Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ist der FC Bayern in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Dank eines 3:1 (1:0)-Erfolgs gegen 1899 Hoffenheim hat der Rekordmeister nach dem Supercup und der Erstrundenpartie im DFB-Pokal auch das dritte Pflichtspiel unter seinem neuen Trainer Niko Kovac gewonnen und damit einen perfekten Saisonauftakt hingelegt. Den Sieg mussten die Münchner mit der schweren Verletzung von Kingsley Coman, der sich einen Syndesmosebandriss im linken Sprunggelenk zuzog, aber teuer bezahlen.
„Wir sind natürlich sehr traurig darüber, dass Kingsley sich die gleiche Verletzung zugezogen hat wie zuvor auch“, drückte Kovac am Samstag nach dem Training seiner Mannschaft an der Säbener Straße sein Bedauern aus. Coman habe sich auf einem „sehr, sehr guten Weg“ befunden, „sich wieder dorthin zu spielen, wo er auch schon war“. Jetzt gelte es „alle Daumen zu drücken, dass die Operation gut verläuft, damit er schnell zurückkommt und wieder so hergestellt ist, dass er Bundesligafußball spielen kann.“
Comans Verletzung beim Comeback
Als „ganz bitter“ bezeichnete auch Joshua Kimmich den Ausfall des Außenstürmers, der bereits im vergangenen Februar wegen der gleichen Verletzung mehrere Monate gefehlt und daraufhin die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Russland verpasst hatte. Das Spiel gegen Hoffenheim war sein erster Einsatz in der Liga seit dem damaligen 0:0 gegen Hertha BSC. „Er kam erst aus einer Verletzung. Ich war auch geschockt auf dem Platz“, gestand Kimmich.
Zum Zeitpunkt von Comans Ausscheiden führten die Bayern durch Thomas Müllers Kopfballtor mit 1:0. Nach dem überraschenden Ausgleich durch den Hoffenheimer Adam Szalai sorgten Robert Lewandowski per Foulelfmeter und der für Coman eingewechselte Arjen Robben in einer turbulenten Schlussphase für den am Ende verdienten Sieg der Gastgeber. „Aber es war ein hartes Stück Arbeit“, räumte Bayerns Chefcoach nach dem dritten Pflichtspielsieg ein.
Bayern schaffen den Turnaround
Auch Kimmich sprach von einem „top Start, auch wenn nicht alles gut gelaufen ist“. Nach Comans Verletzung kurz vor der Halbzeitpause habe das Spiel des Rekordmeisters einen „Knacks“ bekommen. Das sah auch Kapitän Manuel Neuer so: „Die erste Halbzeit war sehr gut. Dann gab es eine kleine Schwächeperiode, die wir aber gut überstanden und verdient gewonnen haben.“ Kovac bemängelte nach dem Spiel, dass sein Team im zweiten Durchgang phasenweise „zu passiv“ gespielt habe: „Das hat mir so in der Form nicht gefallen. Aber dann haben wir wieder den Turnaround geschafft, das hat mir gefallen.“
Zur Belohnung verordnete Kovac seinen Spielern nach der Einheit am Samstagvormittag zwei trainingsfreie Tage. Erst am Dienstagmorgen trifft sich die Mannschaft wieder zur Vorbereitung auf das Abschiedsspiel für Bastian Schweinsteiger gegen dessen aktuellen Verein Chicago Fire am gleichen Abend in der Allianz Arena. Für den Bayern-Trainer und sein Team sicherlich eine willkommene Gelegenheit, um weiter am Feinschliff für die lange Saison zu arbeiten.
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