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Martínez: „Ich sehe die Welt jetzt anders“

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Martínez: „Ich sehe die Welt jetzt anders“

Vor gut einem Jahr hat sich das Leben von Javi Martínez grundsätzlich verändert. Der Spanier ist zum ersten Mal Vater geworden. Darüber sprach der 29-Jährige mit fcbayern.com im zweiten Teil des Interviews. Außerdem waren Jupp Heynckes und die anstehenden Aufgaben auf dem Rasen ein Thema.

Das Interview mit Javi Martínez, Teil 2:

Du musstest in dieser Saison schon einiges einstecken: in Glasgow eine stark blutende Platzwunde, ein paar Wochen zuvor eine Schulterverletzung. Hast du speziell mit der Schulter noch Probleme?
Martínez:
„Die Verletzung an der Schulter war nicht schwer, aber sehr schmerzvoll. Danach habe ich mit Schmerzen gespielt, manchmal auch mit Schmerzmitteln. Aber es war nicht so schlimm. Das kann im Fußball passieren.“

Dein Sohn Luca ist inzwischen ein Jahr alt. Sind Verletzungen doppelt schmerzhaft, wenn man Vater ist?
Martínez:
„Die Schmerzen sind das eine. Aber weißt du, was das Schlimmste an der Schulterverletzung war? Dass ich in diesen Wochen Luca nicht in den Arm nehmen konnte. Das war schwierig für mich.“

Wie hat sich dein Leben durch deinen Sohn verändert?
Martínez: „Er hat alles verändert. Ich sehe das Leben, die Welt jetzt anders. Luca ist das Wichtigste für mich. Alles dreht sich um ihn. Väter und auch Mütter verstehen, was ich meine. Ich spüre die Verantwortung. Wenn mich zum Beispiel jemand fragen würde, ob ich Fallschirmspringen machen möchte - bevor ich Luca hatte, hätte ich gesagt: Unbedingt! Jetzt muss ich über solche Dinge zweimal nachdenken. Wegen Luca. Was, wenn mir etwas passiert?“


Wie groß ist der Einfluss von Jupp Heynckes auf deine Karriere?
Martínez:
„Er hat meine Karriere entscheidend beeinflusst. Ich habe in Bilbao gespielt. Das ist ein toller Klub, für mich der speziellste Klub der Welt, weil er nur auf Leute aus der Region setzt. Aber Jupp Heynckes hat sehr hart um mich gekämpft, damit ich nach München komme.“

Wie war jetzt seine Rückkehr für dich?
Martínez: „Keiner konnte wissen, was die vier Jahre Fußballpause mit Jupp gemacht hatten. Jetzt weiß ich es: Er ist Derselbe geblieben. Er hat immer noch seinen Charakter, er weiß immer noch ganz genau, wann er die Zügel anziehen muss. Der große Unterschied ist, dass ich ihn jetzt viel besser verstehe als früher. Weil mein Deutsch besser geworden ist.“ (lacht)

Jupp Heynckes kam zurück und ihr habt neun Spiele in Folge gewonnen. Was hat er mit euch gemacht?
Martínez:
„Wir trainieren sehr gut. Wir stehen hinter ihm, er steht hinter uns. So müssen wir weitermachen. Es ist erst November und alles kann sich wieder ändern. Das kann im Fußball sehr schnell gehen, dafür gibt es viele Beispiele. Wir müssen konzentriert bleiben und jeden Tag hart arbeiten.“

Nächster Gegner ist am Samstag Hannover. Wie gehst du in dieses Spiel, gerade nach der Niederlage in Gladbach?
Martínez:
„Das ist natürlich ein wichtiges Spiel. Wir müssen sehr konzentriert sein und gleich Druck machen. Ein Sieg wäre sehr wichtig für uns.“

Danach kommt es zum Wiedersehen mit Paris Saint-Germain in der Champions League. Wie sehr hast du das schon im Hinterkopf?
Martínez:
„In meinem Kopf ist nur Hannover. Nach Hannover denke ich an Paris. Ich finde, das ist auch der Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Sonst ist man nicht 100-prozentig fokussiert.“

Ist der Gruppensieg in der Champions League noch möglich?
Martínez:
„Das ist natürlich sehr schwer. Wir müssen Paris mit vier Toren Unterschied besiegen. Aber wir sind Bayern. Wir werden kämpfen und alles geben. Ich weiß auch nicht, ob es so wichtig ist, Erster zu werden. Wir wollen zum Finale nach Kiew fahren, dafür müssen wir im neuen Jahr jeden Gegner schlagen. Egal ob wir jetzt Erster oder Zweiter werden.“

Hier geht’s zu Teil 1 des Interviews.

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