Thomas Müller sprach von einem „Topspiel“, Torschütze David Alaba von einer „sehr, sehr guten Leistung von der ersten bis zur letzten Minute“ und Hannovers Kevin Wimmer dagegen von einem „Tag zum Vergessen“. Die Reaktionen nach dem klaren 4:0 (2:0)-Auswärtssieg des FC Bayern bei Hannover 96 spiegelten die Kräfteverhältnisse der vorangegangenen 90 Minuten wider, in denen der Rekordmeister nach einer sehr dominanten und abgeklärten Leistung den höchsten Sieg in der laufenden Saison feierte.
„Die Mannschaft hat heute über 90 Minuten fantastisch gespielt“, freute sich Trainer Niko Kovac nach der Partie über den dritten Sieg in der Liga hintereinander und dem neunten insgesamt, durch den der FCB mit dem Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach gleichzog. „Die Art und Weise wie heute alle sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball agiert haben, war sehr gut. Das war mit die beste Leistung dieser Saison und dafür möchte ich den Jungs ein Kompliment aussprechen“, so Kovac weiter.
Drei Tage nach dem spektakulären 3:3 im Gruppenfinale der Champions League bei Ajax Amsterdam, das den Bayern „von der körperlichen und mentalen Komponente“ (Kovac) einiges abverlangt hatte, zeigte der Rekordmeister am Samstag in der mit 49.000 Zuschauern ausverkauften HDI Arena von Beginn an, „wer hier im Stadion den Takt vorgibt“, wie Müller nach seinem 300. Bundesligaspiel betonte. „Es waren Kreativität und Spielfreude da, genau so stellen wir uns das vor.“
„„Es macht einfach Bock, in dieser Mannschaft zu spielen.“”
Bayern-Profi David Alaba nach dem 4:0-Sieg in Hannover
Dabei kam den Gästen aus München zugute, dass Joshua Kimmich schon nach 62 Sekunden den ersten Torschuss zur frühen Führung im Tor versenkte. „Wir haben es gut gemacht und das Glück gehabt, dass wir gleich in der ersten Minute das Tor gemacht haben“, analysierte Kovac. „Es war schön, dass die Mannschaft nach dem doch sehr schwierigen Spiel in Amsterdam auch die Bundesliga wieder ernst nimmt, dass wir unsere Hausarbeiten machen und hier so dominant auftreten. Der Fokus war sofort da.“
David Alaba mit einer sehenswerten Direktabnahme in den Torwinkel erhöhte noch vor der Halbzeit auf 2:0, Serge Gnabry und Robert Lewandowski trafen nach dem Seitenwechsel zum „auch in der Höhe verdienten Sieg“, wie Hannovers Trainer Andre Breitenreiter anerkennend sagte. „Wir haben uns vorgenommen, von Anfang an Fußball zu spielen, unser Spiel aufzuziehen und einfach Spaß zu haben“, sagte Alaba. „Es macht einfach Bock, in dieser Mannschaft zu spielen.“
Untermauert wird die Münchner Dominanz auch durch die Statistik: 32 Torschüsse, davon 14 auf das Gehäuse der Niedersachsen sind beides neue Ligahöchstwerte in der laufenden Saison. Dazu 14:0 Eckbälle, 71 Prozent Ballbesitz, 58 Prozent gewonnene Zweikämpfe und eine Passquote von überragenden 92 Prozent. „Es ging heute alles viel zu schnell“, räumte auch Hannovers Pirmin Schwegler ein. „Wir haben keine Chance gehabt - null!“
Wenn es denn einen kleinen Kritikpunkt gab, dann war es die Torausbeute der Münchner. „Das 4:0 ist eigentlich noch zu wenig, wir haben noch drei, vier Hundertprozentige liegen lassen“, meinte Kovac. Vielleicht hat sich sein Team diese Treffer aber auch für die zwei noch ausstehenden Spiele vor der Winterpause aufgehoben. Schon am Mittwoch geht es in der heimischen Allianz Arena gegen RB Leipzig darum, die jüngste Serie zu bestätigen. Von einer „spannenden Situation“ sprach Kimmich. „Jetzt liegt es an uns, unsere Hausaufgaben zu machen und dann schauen wir, was passiert.“
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