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Bayern-Remis bei Ajax: Spektakel und Ansporn zugleich

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Ajax Amsterdam versprach Serge Gnabry ein „Spektakel“ und die Mannschaften lieferten genau das ab. Hohes Tempo, voller Einsatz, große Leidenschaft und eine atemberaubende Stimmung in der Johan-Cruyff-ArenA bescherten den Fans sechs Tore, zwei Elfmeter und zwei Platzverweise – das gab es noch nie in einem Champions-League-Spiel. Am Ende stand ein 3:3-Unentschieden zu Buche und die Bayern beendeten die Gruppenphase vor Ajax auf dem ersten Platz.

Immer wieder kippte das Spiel zu Gunsten der Bayern oder der Hausherren. Robert Lewandowskis Führung (13. Minute) egalisierte Dusan Tadic in der 61. Minute, ehe der Serbe Amsterdam sogar per Strafstoß in Führung brachte (81.). Dies war der Auftakt zu einer mitreißenden Schlussphase. Drei Minuten vor dem Ende der offiziellen Spielzeit gelang Lewandowski (87.) mit seinem zweiten Treffer ebenfalls per Strafstoß der Ausgleich – es war bereits sein achtes Tor in der laufenden Königsklassen-Saison, womit er die Torjägerliste anführt.

Verdientes Remis

Als Kingsley Coman mit einem schönen Schlenzer die erneute Führung besorgte (90.), dachten alle an einen Bayern-Sieg, aber Ajax schlug noch einmal zurück und Niklas Süle (90.+5) bugsierte die Kugel beim Abwehrversuch zum finalen Ausgleich ins eigene Tor. Dazwischen gab es noch jeweils wegen Foulspiels berechtigte Platzverweise für Maximilian Wöber (67.) und Thomas Müller (75.).

„Es war sicherlich eine extrem emotionale Europapokal-Nacht, die wir erlebt haben“, meinte Karl-Heinz Rummenigge später folgerichtig auf dem offiziellen Bankett, „ich glaube, wenn man das Spiel Revue passieren lässt, ist es korrekt, dass wir keinen Verlierer gesehen haben. Ajax hat gut gespielt, Bayern München hat gut gespielt.“ „Wir haben heute ein sensationell gutes Spiel gesehen und die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen. Das war Werbung für den Fußball“, zeigte sich auch Niko Kovac begeistert.

„Wir hatten die klareren Chancen und hätten den Sack zumachen müssen“

Niko Kovac

Trotz Gruppensieg und Lewandowskis starker Torausbeute verfielen die Bayern aber nicht in absolute Euphorie. Drei Gegentore und ein Remis trotz zweimaliger Führung schlugen aufs Gemüt. „Ajax hat es wirklich gut gemacht, sie haben uns die ganze Zeit unter Druck gesetzt. Wir haben den Ball nicht laufen lassen und uns nur ganz, ganz selten befreien können. Dann haben wir das Spiel vollkommen aus der Hand gegeben“, merkte Hasan Salihamidzic an, „das können wir besser!“

„Wir hatten die klareren Chancen und hätten den Sack zumachen müssen“, bemängelte auch Kovac. Am Ende stand aber der Gruppensieg. „Das war unser Ziel vor dem Spiel und das haben wir erreicht. Feiert heute ein bisschen“, brachte es Rummenigge auf den Punkt. „Wichtig ist, dass wir Tabellenerster sind. Alles andere ist jetzt erstmal zweitrangig“, stimmte ihm Kapitän Manuel Neuer zu. Die Bayern können auf eine starke Gruppenphase zurückblicken.

Achtelfinalauslosung am Montag

„Zweimal haben wir gegen eine starke Ajax-Mannschaft unentschieden gespielt. Alles anderen haben wir gewonnen und 14 von 18 Punkte geholt. Ich bin zufrieden“, fasste Kovac die ersten sechs Champions-League-Spiele der Saison zusammen. „Wir werden jetzt die nächste Phase mit Spannung erwarten“, so der Trainer weiter.

Diese beginnt am Montag, wenn die Bayern ab 12 Uhr gebannt auf die Auslosung des Achtelfinales in Nyon schauen (live mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei FC Bayern TV LIVE). Als Gruppenerster treffen die Münchner auf ein zweitplatziertes Team. Doch auch dort sind einige Kracher zu erwarten. „Man trifft jetzt in jedem Spiel auf gute Gegner. Mal schauen, gegen wen es geht“, zeigte sich Leon Goretzka bereits gespannt. Nach dem Spektakel von Amsterdam können Fans, Spieler und Verantwortliche die nächste Europapokal-Nacht kaum erwarten.

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