




Dritter Sieg im dritten Spiel – der FC Bayern ist nach der Länderspielpause wieder voll in Fahrt gekommen. Doch auch wenn die Freude über die maximale Punkausbeute beim deutschen Rekordmeister überwog, machte ein Begriff am Samstag nach dem 2:1 (1:0)-Sieg beim 1. FSV Mainz 05 in Bayern-Kreisen die Runde: Einen „Arbeitssieg“ nannte Niko Kovac die Partie bei den Rheinhessen. Dass man „die drei Punkte auch mal nach Hause arbeiten“ müsse, beschrieb es Thomas Müller.
„Wir können nach der kleinen Delle, die wir hatten, nicht erwarten, dass wir von jetzt auf sofort filigran spielen“, erklärte Niko Kovac nach Abpfiff, warum es seiner Mannschaft trotz der Erfolgserlebnisse zuletzt noch etwas an Leichtigkeit fehlte. Eben jene, die sie zu Saisonbeginn ausgezeichnet hatte. Umso wichtiger, dass nach zuvor vier Pflichtspielen ohne Sieg nun wieder drei Mal in Folge die richtigen Ergebnisse eingefahren werden konnten. „Man merkt, dass es uns noch nicht so leicht von der Hand geht. Wir können auf jeden Fall noch eine Schippe drauflegen. Aber wichtig ist, dass wir das Spiel hier gewinnen“, bestätigte Joshua Kimmich.
Fighten für den Erfolg
Der Rechtsverteidiger war es auch, der die bis dahin kompakt stehende Mainzer Hintermannschaft mit seinem Lattenkracher in der 27. Minute erstmals in Bedrängnis bringen konnte. Kurz vor der Halbzeit verhalf seine Vorlage auf Leon Goretzka den Bayern zum erlösenden 1:0 (39.). „Der Gegner kämpft um jeden Quadratzentimeter. Sie investieren sehr viel in ihre Defensivarbeit“, fasste Müller die Leistung der Hausherren zusammen, die es dem amtierenden deutschen Meister nicht leicht gemacht hatten. „Ein 2:1-Sieg in Mainz ist nichts, wofür man sich schämen muss“, ergänzte der 29-Jährige mit einem Lächeln.
Denn Mainz rappelte sich nach dem Gegentor noch einmal auf und kam durch Jean-Paul Boëtius (48.) zum Ausgleich, ehe Thiago in der 62. Minute mit dem 2:1 für Aufatmen bei den Bayern sorgte. „Es war jetzt das dritte schwere Spiel hintereinander, wo wir hart fighten mussten für die drei Punkte“, sagte Niklas Süle, der sinnbildlich für den Einsatzwillen der Münchner stand. Nach einem Sprint über das ganze Feld verpasste es der Innenverteidiger, im Eins-gegen-Eins gegen den Mainzer Keeper Müller (79.) für die Vorentscheidung zu sorgen. „Eigentlich mach ich bis zum Sechzehner alles richtig und dann hat ein bisschen die Kraft gefehlt und die Coolness vor dem Tor“, analysierte Süle die Szene später.
Nachlegen in Rödinghausen
Doch Kovac war sich nach dem Spiel sicher, dass die letzten fehlenden Prozente schon bald wieder zurückkehren werden beim FC Bayern. „Ich bin guter Dinge, dass uns diese drei Siege jetzt das nötige Selbstvertrauen geben.“, erklärte der 47-Jährige und forderte: „Wir müssen jetzt nachlegen!“ Schon ab Dienstag hat sein Team die Möglichkeit dazu, wenn es mit den Duellen beim SV Rödinghausen, gegen den SC Freiburg und AEK Athen innerhalb von neuen Tagen in drei Wettbewerben an den Start gehen wird. „Wir wollen jetzt klar auch im Pokal eine Runde weiterkommen, wir wollen das Heimspiel gegen Freiburg gewinnen und in der Champions League versuchen, den Sack zuzumachen“, gab der Cheftrainer die Richtung vor. Denn nach der Arbeit folgt ja bekanntlich das Vergnügen.
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