Entfaltung kommen.
Costa überzeugt
„Wir haben vorne früh attackiert, sind mit der Abwehr nachgeschoben, das Mittelfeld konnte Druck machen. Es war immer ein Gefühl da, wenn der eine nicht hinkommt, ist der Nächste da“, nannte Manuel Neuer die Gründe für die bayerische Dominanz. Man habe zwar in der zweiten Halbzeit offensiv nicht mehr ganz so zielstrebig agiert, aber „wir haben die Kontrolle bewahrt. Es war wichtig, dass wir nicht nachlassen und den Gladbachern zeigen, dass hier nichts zu holen ist“, so Bayerns Nummer eins.
Offensiv ragte diesmal Douglas Costa heraus. Im ersten Spiel von Beginn an in dieser Saison wirbelte der Brasilianer wie in seiner stärksten Phase in der Hinrunde der vergangenen Saison. „Ich hoffe, dass er da weitermacht, weil er eine wichtige Waffe für unser Spiel ist“, meinte Rummenigge. Dass er nach seinem Tor Richtung Zuschauerränge spurtete und dort mit zwei Freunden ein Selfie schoss, nahm ihm in der Mannschaft keiner krumm. „Ich bin dafür, dass auch mal ausgefallen gejubelt werden darf“, so Thomas Müller.
Entscheidender ist, dass die Bayern durch den Sieg den Vorsprung auf Borussia Dortmund auf sechs Punkte ausgebaut haben. „Der Spieltag ist gut für uns gelaufen“, fand Rummenigge. „Es gibt noch andere Mannschaften, die knapper hinter uns liegen. Wie Hertha, Köln oder Leipzig. Die machen das gut, Respekt“ so der Vorstandschef, „aber der BVB ist die Mannschaft mit dem größten Potential nach uns. Deswegen ist es gut, dass wir zwei Punkte mehr geholt haben als sie.“
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