Die Rückkehr an ihre ehemalige Wirkungsstätte hatten sich Sebastian Rudy und Niklas Süle sicherlich anders vorgestellt. Trotz drückender Überlegenheit und einem klaren Chancenplus verlor der FC Bayern sein Gastspiel bei 1899 Hoffenheim mit 0:2 (0:1) und verpasste damit nicht nur den dritten Sieg im dritten Saisonspiel, sondern auch eine gelungene Generalprobe vor dem Auftakt in der Champions League am kommenden Dienstagabend gegen den RSC Anderlecht.
„Solche Spiele passieren, dürfen aber nicht zu oft passieren“, sagte Rudy, ehe er mit seinen Kollegen enttäuscht die Rückreise nach München antrat. „Wir hatten die ganze Zeit den Ball, haben aber nichts Richtiges draus machen können. Hoffenheim stand sehr defensiv, sehr kompakt. Es war schwer, zu Torchancen zu kommen. Vorne haben sie aus drei Chancen zwei Tore gemacht. Sie waren effektiver als wir“, lautete Rudys Analyse der 90 Minuten in der mit 30.150 Zuschauern ausverkauften WIRSOL Rhein-Neckar Arena.
„Wir haben ein gutes Spiel gemacht, waren dominierend, haben mehr vom Spiel gehabt, aber wir haben uns nicht belohnt, wir haben keine Tore gemacht. Das war das Problem“, brachte es auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic auf den Punkt. „Wir hatten 90 Minuten totale Kontrolle des Spiels“, sagte Trainer Carlo Ancelotti, der „natürlich enttäuscht“ über das Ergebnis, nicht aber mit der Leistung seines Teams insgesamt war.
Nicht fokussiert auf die Details
Über 70 Prozent Ballbesitz, 19:6 Torschüsse, 26:1 Flanken und 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe standen am Ende für die Münchner, die Tore jedoch erzielten die Gastgeber durch Mark Uth (27./51. Minute). Vor allem der erste Treffer nach einem schnell ausgeführten Einwurf war ein „dummes und vermeidbares Gegentor“, wie Joshua Kimmich hinterher betonte. Ancelotti bemängelte: „Wir waren nicht fokussiert genug auf die kleinen Details des Spiels. Es war unser Fehler.“
Kapitän Manuel Neuer ärgerte sich in erster Linie darüber, dass der FC Bayern es in der starken Anfangsphase versäumt hat, Kapital aus seiner Überlegenheit zu schlagen. „Wir haben uns nicht belohnt für das gute Spiel, das wir anfangs gezeigt haben. Wir hatten Hoffenheim total im Griff und haben sehr gut gespielt. Wir hatten die eine oder andere Chance und müssen hier in Führung gehen.“
Am Ende verließen die Münchner mit leeren Händen die Sinsheimer Arena, der Blick richtete sich bereits auf das nächste Spiel kommenden Dienstag. „Sowas passiert mal, das ist kein Beinbruch“, meinte Mats Hummels, „aber selbstverständlich nur, wenn die richtige Reaktion gezeigt wird. Am besten mit zwei Heimsiegen in der nächsten Woche.“ Und Kimmich ergänzte: „Jetzt beginnen die englischen Wochen, da müssen wir noch ein paar Schippen oben drauflegen.“
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