Zwei Wochen vor Heilig Abend hatten die Profis des FC Bayern schon einmal Gelegenheit, sich ein wenig auf das Fest der Liebe einzustimmen. Im festlich geschmückten Palais Lenbach im Herzen Münchens feierten Spieler, Trainer und Verantwortliche des Rekordmeisters am Samstagabend die mannschaftsinterne Weihnachtsfeier. Und der Zeitpunkt hätte nicht besser gewählt sein können, hatten die Bayern doch am Nachmittag im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt mit einem knappen 1:0 (1:0)-Sieg zum siebten Mal in Folge die Herbstmeisterschaft nach München geholt.
„Es hätte nicht besser kommen können. Wenn man es sich hätte malen können, dann hätten wir es uns so gewünscht, wie es heute ist. Weihnachtsfeier, Bayern München hat gewonnen, wir sind Herbstmeister. Dementsprechend möchte ich der Mannschaft einen herzlichen Glückwunsch aussprechen. Bravo!“, gratulierte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge dem Team von Trainer Jupp Heynckes bei seiner Bankettrede vor rund 250 Gästen.
Über den Kampf kommen
Vor Heynckes‘ Rückkehr auf die Trainerbank hatten die Münchner fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze. Acht Spiele und sieben Siege später thront der FCB mit acht Zählern Vorsprung auf Rang eins und überwintert zum insgesamt 23. Mal als Tabellenführer. Die Freude darüber hielt sich bei Heynckes aber in Grenzen. „Die Herbstmeisterschaft ist nicht so wichtig“, sagte Heynckes knapp. „Deswegen schießen wir jetzt keine Raketen ab. Wichtig ist, dass wir gewonnen haben und den Vorsprung ausbauen konnten.“
Vier Tage nach dem 3:1-Sieg im Champions-League-Gruppenspiel gegen Paris Saint-Germain reichte den Bayern in der mit 51.500 Zuschauern ausverkauften Commerzbank-Arena ein unterkühlt-professioneller Auftritt, um den elften Saisonsieg unter Dach und Fach zu bringen. „Spielerisch war es nicht unser bestes Spiel, aber kämpferisch und mannschaftlich war es ein guter Auftritt“, resümierte Joshua Kimmich. „Man kann den Gegner nicht immer dominieren, manchmal muss man auch über den Kampf kommen.“
Müller lobt das Bayern-Herz
Frei nach dem Fan-Lied „Ein Schuss! Ein Tor! Die Bayern!“ gelang Arturo Vidal (20. Minute) mit dem einzigen Schuss auf das Frankfurter Gehäuse der spätere Siegtreffer. „Wir haben heute nicht klar nach vorne gespielt, hatten keine gravierenden Torchancen. Aber wir haben 1:0 gewonnen. Und das zeichnet den FC Bayern aus, dass man solche Spiele gewinnen muss“, analysierte Heynckes nach seinem 650. Bundesligaspiel als Trainer.
Thomas Müller lobte hinterher das „Bayern-Herz“ und sprach gar von einem „Qualitätsmerkmal“, das eine „Spitzenmannschaft auszeichnet“. Nicht nur schön und erfolgreich spielen, sondern in den richtigen Momenten auch die kämpferische Note im Repertoire zu haben. „Es war ein hitziges Spiel, aber es hat uns großen Spaß gemacht, den Vorsprung zu verteidigen. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“
Nach dem ereignisreichen Samstag mit dem Sieg in Frankfurt und der anschließenden Weihnachtsfeier standen am Sonntag die alljährlichen Fanclubbesuche auf dem Programm. Und am Montag beginnt schon die Vorbereitung auf das nächste Spiel am kommenden Mittwoch gegen den 1. FC Köln. Niklas Süle meinte: „Von der Herbstmeisterschaft kann man sich noch nicht viel kaufen. Wir wollen jetzt so weitermachen und alle Spiele bis Weihnachten gewinnen.“
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