Zum Zusehen verdammt, eingewechselt und das Spiel mit zwei Toren und einer Vorlage zu Gunsten des FC Bayern entschieden. So könnte man den Mittwoch von Robert Lewandowski zusammenfassen, denn der Arbeitstag des Polen startete für ihn eher ungewöhnlich. Erstmals seit Ende Oktober stand der Angreifer nicht in der Startelf der Münchner. „Ich war ein bisschen erkältet und nicht fit für 90 Minuten. Deswegen saß ich zu Beginn auf der Bank“, erklärte der 30-Jährige hinterher.
So verbrachte Lewandowski die ersten 45 Minuten als Zuschauer und sah, wie das verrückte Spiel seinen Lauf nahm. Nach der Pause wurde er beim Stand von 1:2 eingewechselt und gehörte fortan zu den Aktivposten der Hausherren. Die Bayern agierten von da an mit viel Druck und der Mittelstürmer war an nahezu allen entscheidenden Situationen beteiligt. Den Ausgleich von Thomas Müller (53.) bereitete er per Kopf vor, das 3:2 (56.) und vor allem den wichtigen 5:4-Siegtreffer (84. per Handelfmeter) erzielte Münchens Nummer neun selbst.
Es waren seine Tore 183 und 184 im Bayern-Trikot, womit sich Lewandowski nun gemeinsam mit Thomas Müller Rang drei der ewigen Torjägerliste des Rekordmeisters teilt, einzig Karl-Heinz Rummenigge (217) und Gerd Müller (506) trafen seit dem Bundesliga-Aufstieg der Bayern häufiger für den FCB. Noch beeindruckender wird diese Tatsache, wenn man bedenkt, dass der beste ausländische Torjäger der Bundesliga-Historie dafür lediglich 233 Spiele benötigte.
Lewandowski traf außerdem in fünf der letzten sechs Pokalspiele, erzielte dabei sieben Treffer und steht nun gemeinsam mit Thomas Müller (je 29) auf dem 10. Platz der ewigen DFB-Pokal-Torjägerliste. „Der Pokal in Deutschland ist immer interessant“, bestätigte der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft seine Vorliebe für den Wettbewerb und zeigte sich mit dem Erreichten zufrieden.
„Wir haben lange zu zehnt gespielt und trotzdem ein Tor mehr geschossen. Zum Glück sind wir im Halbfinale“, fasste er den 5:4-Sieg im Pokal-Wahnsinn gegen Heidenheim zusammen. In diesen 45 Minuten stellte Lewandowski seinen enormen Wert unter Beweis und die Bayern-Fans hoffen, dass ihr Top-Torjäger am Wochenende wieder Kraft für 90 Minuten hat. „Für Samstag gibt es keine Probleme“, versicherte er. Das Topspiel gegen Borussia Dortmund kann also kommen und Lewandowski will dann wieder wie gewohnt von Beginn an für Probleme in der gegnerischen Defensive sorgen.
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