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Ovationen und feuchte Augen bei Heynckes' Liga-Abschied

Zum Abschluss, nach 53 Jahren und 1.038 Bundesliga-Spielen, hat Jupp Heynckes all seine Erfahrung ausgespielt. Nach der Meisterehrung und dem obligatorischen Meisterfoto, als die Spieler erste suchende Blicke nach den übergroßen Weißbiergläsern warfen, machte sich der Bayern-Trainer entschlossenen Schrittes auf den Weg in die Katakomben der Allianz Arena. So entkam er dem Schicksal zahlreicher Mitglieder des Trainer- und Betreuerstabs (Hasan Salihamidzic, Hermann Gerland, Toni Tapalovic...), die zum beliebten Ziel der obligatorischen Bierduschen wurden.

„Ich hatte mir schon vor dem Spiel überlegt, dass ich möglichst schnell wieder in die Kabine gehe“, erzählte Heynckes später, „in meinem Alter ist es nicht unbedingt notwendig, dass man mit Bier überschüttet wird.“ Der 73-Jährige hatte ohnehin schon vor dem Spiel ein Bad im Applaus von 75.000 Zuschauern genommen.

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Sichtlich bewegt nahm er vor dem Anpfiff seines letzten Bundesliga-Spiels die Standing Ovations in der Allianz Arena entgegen. Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge überreichten ihm Blumen und eine Collage seiner Mannschaft, auf der alle seine Spieler Widmungen hinterlassen hatten. Mit feuchten Augen winkte Heynckes ins Rund der Arena.

Das Spiel selbst, ein 1:4 gegen den VfB Stuttgart, beobachtet der Fußballlehrer gewohnt nüchtern von der Trainerbank. Nur selten stand er auf, um in seiner Trainerzone Anweisungen zu geben. „Solche Tage gibt es“, bewertete er das Ergebnis nicht über. „Das Ergebnis hat nicht weggewischt, was wir in der ganzen Saison geleistet haben. Wir haben eine überragende Saison gespielt, mit großartigem Fußball. Das schmälert dieses Spiel nicht.“

Mit 21 Punkten Vorsprung holte sein Team überlegen die Meisterschaft. Bei Henyckes‘ Amtsübernahme im Oktober hatte der FCB noch fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze gehabt. Acht Monate lang zeigte Don Jupp, der zum insgesamt vierten Mal auf der Trainerbank des FC Bayern saß, noch einmal sein ganzes Können. Sein vierter Meistertitel als Trainer ist der verdiente Lohn, kommende Woche kann er noch zum zweiten Mal (als Trainer) den DFB-Pokal gewinnen. Es wäre Heynckes‘ zehnter Titel mit dem FC Bayern und der krönende Abschluss einer ohnehin großen Karriere.