




Freude auf der einen, Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite. Während die Spieler des FC Bayern gemeinsam mit ihren Fans vor der Südkurve den knappen 1:0 (1:0)-Heimerfolg gegen den SV Darmstadt 98 feierten, herrschte im Lager der Gäste aus Hessen Katerstimmung. Die Niederlage in der Allianz Arena beendete nach Wochen voller Leidenschaft auch die allerletzte Hoffnung der Lilien auf das große Fußball-Wunder. Nach zwei Jahren im Oberhaus geht es wieder runter in Liga zwei.
„Wir haben das vorher verbockt. Das hat mit heute nichts zu tun“, erklärte der ehemalige Bayern-Profi Hamit Altintop, der in der Schlussphase mit einem Foulelfmeter an Torhüter Tom Starke scheiterte und damit einen möglichen Punktgewinn der Gäste vergab. So blieb es Linksverteidiger Juan Bernat vorbehalten, in der 18. Minute den Siegtreffer für den FCB zu erzielen, der eine Woche nach dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft seinen Anhängern den 23. Saisonsieg schenkte.
Sieben neue Spieler in der Startelf
„Wir hätten den Fans gerne noch ein paar mehr Tore gezeigt, haben da aber leider die letzte Konsequenz vermissen lassen“, haderte Kapitän Thomas Müller nach dem Schlusspfiff etwas mit der Chancenverwertung des Rekordmeisters. 23 Torschüsse wies die Bilanz nach den 90 Minuten für den FCB auf, doch entweder scheiterten die Gastgeber am Darmstädter Torhüter Michael Esser, oder das Aluminium stand einem weiteren Treffer im Weg.
„Wir haben nicht so gut gespielt. Die erste Halbzeit war noch ganz gut. In der zweiten Hälfte hatten wir Probleme, das Spiel zu kontrollieren“, analysierte Trainer Carlo Ancelotti die Partie. Der 57 Jahre alte Fußballehrer hatte im Vergleich zur Vorwoche gleich sieben neue Spieler eingesetzt, die Weltmeister Philipp Lahm und Mats Hummels saßen ebenso wie Thiago, Arjen Robben, Arturo Vidal und der erst in der Schlussphase eingewechselte Xabi Alonso auf der Bank.
Vorfreude auf Spitzenspiel in Leipzig
„Ich habe versucht den Spielern Einsatzzeit zu geben, die nicht so viel gespielt haben“, erklärte Ancelotti, der kurzfristig auch noch auf Manuel-Neuer-Vertreter Sven Ulreich verzichten musste. Bayerns Nummer zwei zog sich im Abschlusstraining am Freitag eine Bänderverletzung im Ellenbogen zu und fällt für den Rest der Saison aus. Für ihn rückte Routinier Tom Starke in die Startelf und sicherte den Bayern mit einigen guten Paraden und dem gehaltenen Elfmeter kurz vor Schluss den Sieg.
„Wir sind alle Profis und wollen das seriös und professionell zu Ende spielen. Und wenn du zuhause spielst und gewinnst, dann gibt es sowieso keinen Ersatz“, antwortete Starke auf die Frage, wie man nach der vorzeitigen Meisterschaft die Motivation hochhalte. Ähnlich sah es Siegtorschütze Bernat: „Für uns ging es um nichts mehr, aber man muss das eigene Trikot und den Gegner respektieren. Die Mannschaft hat es gut gemacht und wir haben die drei Punkte geholt, das war das Wichtige.“
In der kommenden Woche gastiert der FCB im letzten Auswärtsspiel der Saison dann beim designierten Vize-Meister RB Leipzig. „Wir hatten heute keinen Druck, aber nächstes Spiel gegen Leipzig wird wieder anders“, prophezeite Ancelotti und lobte den Aufsteiger, der am Samstag die direkte Champions-League-Qualifikation perfekt machte. „Sie waren ein fantastischer Gegner diese Saison. Wir werden unsere Qualität in Leipzig wieder zeigen.“
Themen dieses Artikels