Mehr geht nicht, das wusste auch Niko Kovač, nachdem seinen Bayern dank eines 3:2-Erfolges bei Olympiakos Piräus am Dienstagabend der dritte Sieg im dritten Spiel in dieser Champion-League-Saison gelungen war. Das ist „das Maximum, was man erreichen kann“, resümierte der Coach nach der Partie auf der Pressekonferenz und war dementsprechend auch „zufrieden“ mit der Ausbeute seiner Mannschaft. Angesichts von nun sechs Punkten Vorsprung auf Rang drei in der Vorrundengruppe wähnte der Coach sich und sein Team zurecht „auf einem guten Weg in Richtung Achtelfinale“ der Königsklasse.
Doch wer Kovač genauer ansah, erkannte, dass bei seinen Aussagen auch etwas Erleichterung mitspielte. Der griechische Vize-Meister hatte den Münchnern zuvor - angepeitscht von seinen frenetischen Anhängern - in Piräus einen großen Kampf abverlangt. „Sie haben uns 90 Minuten bearbeitet in einer tollen Atmosphäre hier im Stadion“, erklärte der 48-Jährige. „Wir mussten hart kämpfen.“ Zumal die Bayern schon wie in den vergangenen Pflichtspielen gegen Augsburg, Hoffenheim und Tottenham zunächst einem Rückstand hinterherrennen mussten.
Zu viele Gegentore in den letzten Spielen
„Das Problem ist, dass wir immer drei Tore schießen müssen. Es ist ärgerlich, dass wir wieder zwei kassiert haben“, monierte Kapitän Manuel Neuer. So war es nach dem Führungstreffer der Hausherren durch Youssef El Arabi (23. Minute) wieder einmal der Treffsicherheit von Robert Lewandowski zu verdanken, dass Bayern auf die Siegerstraße geriet. Der Pole schnürte einen Doppelpack (34./62.) und Corentin Tolisso (75.) legte kurz darauf einen weiteren Treffer nach, sodass Olympiakos‘ Anschlusstor durch Guilherme (79.) zumindest ergebnistechnisch verschmerzt werden konnte.
„Wir spielen zu sorglos“, erklärte Karl-Heinz Rummenigge daher nach dem Spiel und mahnte, trotz der komfortablen Situation in der Champions League jetzt „selbstkritisch“ zu sein. Hasan Salihamidžić vermisste dazu etwas die Dominanz im Bayern-Spiel: „Es sieht nicht danach aus, dass wir die Kontrolle haben. Wir ziehen nicht das Spiel auf, was wir eigentlich können.“ Die Bayern wissen also, woran sie noch arbeiten müssen und haben schon am kommenden Samstag gegen Aufsteiger Union Berlin die Möglichkeit, dies umzusetzen. Denn anders als auf internationaler Bühne ist der FCB hier als Dritter der Bundesliga noch nicht beim Maximum angelangt.
Platz 1 soll auch in der Bundesliga her
„Wir haben das große Glück, dass wir bei den Schwächen, die wir in den letzten Spielen hatten, nach wie vor nur einen Punkt Rückstand auf die Tabellenspitze haben“, zeichnete Vorstandschef Rummenigge die derzeitige Situation in der Meisterschaft. „Aber am Samstag haben wir vielleicht die Chance, Tabellenführer zu werden. Das ist der Anspruch von Bayern München und dem müssen wir gerecht werden.“
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