Erst ein personeller Umbruch, dann eine Verletztenmisere und ein dramatisches Aus in der Champions League – dennoch können die FC Bayern Frauen nach der ersten Saisonhälfte „total zufrieden“ sein, wie Trainer Thomas Wörle sagte. „Wir haben eine starke Vorrunde gespielt.“ Nur drei Punkte liegen die Münchnerinnen in der Tabelle der Allianz Frauen-Bundesliga hinter Spitzenreiter Wolfsburg, im DFB-Pokal überwintern sie im Viertelfinale. Darauf lässt sich im neuen Jahr aufbauen.
Zum Abschluss feierte Wörles Team einen souveränen 3:0-Erfolg im Ligaspiel gegen Verfolger Frankfurt. „Ich bin froh, dass wir uns so eindrucksvoll zurückgemeldet haben. Wir wollten unbedingt eine Reaktion zeigen“, sagte der Chefcoach mit Blick auf die Niederlage gegen Wolfsburg ein paar Tage zuvor. „Ich habe mal nachgesehen“, fuhr Wörle fort, „in den letzten dreieinhalb Jahren haben wir nach jeder Niederlage direkt wieder gewonnen. Das ist außergewöhnlich, eine Mentalitäts- und Charakterfrage.“
Deutlich mehr Tore
Mit diesen Eigenschaften gelang es den Münchnerinnen auch, ihrem „beispiellosen“ (Wörle) Verletzungspech zu trotzen. „Wir hatten immer zwischen sechs und acht Verletzte. Wichtige Leute, Stützen“, erinnerte der Trainer, „dennoch hat es die Mannschaft geschafft, Leistung abzurufen und Ergebnisse zu erzielen.“ Auch die spielerische Entwicklung stimmt den 35-Jährigen froh. „Da sind wir auf einem guten Weg.“ Davon zeugt auch die Torausbeute: 29 Treffer haben die Münchnerinnen in elf Ligaspielen erzielt, vor einem Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 15.
Bitter verlief lediglich das Abenteuer Champions League. Aufgrund der Auswärtstorregel war für die Bayern schon in der ersten Runde gegen Chelsea Endstation. „Wir hätten es verdient gehabt weiterzukommen“, meinte Wörle, „es war wichtig, die starke Leistung vom enttäuschenden Ergebnis zu trennen und uns eindrucksvoll zurückzukämpfen. Das ist uns gelungen.“
Rückrundenvorbereitung in Doha
Jetzt können die FCB-Frauen zufrieden Weihnachten feiern. „Wir wollen jetzt erstmal wieder Kräfte sammeln bei der Familie, bei Freunden. Dann starten wir voll fokussiert in die Vorbereitung“, kündigte Außenverteidigern Leonie Maier an. Am 8. Januar kehren die Münchnerinnen auf den Trainingsplatz zurück.
Höhepunkt der Rückrundenvorbereitung wird das achttägige Trainingslager (27. Januar – 3. Februar) auf dem exzellenten Trainingsgelände der Aspire Academy in Doha sein. „Wir haben uns total gefreut, als wir davon gehört haben, und sind alle schon sehr gespannt“, sagte Wörle. Die eine oder andere zuletzt verletzte Spielerin wird dann hoffentlich dabei sein und den Konkurrenzkampf im Kader erhöhen. Wörle ist überzeugt: „Sollte das gelingen, dann werden wir uns weiter steigern.“
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