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„Nur wer groß träumt, hat eine riesige Perspektive“

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„Nur wer groß träumt, hat eine riesige Perspektive“

Es ist kein Interview wie jedes andere, das David Alaba mit dem Bayern-Magazin führte. Allein schon der Ort des Treffens war außergewöhnlich: ein Münchner Tonstudio. Hier geht der österreichische Nationalspieler seinem Hobby nach. Alaba macht Musik. Er rappt und singt und liegt damit ganz in der Tradition seiner Familie. Sein Vater George, DJ und Rapper, hatte Chart-Hits, sein Schwester Rose May war Teil einer Casting-Band und ist mittlerweile auf Solopfaden unterwegs. Auf Instagram veröffentlichten die Geschwister kürzlich ein Duett. fcbayern.com veröffentlicht das Interview in Auszügen.

David, wann hast du angefangen, Musik zu machen?
Alaba:
„In erster Linie hat es mich immer auf den Rasen gezogen. Aber ich komme aus einer sehr musikalischen Familie. Wenn man nach Hause kommt und der Papa macht Musik, die Schwester macht Musik, auch meine Mama ist sehr musikalisch - da kommt man irgendwie nicht drumherum.“

Spielst du ein Instrument?
Alaba:
„Früher hatte ich Klavier-Unterricht. Später habe ich dann noch Gitarre gelernt. Und zuhause habe ich ein Mischpult, an dem ich gerne herumspiele. Es macht mir einfach riesig Spaß, selbst Musik zu machen. Und Musik war für mich auch immer ein sehr guter Ausgleich zum Fußball. Da kann ich abschalten und relaxen.“

Wie nervös warst du, als du zum ersten Mal im Studio ans Mikro getreten bist?
Alaba:
„Ich habe oft meiner Schwester zugeschaut, wie sie im Studio etwas einsang. Als ich dann selbst zum ersten Mal vor dem Mikro stand, war das schon komisch. Ich finde es auch seltsam, meine Stimme zu hören. So geht’s mir schon, wenn ich Interviews von mir höre. Dann denke ich mir immer: Was habe ich eigentlich für eine Stimme?! (lacht) Aber mittlerweile geht’s besser.“

Aber das Ergebnis der Studioarbeit gefällt dir dann schon, oder?
Alaba:
„Mir ist schon klar, dass ich nicht der beste Sänger bin und nicht die beste Stimme habe. Aber da kann man ja ein bisschen zaubern. (schmunzelt in Richtung seines Produzenten) Das, was am Ende herauskommt, gefällt mir jedenfalls.“

Auf Instagram hast du ein Video veröffentlicht, in dem du zusammen mit deiner Schwester singst. Können wir da noch mehr erwarten?
Alaba:
„Geplant ist nichts. Wir machen das nur für uns. Ich habe im Moment auch nicht vor, irgendeinen meiner Songs zu veröffentlichen. Ich mache Musik nur für mich, meine Familie, meine Freunde.“

Wie finden denn dein Vater und deine Schwester deine Musik?
Alaba:
„Meiner Schwester gefällt sie sehr gut. Mein Papa ist sehr kritisch. Er findet meine Musik nicht schlecht, aber sagt, dass ich am Platz besser bin. (lacht)

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Ist die Musik für dich auch ein Bindeglied zu deiner Familie?
Alaba:
„Musik ist in unserer Familie ein großes Thema. Ich habe auch Ahnung davon und ein Gehör dafür. Wir teilen da schon eine Gemeinsamkeit.“

Wie hat die Entfernung das Verhältnis zu deiner Familie verändert?
Alaba:
„Wir hatten immer ein sehr enges Verhältnis, haben alles zusammen gemacht. Speziell in der Anfangszeit in München habe ich die Unterstützung meiner Familie sehr stark gespürt und zu schätzen gelernt. Bis heute haben meine Eltern kein einziges Heimspiel verpasst.“

Du hast damals im Jugendhaus an der Säbener Straße gewohnt. Kürzlich hast du den neuen FC Bayern Campus besucht. Wie war’s?
Alaba:
„Zwischen früher und heute liegen Welten. Es ist unglaublich, was da entstanden ist. Die Anlage ist riesig. Die jungen Spieler haben alles, was sie brauchen, um sich ihren Traum erfüllen zu können: Trainingsplätze, ein Stadion, einen riesigen Kraftraum, eine Physio-Abteilung, eine Lounge, wo sie chillen, Billard spielen, an der Konsole zocken können.“

Es gab auch eine Talkrunde mit dir. Was wollten die Talente von heute denn von dir wissen?
Alaba:
„Jede Menge. Wie mein Weg zum Profi war. Wie es für mich war, von Zuhause wegzugehen... Fragen, die ich mit 14, 15 auch gestellt hätte. Leider musste ich auch erzählen, dass ich nicht der beste Schüler war. (schmunzelt)

Gab es etwas, was du ihnen besonders mitgeben wolltest?
Alaba:
„Dass sie ihr Ziel nie aus den Augen verlieren sollen. Dass sie versuchen sollen, jeden Tag ihr Bestes rauszuholen. Dass es immer Rückschläge geben wird, aber das ist auch immer eine Chance wiederaufzustehen. Dass sie groß träumen sollen. Nur wer groß träumt, hat eine riesige Perspektive.“

Kümmerst du dich so sehr um junge Spieler, weil du selbst damals mit Franck Ribéry eine ältere Bezugsperson in der Mannschaft hattest?
Alaba:
„Ich hatte das große Glück, 2010 in eine gestandene Mannschaft zu kommen, in der wirklich alle darauf geachtet haben, dass sich junge Spieler weiterentwickeln können und auch gefordert werden. Basti Schweinsteiger, Mario Gomez, Philipp Lahm und auch Franck, der zu den wichtigsten Personen meiner Karriere gehört. Er hat mir vom ersten Tag an versucht, mich weiterzubringen. Jetzt ist er 34 Jahre alt und sprüht immer noch vor Ehrgeiz. Er ist immer hungrig und will sich weiterentwickeln, dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Aber Franck ist eben nicht nur Vorbild, wir sind zum Glück mittlerweile auch sehr, sehr gute und enge Freunde.“

Was sagt Franck eigentlich zu deinen Songs?
Alaba:
„Dem gefällt das richtig gut! Er hört sonst eigentlich fast nur französischen Hip-Hop. Aber meine Lieder mag er auch.“

Das komplette Interview ist im aktuellen Bayern-Magazin (zum Hertha-Heimspiel) nachzulesen, übrigens auch als ePaper.

Übrigens: Auf dem offiziellen Apple Music Profil des FC Bayern findet ihr Playlisten der Spieler - unter anderem die Kabinenhits des Rekordmeisters. Zudem hat David Alaba seine persönlichen Favoriten für euch zusammengestellt. Hört rein!

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