Seit Niko Kovac seine Trainerlaufbahn in Deutschland begann, verbindet ihn eine fast magische Verbindung mit dem DFB-Pokal. Zwar musste er sich nach seiner Amtsübernahme bei Eintracht Frankfurt im März 2016 zunächst bis zu seiner Trainer-Premiere im Wettbewerb gedulden – die Hessen waren zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Pokal ausgeschieden und kämpften um den Verbleib in der Bundesliga. Dank Kovac wurde die Klasse gehalten und der heute 47-Jährige startete bereits in der Saison darauf mit einer unnachahmlichen Rekordjagd.
Bei seiner ersten Teilnahme am Wettbewerb erreichte er direkt das Endspiel, das jedoch knapp mit 1:2 gegen Borussia Dortmund verloren ging. Im Jahr darauf schaffte es Kovac mit der Eintracht erneut nach Berlin und feierte dieses Mal den Titelgewinn durch ein 3:1 im Endspiel gegen den FC Bayern. Wieder nur ein Jahr später steht der gebürtige Berliner erneut im Finale und schickt sich an, mit den Bayern am 25. Mai gegen RB Leipzig das Double nach München zu holen.
In einer Reihe mit Lattek, Rehhagel und Schmidt
Somit ergibt sich eine beeindruckende Bilanz: In 17 DFB-Pokal-Spielen setzte sich der Pokal-Experte 16 Mal durch (13 Siege und dreimal im Elfmeterschießen) – summa summarum macht dies drei Finalteilnahmen in drei Jahren. Vor Kovac gelang es nur Otto Rehhagel (von 1989 bis 1991), Udo Lattek (von 1984 bis 1986) sowie Hans Schmidt (von 1935 bis 1938) drei Mal in Folge ins Endspiel einzuziehen. In seinen ersten drei Pokalspielzeiten schaffte das zuvor nur Schmidt.
„Ich habe da jetzt auch kein Rezept“, antwortete Kovac bereits im April auf die Frage, warum ihm der DFB-Pokal so zu liegen scheint. „Es ist kein einfacher Weg“, so der Bayern-Coach weiter. „Man muss das Quäntchen Glück habe. Man braucht eine gute Auslosung“, doch das Wichtigste sei, dass man keinen Gegner unterschätzen darf: „Ganz im Gegenteil, man muss jedem die Wertschätzung entgegenbringen, die er letzten Endes auch verdient.“
Mit diesem Erfolgsgeheimnis wird der frisch gebackene Meistercoach auch das Endspiel am 25. Mai angehen, um dann seiner Pokalchronik mit einem Sieg gegen RB Leipzig noch ein paar weitere Bestmarken hinzuzufügen:
- Nach dem Gewinn der Meisterschaft und des Pokals im Jahr 2003 als Profi des FC Bayern könnte er der erste Protagonist in der Vereinsgeschichte des deutschen Rekordmeisters werden, der das Double als Spieler und Trainer holt. Überhaupt ist dies noch keinem im deutschen Fußball gelungen.
- Er könnte der erste Trainer seit Felix Magath werden, der den DFB-Pokal verteidigt (Magath gewann 2005 und 2006 jeweils mit den Bayern). Den Titel zwei Mal in Folge mit zwei unterschiedlichen Vereinen zu holen, gelang aber noch keinem Trainer.
- Er könnte zum vierten Trainer werden, der den DFB-Pokal mit zwei verschiedenen Teams gewinnt (nach Otto Rehhagel, Hennes Weisweiler und Karl-Heinz Feldkamp).
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