Gewohnt launig zog Thomas Müller am Mittwoch im Pressetalk in Doha sein Fazit zum bisherigen Verlauf des Trainingslagers. Außerdem sprach der Weltmeister über Einkaufstipps von Hansi Flick und verpasste Duelle mit Oliver Kahn. fcbayern.com hat die wichtigsten Aussagen des 30-jährigen Angreifers zusammengefasst.
Thomas Müller über...
...das Trainingslager: „Die Spieler, die die Einheiten absolvieren konnten, haben bisher sehr gut gearbeitet. In den ersten Tagen haben wir sehr stark im körperlichen Bereich gearbeitet. Da war eigentlich alles dabei: Ganzkörper-Kraftzirkel, Sprinttraining, die besagten 7:30-Uhr-Läufe. Da haben wir jetzt drei von vier absolviert, wir sind also schon auf der Überholspur. Von daher geht es vom Gefühl her. Wir haben Schweiß vergossen, aber so ein Trainingslager ist ja auch dafür da, um ein bisschen aus der Komfortzone herauszukommen.“
...über Frühsport: „Wir als Mannschaft machen das ganz gut mit. Auch wenn man sich, wenn man um 7:15 Uhr mit ziemlich geschlossenen Augen Richtung Terrasse wandert, fragt, ob das jetzt sein muss. Aber wir ziehen es bisher ganz gut durch.“
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...die Personalsituation: „Wir sind auf manchen Positionen etwas ausgedünnt. Aber wir sind Spieler, die flexibel sind, auf verschiedenen Positionen spielen können und auch immer Lösungen finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und unsere Ziele zu erreichen.“
...Hansi Flicks Leitfaden: „Er hat ganz klare Vorstellungen, die er auch umgesetzt haben will. Es ist ganz entscheidend, dass man als Trainer Ansagen macht, an die sich alle halten müssen. Ein Leitfaden ist ja auch immer eine Hilfe. Ich vergleiche, dass immer damit, wenn dich deine Freundin/Frau zum Einkaufen schickt. Hast du einen Einkaufszettel dabei, weißt du genau, was du zu tun hast. Wenn sie dir sagt: ‚Geh mal einkaufen, damit wir ein schönes Abendessen haben‘, dann stehst du vor den Regalen und die Gefahr, dass das Abendessen nichts wird, ist eher groß. Die Einkaufszettel, die er uns an die Hand gegeben hat, waren für uns klar ersichtlich.“
...die Rückrunde: „Die Mannschaft fühlt sich sehr wohl. Jetzt gilt es, das positive Gefühl mit rüber zu nehmen. Wir sind gefordert, dass wir nicht nur eine schöne Spielweise haben oder eine Handschrift erkennbar ist, sondern wir müssen für unser Ziel, Deutscher Meister zu werden, in der Rückrunde sehr viele Punkte holen. Wir haben das direkte Duell gegen Leipzig schon gleich am Anfang, dann müssen wir gleich da sein. Wir sind unter Druck.“
...persönliche Duelle mit Oliver Kahn: „Ich habe leider nie mit ihm auf dem Trainingsplatz gestanden. Wir haben uns die Klinke in die Hand gegeben. Ich habe meine erste Vorbereitung mit den Profis am 1. Juli 2008 begonnen, am 30.6. war sein letzter Arbeitstag. Ich hätte gern das Gefühl gekannt, wie es ist, wenn man ihn überwindet. Irgendwann kriegt ja auch ein großer Torwart mal einen Ball rein. Aber zu dem Zeitpunkt war er vielleicht auch schon ein bisschen ruhiger.“
Am Mittwoch besuchte Oliver Kahn erstmals das Training der Bayern in Doha:
...den Verlauf der Hinrunde aus seiner Sicht: „Für mich persönlich gab es eine Periode, in der ich nicht zufrieden war. Wenn man mal von der Bank kommt, ist es sicherlich kein Problem. Aber ich habe dann sechs Mal in Folge nicht gespielt. Das war keine einfache Zeit, aber es war summa summarum ein schönes Halbjahr für mich. Es war eine Prüfung, die ich von meinem persönlichen Gefühl her gut bestanden habe. Von daher gehe ich eher gestärkt und mit ziemlich viel Selbstvertrauen aus dieser Situation heraus, als dass es mich zurückwirft. Es geht nicht ums Alter, aber wenn du nach so vielen Jahren etwas extremer auf den Prüfstand gestellt wirst, dir selbst die Bestätigung herausarbeitest, dass du es immer noch draufhast, ist das schon ein gutes Gefühl.“
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