Seit einigen Tagen schuftet er schon an der Säbener Straße, am Montagvormittag stellte sich Serge Gnabry erstmals den Medienvertretern in seinem neuen Wohnzimmer, der Allianz Arena. Der 22-jährige Flügelspieler hat aktuell noch mit den Folgen eines Muskelbündelrisses zu kämpfen, den er sich Ende April zuzog – doch lange soll es nicht mehr dauern, bis er voll in das Training unter dem neuen Bayern-Coach Niko Kovac einsteigen kann.
„Ich bin schon einige Wochen hier, arbeite hart an meinem Comeback und bin auch nicht mehr allzu weit davon entfernt“, sagte die neue Nummer 22 des FC Bayern auf seiner ersten Pressekonferenz beim deutschen Rekordmeister. In den nächsten Tagen soll in den Übungseinheiten auch wieder der Ball eine Rolle spielen, doch der Wiedereinstieg ins Mannschaftstraining soll nicht überstürzt werden. „Man muss sich alle Zeit der Welt lassen, bis man wieder zu 100 Prozent einsatzbereit ist. Da geht auch viel über Gefühl. Sobald ich mich bereit fühle, gebe ich ein Zeichen“, erklärte der U21-Europameister von 2017.
„„Meine Ziele mit dem FC Bayern würde ich kurz fassen: So viele Titel zu holen, wie es geht.“”
Serge Gnabry
Was ein Gnabry bei voller Stärke zu leisten im Stande ist, bekam sein neuer Trainer in der vergangenen Spielzeit noch bei Eintracht Frankfurt zu spüren. „Wir haben letzte Saison zwei Mal gegen Hoffenheim gespielt, einmal hat Serge ein Tor gegen uns geschossen, einmal eines vorbereitet. Ich bin froh, dass er jetzt auf unserer Seite ist“, beschrieb Kovac sein Aufeinandertreffen mit dem torgefährlichen Angreifer, der in der Vorsaison an die Kraichgauer verliehen war. Der 46-Jährige schätzt an dem Offensivspieler, dass er „schnell und geradlinig ist und ins Eins gegen Eins gehen kann.“
Auch Hasan Salihamidzic ist von den Fähigkeiten des Bayern-Neuzugangs überzeugt. „Er hat Qualitäten, die man nicht so oft sieht“, beschrieb der Sportdirektor den gebürtigen Stuttgarter. Er sei „ein Top-Talent“, das „hier beim FC Bayern eine große Zukunft hat.“
Diese Vorschusslorbeeren will der Sommer-Neuzugang nun mit Leistung zurückzahlen. „Ich habe gewisse Qualitäten, bin noch sehr jung“, gab sich auch Gnabry selbstbewusst. Seine Entwicklung sieht der Youngster aber noch lange nicht abgeschlossen. „Ich gehe gerne ins Dribbling und habe mich sehr im Abschluss verbessert“, beschrieb sich der Flügelflitzer, an seinem schwachen Fuß, und an seinem Kopfballspiel müsse er jedoch noch arbeiten. Den Konkurrenzkampf im qualitativ hochwertig besetzten Bayern-Kader scheut der Silbermedaillengewinner von Rio 2016 daher nicht. Viel mehr freut er sich, „viel von den Jungs zu lernen. Jeder Spieler ist unterschiedlich, jeder hat Stärken und Schwächen, keinen gibt es zwei Mal – und man kann sich von allen etwas abschauen.“
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