Große Freude bei Corentin Tolisso, Kingsley Coman und James Rodríguez, Trauer bei Arjen Robben und Arturo Vidal: Der letzte Spieltag in der WM-Qualifikation ist für die Bayern höchst unterschiedlich verlaufen. Während Frankreich mit Tolisso und Coman in der Startelf einen 2:1-Sieg über Weißrussland feierte und sich wie James mit Kolumbien (1:1 gegen Peru) direkt für die Weltmeisterschaft 2018 qualifizierten, sind die Niederlande trotz eines Doppelpacks von Robben und dem 2:0-Sieg über Schweden im kommenden Jahr nicht in Russland dabei. Am Fernseher musste derweil Vidal das dramatische Ende in der Südamerika-Staffel miterleben.
Frankreich sichert sich Platz 1
Im Stade de France war die Ausgangslage klar: Mit einem Sieg würde sich die Équipe Tricolore als Gruppenerster direkt für die WM qualifizieren. Nationalcoach Didier Deschamps stellte Tolisso (spielte durch) und Coman (nach 61 Minuten ausgewechselt) von Beginn an auf. Letzterer initiierte zahlreiche Aktionen, u.a. nach 21 Minuten, als Olivier Giroud nach Comans Flanke die Latte traf. Am Führungstreffer von Antoine Griezmann (27.) war schließlich Tolisso mit dem vorletzten Pass beteiligt, Giroud (33.) legte schnell das 2:0 nach. Anton Saroka (44.) brachte die Weißrussen noch mal heran, Frankreich aber rettete den Vorsprung ins Ziel.
Robben trifft doppelt – und tritt zurück
Um den zweiten Platz in Frankreichs Gruppe kämpften die Niederlande und die Schweden, die Ausgangslage für Robben & Co. war vor dem direkten Duell in Amsterdam jedoch denkbar ungünstig. Wegen der schlechteren Tordifferenz hätte der Europameister von 1988 einen 7:0-Sieg benötigt, um sich doch noch ein Play-Off-Ticket zu sichern. Doch Kapitän Robben ging voran: Erst verwandelte er mit etwas Glück einen Elfmeter (16.), ehe er einen Distanzkracher unhaltbar ins Tor setzte (44.) – 2:0 zur Pause. Das allerdings war auch der Endstand, und somit findet die WM im kommenden Jahr ohne Oranje statt. Anschließend erklärte Robben seinen Rücktritt aus der Elftal (eigener Text).
James trifft
Dramatisch ging es auch in Südamerika zu. Bei den bereits qualifizierten Brasilianern musste Chile ohne den gelbgesperrten Vidal auskommen – und verlor nach Toren von Paulinho (55.) und Gabriel Jesus (57./90.+3) am Ende mit 0:3. Der Copa-America-Sieger von 2015 und 2016 sowie der Confed-Cup-Finalist von 2017 durfte zwar noch auf Schützenhilfe hoffen, aber das 1:1 von Kolumbien gegen Peru ließ beide Teams an Chile vorbeiziehen. FCB-Profi James brachte die Kolumbianer im Estadio Nacional von Lima mit einem Flachschuss aus elf Metern in Führung, Ex-Bayer Paulo Guerrero glich in der 75. Minute per Freistoß aus. Kolumbien qualifizierte sich als Vierter der Südamerika-Qualifikation direkt für Russland, Peru als Fünfter kann in einem Vergleich mit Ozeaniensieger Neuseeland noch das WM-Ticket lösen – und dem auf Platz sechs abgerutschten Chile bleibt nur die Zuschauerrolle.
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