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Clever! Gierig! Halbfinale!

Diese 90 Minuten hatten Spuren hinterlassen. Nicht nur bei Javi Martínez, der in der Nachspielzeit überhart von den Beinen geholt worden war – sein Gegenspieler Joaquin Correa sah die rote Karte – und eine Knieprellung davontrug. Robert Lewandowski verließ die Allianz Arena mit einem großen Pflaster unter dem linken Auge. James Rodríguez blutete während des Spiels die Nase, vom Platz ging er mit aufgeschlagenen Knien und einer Oberschenkelprellung... Doch die Blessuren spürten die Bayern nach dem Schlusspfiff nicht mehr. Arm in Arm hüpften sie vor der Südkurve der Allianz Arena und feierten: Sie hatten es geschafft! Champions-League-Halbfinale!

„Wir sind alle glücklich, dass wir uns fürs Halbfinale qualifiziert haben“, freute sich Rafinha, der Ende der ersten Halbzeit ausgiebig an der linken Schulter behandelt werden musste. Ein 0:0 im Rückspiel gegen den FC Sevilla genügte den Bayern, um nach dem 2:1-Auswärtssieg vor einer Woche die Runde der letzten Vier zu erreichen. Zum siebten Mal in den letzten neun Jahren.

„Wir können stolz auf unsere Mannschaft sein, die völlig verdient das Halbfinale erreicht hat“, sagte Uli Hoeneß und attestierte den Bayern einen cleveren Auftritt gegen einen Gegner, der alles versuchte, das Hinspiel-Ergebnis umzubiegen. „Ich fand es total wichtig, dass man nicht ins offene Messer gelaufen ist. Wenn man merkt, es geht nach vorne nicht so viel, dann muss man eben auf 0:0 spielen. Das war sehr professionell.“

„Ich glaube, Dr. Müller-Wohlfahrt wird morgen einen kleinen Muskelkater haben.“

Sven Ulreich

„Sehr zufrieden“ war auch Jupp Heynckes. Seine Mannschaft habe der „aggressiven und robusten“ Spielweise der Andalusier („Das waren Zweikämpfe, wo es richtig zur Sache ging.“) Paroli geboten, ohne sich eine Gelb-Sperre einzuhandeln. Natürlich hätte sich der Bayern-Coach gewünscht, dass sein Team mit einem Tor die Partie beruhigt hätte. „Chancen und Räume waren da“, ärgerte sich nicht nur Thomas Müller. Aber das war an diesem Abend zweitrangig. Wichtiger war, dass die Münchner defensiv - abgesehen von einem Latten-Kopfball nach einem Freistoß – nichts anbrennen ließen und im fünften Champions-League-Heimspiel dieser Saison zum vierten Mal zu null spielten.

„Die Jungs haben gefightet, haben das Letzte aus sich rausgeholt“, war Sportdirektor Hasan Salihamidzic mehr als angetan von der Leistung des FCB, „es ist ein super Geist in der Mannschaft. Die Jungs wollen es alle wissen.“ Denn jetzt hat der Deutsche Meister ein klares Ziel vor Augen. „Wir sind im Halbfinale. Da gibt es kein anderes Ziel mehr, als ins Finale einzuziehen und das Ding zu holen. Das haben wir uns jetzt ganz groß auf die Fahne geschrieben“, sagte Mats Hummels.

„Wir haben natürlich Ambitionen. Wir haben Ehrgeiz, ins Endspiel zu kommen“, hielt auch Heynckes nicht hinter den Berg. „Wir sind gierig. Jetzt wollen wir auch durchziehen. Dass es kein Spaziergang wird im Halbfinale, wissen wir selbst“, meinte Müller. Real Madrid, FC Liverpool und AS Rom heißen die möglichen Gegner bei der Auslosung am Freitag. Einen Wunschgegner haben die Münchner nicht, versicherten sie. Hoeneß sprach allen Bayern aus dem Herzen: „Ich möchte nur ins Endspiel kommen.“

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