Mit 4:1 (1:1) gegen den VfB Stuttgart gewonnen und den siebten Sieg in Folge in der Bundesliga eingefahren: ‚Daumen hoch!‘ heißt es daher beim FC Bayern nach dem letztlich deutlichen Erfolg über den Tabellensechzehnten aus dem Schwabenland am Sonntag. Der Rekordmeister hat seine Aufgabe erfüllt und dem Druck standgehalten, den Spitzenreiter Borussia Dortmund tags zuvor mit dem Sieg gegen Hannover (5:1) aufgebaut hatte – und sich dabei auch nicht von Rückschlägen aus dem Konzept bringen lassen.
„In der Hinrunde hätten wir so ein Spiel vielleicht nur unentschieden gespielt. Das ist eine gute Entwicklung“, zeigte sich Leon Goretzka zufrieden. Damit monierte der Mittelfeldspieler aber auch, dass die Bayern nach der frühen Führung durch Thiago (5. Minute) „ein bisschen den Fuß vom Gas genommen“ hatten und so den Gegner zurück ins Spiel kommen ließen. Der VfB traf zum Ausgleich durch Anastasios Donis (22.) und hatte sogar die Möglichkeiten für ein zweites Tor. Ein glänzend aufgelegter Manuel Neuer (33.) und der Pfosten (64.) verhinderten dies aber.
Rückschlag weggesteckt
„Wir hatten das Spiel völlig in der Hand“, sagte Serge Gnabry, „dann kam das Tor von Stuttgart völlig aus dem Nichts. Das verunsichert einen natürlich ein bisschen.“ Doch anders als bei vorangegangenen Heimspielen, als trotz Führung noch Punkte abgegeben wurden, zeigten die Hausherren dieses Mal die richtige Reaktion.
Nach dem Seitenwechsel zwang der eingewechselte Serge Gnabry Stuttgarts Kapitän Christian Gentner mit seinem strammen Flachschuss zu einem Eigentor (55.). Goretzka (71.) und Robert Lewandowski (84.) mit seinem 99. Pflichtspieltreffer in der Allianz Arena schraubten das Ergebnis in die Höhe – das Jubiläumstor blieb dem Polen jedoch verwehrt, da er unter anderem per Elfmeter am Pfosten scheiterte (65.).
Kovac findet die richtigen Worte in der Halbzeit
Die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang lag nicht zuletzt an der Kabinenansprache des Coaches. „Ich habe deutliche Worte gefunden und gesagt, dass wir so in der zweiten Halbzeit nicht spielen können“, erklärte der 47-Jährige. Das kam bei der Mannschaft an. „Der Trainer hat uns auch nochmal aufgeweckt“, beschrieb es Goretzka: „Das hat uns gutgetan“. Die Mannschaft habe sich bewusst gemacht, „was für Ziele wir noch haben und dann haben wir in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt“, fügte der 23-Jährige hinzu.
Dies wollen die Münchner, die mit sechs Punkten Rückstand weiter erster Verfolger des BVB sind, in den Kampf um die Tabellenspitze mitnehmen „Wir werden unermüdlich weitermachen und versuchen, Druck auszuüben und unsere Spiele gewinnen“, kündigte Goretzka an. Oder wie es Niko Kovac nach dem „verdienten“ Sieg prägnant zusammenfasste: „Spiel gewonnen, drangeblieben und weiter geht’s!“
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