Endlich durchatmen! Nach sieben Spielen (darunter vier Dienstreisen) und zahlreichen Trainingseinheiten binnen drei Wochen können sich die Bayern nun eine kurze Atempause nehmen. Das gilt auch für Jupp Heynckes, der nach dem 3:1-Sieg bei Borussia Dortmund für ein paar Tage zu seiner Familie gefahren ist. „Es waren wahnsinnig strapaziöse Wochen, seitdem ich das Amt übernommen habe“, freut sich der Trainer des deutschen Rekordmeisters über eine kurze Auszeit, die auch für dessen Spieler zum richtigen Zeitpunkt kommt.
„Wir haben viele Veränderungen vorgenommen, im Trainingsablauf, bei den Übungen, der Intensität und dem Umfang“, resümiert Heynckes nach den ersten gemeinsamen Wochen. „Wir hatten viele Besprechungen und haben auf Fehler hingewiesen. Wir haben sehr gut gearbeitet!“ Die Belastung sei körperlich wie mental sehr hoch gewesen, denn „wenn ein neuer Trainer mit anderen Ideen kommt, dann ermüdet das irgendwann“, erklärte der 72-Jährige. „Deswegen ein großes Kompliment an meine Truppe, sie hat das überragend angenommen.“
Erfolgreicher hätte die vierte Amtszeit von Heynckes beim FC Bayern nicht anlaufen können, nach sieben Siegen in sieben Spielen sind die Münchner in allen Wettbewerben voll im Rennen. „Diese Bilanz ist Wahnsinn“, freut sich Arjen Robben, „da müssen wir dem Trainer ein riesen Kompliment machen. Aber wir haben noch Luft nach oben - das hat er auch gesagt.“ Sven Ulreich meinte: „Er hat viel Erfahrung und spricht mit den Leuten. Das ist sehr wichtig“, so der Keeper. „Er zeigt auch, wo die Fehler sind.“ Und Süle erklärte: „Der Trainer hat an ein paar Schrauben gedreht, wir arbeiten sehr intensiv und gut auf dem Platz. Das sieht man dann am Wochenende.“
„Wollen diesen Lauf fortführen“
„Wir arbeiten als Team besser gegen den Ball. Das ist der Schlüssel“, sagte Joshua Kimmich nach dem Sieg in Dortmund. „Es hat nicht immer perfekt geklappt, aber wenn man sieht, wie wenige Gegentore wir bekommen haben, ist das ein Erfolg.“ Zumal die Bayern vorne „immer Tore erzielen können“, ergänzte der Rechtsverteidiger. „Der Trainer konzentriert sich auch auf die Kleinigkeiten“, sagte derweil Robert Lewandowski, „Passübungen, Spielaufbau: Wir wissen, wir müssen diese Dinge richtig gut machen. Und wenn wir das im Training schaffen, schaffen wir es auch im Spiel.“
Auf ihren ersten Erfolgen wollen sich die Bayern aber nicht ausruhen. „Für den Moment ist alles gut, aber wir müssen an uns arbeiten“, forderte Robben, „es geht weiter, wir sind erst im November.“ Auch Ulreich hielt fest, dass die Münchner „genau da weitermachen“ wollen. „Wir wissen, dass wir noch mehr Potenzial haben. Wir wollen die Spiele weiter souverän gestalten und uns verbessern.“ Kimmich meinte: „Wir haben uns eine super Ausgangssituation erarbeitet. Diese Entwicklung müssen wir jetzt bestätigen.“
Damit es erfolgreich weitergeht, braucht Heynckes jeden Mann. „Wenn alle Spieler wieder da sind, werden wir noch attraktiveren Fußball spielen“, freut sich der Bayern-Trainer bereits auf die Rückkehr von Manuel Neuer, Franck Ribéry, Thomas Müller und Juan Bernat. Dann könne er auch „auf hohem Niveau rotieren. Man muss einfach dosieren. Das war in den letzten Wochen schwierig.“ Umso höher ist vielleicht dieser (erste) Lauf der Bayern zu bewerten. Niklas Süle & Co. aber haben noch lange nicht genug: „Diesen Lauf wollen wir nach der Länderspielpause weiterführen.“
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